Mit Fernando Alonso auf Rang zwei und Giancarlo Fisichella auf der dritten Position darf sich das
Renault F1-Team am Ende eines spannenden Großen Preises von Italien über das erste Doppel-Podium seit dem Grand Prix von Australien in Melbourne freuen.
Das Mild Seven Renault F1-Team errang beim Grand Prix von Italien das erst zweite Doppelpodium der laufenden WM-Saison. Fernando Alonso belegte nach einer fehlerfreien Fahrt den zweiten Rang und setzte den Führenden Juan Pablo Montoya bis zur Zielflagge massiv unter Druck. Giancarlo Fisichella kämpfte sich dank einer beherzten und ebenfalls makellosen Vorstellung vom achten Startplatz bis auf die dritte Position vor. Mit ihm gelang zum ersten Mal seit Michele Alboreto 1988 wieder einem Italiener der Sprung auf das Podest eines Großen Preises von Italien.
Beide Renault F1-Piloten hatten den 15. Saisonlauf mit einer Zweistopp-Strategie in Angriff genommen. Alonso tankte in Runde 19 und 39, Fisichella fasste in Runde 21 und 40 Treibstoff nach. Bei noch vier ausstehenden Grands Prix baute der spanische Tabellenführer mit diesem Ergebnis seinen Vorsprung auf Kimi Räikkönen um weitere drei Zähler auf nunmehr 27 WM-Punkte aus. In der Konstrukteurswertung konnte Renault die Führung vor McLaren behaupten, der Rückstand der Verfolger reduzierte sich jedoch um einen Punkt auf nunmehr acht WM-Zähler.
Fernando Alonso (Platz 2): "Ich bin an diesem Wochenende wirklich sehr froh über dieses Ergebnis. Wir verfolgen für die letzten WM-Läufe dieser Saison eine klare Strategie: Wir wollen jeden Grand Prix auf dem Podium beenden. Platz zwei stellt für mich daher ein nahezu perfektes Resultat dar. Dass sich auch Giancarlo Fisichella vor Kimi Räikkönen schieben konnte, verbessert meine Ausgangslage noch mehr. Mein Renault R25 blieb während des gesamten Rennens perfekt. Während des ersten Turns hatte sich ein leichtes Übersteuern eingestellt, das konnten wir problemlos beheben. Danach habe ich bis zur Zielflagge keine Einstellung mehr verändern müssen. Mein Team hielt mich ständig über meinen Vorsprung auf Räikkönen auf dem Laufenden, so dass ich stets bestens informiert war. Als sie mir mitteilten, das Juan Pablo Montoya Probleme mit seinen Reifen bekam, habe ich noch einmal richtig attackiert und noch einmal das volle Drehzahlband meines Renault RS25-Zehnzylinders ausgereizt. Doch die verbliebene Renndistanz genügte nicht mehr, um ihn noch zu schnappen. Wir haben hier einen perfekten Job abgeliefert."
Giancarlo Fisichella (Platz 3): "Ein grandioser Tag für mich! Vor eigenen Fans hier in Monza den Sprung aufs Podest zu schaffen und den Jubel der Menge bei der Siegerehrung genießen zu dürfen, das ist ein ganz spezielles Erlebnis. Die Balance meines Renault R25 erwies sich als phantastisch, doch das Grip-Niveau der Strecke blieb erstaunlich niedrig. Es war ein hartes Stück Arbeit, mich von Rang acht bis auf den dritten Platz nach vorne zu kämpfen. Ich konnte dabei von einer perfekten Rennstrategie profitieren. Der Grand Prix entwickelte sich exakt so, wie wir das zuvor prognostiziert hatten: Wir haben damit gerechnet, dass sowohl die Ferrari als auch die BAR sehr früh ihren ersten Boxenstopp einlegen würden. Die einzige unbekannte Größe für uns stellte Jarno Trulli dar. Glücklicherweise bog er eine Runde vor mir zum Tanken ab. Ich nutzte die Gelegenheit, griff an und ging auch an ihm vorbei – das war wohl der Moment, in dem ich mir den dritten Platz gesichert habe. Dass wir es beide aufs Podest geschafft haben, stellt natürlich auch für das Renault F1-Team ein tolles Ergebnis dar. Die Strecke von Spa-Francorchamps am kommenden Wochenende sollte unserem Auto entgegenkommen, außerdem fühle ich mich auf der ,Ardennen-Achterbahn‘ besonders wohl. Das heutige Rennen hat bewiesen, dass wir absolut konkurrenzfähig sind und bis zum letzten Meter kämpfen werden."
Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor): "Ein starker Grand Prix für das Renault F1-Team. Wir wollten beide Fahrer aufs Podium bringen, und dies ist uns gelungen. Monza stellt alljährlich für die Motoren eine große HerausForderung dar. Unsere Renault RS25-Zehnzylinder haben diese Aufgabe problemlos gemeistert. Die Rennreifen von Michelin erwiesen sich als ebenso perfekt wie unsere Strategie. Mein Glückwunsch an Giancarlo Fisichella, der sich mit einer beachtenswerten Leistung vom achten auf den dritten Platz vorkämpfen konnte. Fernando Alonso erledigte ebenfalls einen Superjob, seine Chancen auf den Fahrertitel stiegen weiter. Sein Vorsprung beträgt nun 27 Punkte, aber davon lassen wir uns nicht irritieren. Bereits in einer Woche steht mit dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps ein weiteres wichtiges Rennen auf dem Programm. Warten wir ab, was passiert."
Pat Symonds (Chefingenieur des Renault F1-Teams): "Aus taktischer Sicht haben wir ein ziemlich schwieriges Rennen erlebt – das ist immer so, wenn sich unsere Konkurrenten in der Startaufstellung weit voneinander entfernt einreihen und aus diesem Grunde unterschiedliche Strategien verfolgen. Dies verlangt von uns ein Höchstmaß an Flexibilität. Das gesamte Renault F1-Team hat diesbezüglich eine grandiose Arbeit erledigt. Dies gilt natürlich auch für unsere Fahrer, die sich vom Start bis ins Ziel keinen Fehler erlaubt und das Optimum aus unserer Taktik herausgeholt haben. Ein aus unserer Sicht phantastisches Doppelpodium ist der Lohn für diese Mühe. Fernando Alonsos Rennstrategie war vergleichsweise einfach. Bei Giancarlo Fisichella mussten wir stets darauf reagieren, was Kimi Räikkönen hinter ihm geplant hatte und wie das Duell mit Jarno Trulli vor ihm ausgehen würde. ,Fisico‘ hat diese schwierige Ausgangsposition perfekt gemeistert. Alles in allem ein überaus anstrengender Nachmittag für das Renault F1-Team – umso mehr freuen wir uns über das Ergebnis."