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Zubehör Blaupunkt auf der IFA 2005 (Internationalen Funkausstellung)

Messen


Blaupunkt auf der IFA 2005 (Internationalen Funkausstellung)

Es sind nicht allein die Räder, die das Auto vom PC unterscheiden. Vielmehr läuft und läuft es, während Computerchips beinahe so schnell veralten wie Zeitungen. Ein Auto hält über zehn Jahre oder mehr. In der zurückliegenden Dekade aber haben wir, grob abgeschätzt, sechs Halbleiter- und acht Mikroprozessor-Generationen kommen und gehen sehen. Dies ist das Spannungsfeld, in dem sich die Branche Car Multimedia bewegt – auch Blaupunkt als Marktführer in Europa. Es ist unser Ziel, die von kurzen Intervallen geprägten Fortschritte der Medientechnik ins langlebige Auto zu holen – die vielfältigen Speichermöglichkeiten, die neuen Datendienste des Mobil- und Rundfunks, um nur Beispiele zu nennen. Mithin verstehen wir uns als Systemintegrator im Auto.

Information und Unterhaltung auf Rädern: Drei Blaupunkt-Pfade

Nun gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um in der langen Lebensdauer eines Fahrzeugs die kurzen Innovationszyklen der Multimedia-Branche zu berücksichtigen. Grundsätzlich betrachtet, realisiert Blaupunkt seinen Anspruch auf drei Pfaden:

  • Erstens bieten unsere Geräte für den Handel digitale Tuner und Speichermedien in mehr Varianten denn je. Und wir setzen zunehmend auf die digitale Signalverarbeitung, um den Sound im Auto zu optimieren. Wir bieten also innovative Techniken mit hohem Kundennutzen sehr schnell auch für die Nachrüstung an. Dieses Geschäftsfeld bleibt, bei allem Preisdruck, für uns vor allem technisch dynamisch.
  • Zweitens entwickeln wir auch für die Erstausrüstung der Automobilhersteller multimediale Lösungen und arbeiten in der Navigations- und Displaytechnik an neuen Konzepten für die Fahrerinformation. Die Architektur solcher Systeme, die ab Werk eingebaut werden, legen wir nach zwei Kriterien aus: einerseits nach der im Auto so wichtigen Datensicherheit, andererseits nach der Offenheit für kommende Features.
  • Aber weil Multimedia auch in bereits ausgerüsteten Autos stattfinden soll, ermöglichen wir drittens auch den Anschluss der immer kleineren mobilen Geräte im Fahrzeug. Eben dies verstehen wir als "Connectivity" – und das heißt für uns zum Beispiel: Wir holen den iPod ins Auto.

Was aus alledem deutlich wird: Wenn Autofahrer multimediale Neuheiten auch unterwegs erleben wollen, müssen sie dafür keine neuen Karossen anschaffen. Denn wir finden immer wieder zur Innovation des Infotainments die Integration auf Rädern.

Blaupunkt wächst deutlich: Auch das Ergebnis ist positiv

Dieser technische Anspruch läuft wirtschaftlich keineswegs ins Leere. Vielmehr steckt Blaupunkt mitten in einem erfolgreichen Geschäftsjahr. Nach zwei Jahren des verhaltenen Wachstums legen wir wieder deutlich zu. In der Bosch-Gruppe steht Blaupunkt für den Geschäftsbereich Car Multimedia, und dessen Umsatz wird 2005 voraussichtlich um 6 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro zunehmen. Das Plus im ersten Halbjahr beläuft sich auf rund sieben Prozent. Die Treiber lassen sich klar benennen: einerseits Neuanläufe bei Automobilherstellern wie Opel, Peugeot und Ford sowie steigende Ausstattungsquoten von Navigationssystemen bei allen Fahrzeugherstellern, andererseits der kräftige Absatzschub für unsere Radionavigation auch im Handelsgeschäft. Bei allem registrieren wir nach wie vor einen scharfen Wettbewerb, einen starken Preisdruck in der Erstausrüstung ebenso wie aggressive Preisangebote in der Nachrüstung.

Fertigung und Entwicklung weltweit: Mehr Software aus Indien

Dabei kommt uns ein weltweiter Entwicklungs- und Fertigungsverbund zugute. Rund um den Globus beschäftigen wir gut 8300 Mitarbeiter. Davon sind 2300 an unserem Stammsitz in Hildesheim tätig – in erster Linie in Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb, aber auch in der Fertigung von Navigationssystemen. Produktionsstätten betreiben wir überdies im portugiesischen Braga und Vila Real, im ungarischen Kecskemet, im malaysischen Penang, im chinesischen Suzhou sowie im tunesischen Beni Khalled. Dort haben wir gerade den Neubau unseres Autolautsprecher-Werks bezogen. Um aber die Summe unter unseren Stückzahlen aus aller Welt zu ziehen: Blaupunkt fertigt in diesem Jahr voraussichtlich eine halbe Million Navigationssysteme, mehr als sechs Millionen Autoradios und 17 Millionen Autolautsprecher.

Während die Produktion vor allem im Ausland stattfindet, unterhalten wir in der Entwicklung zwei Kompetenzzentren in Deutschland: einerseits Hildesheim für Tuner- und Navigationstechnik sowie Systemarchitektur, andererseits Leonberg für die Systemintegration. Allerdings bauen wir auch an unseren ausländischen Standorten die seriennahe Entwicklung aus. Und nicht zu vergessen: Wir können den "brain trust" nutzen, den unsere Muttergesellschaft Bosch für die Software-Entwicklung im indischen Bangalore geschaffen hat. Dort waren zu Jahresbeginn 200 Ingenieure für Blaupunkt tätig, zum Jahresende werden es 230 sein. Alles in allem steigern wir unseren Etat für Forschung und Entwicklung in diesem Jahr von 157 auf 177 Millionen Euro.

Für den Schub auf dem Markt: Navigation in allen Segmenten

Dies gibt uns den nötigen Schub, um mit neuen Produkten in die Offensive zu gehen. Besonders deutlich wird dies in der Navigation. Hier haben wir mit dem Travelpilot E1/E2 einen bisher beispiellosen Markterfolg errungen: binnen zwölf Monaten 120 000 Geräte abgesetzt. Ein Erfolg, der uns ermutigt, auf dieser Funkausstellung gleich drei neue Lösungen auf der E-Plattform herauszubringen:

  • den Travelpilot EX-V, ein Highend-System mit 16:9-Farbbildschirm und digitaler Europakarte auf DVD;
  • den Travelpilot Rome, das erste Navigationsradio, das auf Farbdisplay die Straßengeometrie in Kreuzungsbereichen visualisiert;
  • den Travelpilot Amsterdam, ein Navigationsradio, das über einen attraktiven Preis und funktionelles Design neue Kundengruppen erschließen wird.

Aber damit ist es noch immer nicht genug: Wir bieten auch eine Lösung für jene Autofahrer, die nicht mehr den klassischen Normschacht des Armaturenbretts für die Nachrüstung nutzen können. Der Travelpilot Lucca ist unsere erste mobile Navigation – ein portables Gerät, das sich an der Frontscheibe oder am Armaturenbrett befestigen lässt, aber ganz gezielt nach Fahrzeug-Spezifikationen entwickelt worden ist. Dies zeigt sich nicht nur an der großflächigen Touchscreen-Bedienung. Die Navigation lässt sich auch dynamisieren, indem der digitale Verkehrsfunk TMC, empfangen vom Blaupunkt-Autoradio, in die Routenberechnung eingeht. Vor allem aber hat der Lucca einen Hauptspeicher, der mit 512 Megabyte doppelt so groß ist wie bei nahezu allen Wettbewerbergeräten. Schon dort ist das digitale Straßennetz eines Landes abgelegt, so dass im Kartenleser Platz für anderes ist – sei es für ein zweite Länderkarte, sei es für eine tiefendigitalisierte Europakarte, sei es auch für einen MP3/WMA-Musik-Speicher. Ein durchdachtes Stück Infotainment also. Im ganzen wartet Blaupunkt über alle Segmente der Fahrzeugnavigation hinweg mit einer Sortimentsbreite auf wie kein zweiter Anbieter in der Branche.

Mit unserer neuen Travelpilot-Flotte wollen wir das absehbare Wachstum des Marktes ausschöpfen. Nachdem in Europa 2004 noch rund 2,0 Millionen Navigationsgeräte abgesetzt worden sind, werden es 2005 nahezu 2,9 und 2006 gut 3,8 Millionen sein. Dabei legen die Stückzahlen in der Erstausrüstung von 1,4 über 1,6 auf 2,0 Millionen zu. Im Handelsgeschäft kommen die Navigationsradios im selben Zeitraum auf eine Steigerung von 0,4 über 0,5 auf 0,6 Millionen Stück. Besonders steil verläuft jedoch die Absatzkurve für die mobilen Geräte: 0,2 Millionen im vergangenen Jahr, 0,8 Millionen in diesem und 1,2 Millionen im nächsten. In welchem Segment auch immer – Blaupunkt wird den Schub auf dem Markt mitnehmen.

Digital Radio im Kommen: Auch über die Automobilhersteller

Weniger Dynamik zeigt der Autoradio-Markt – jedenfalls auf den ersten Blick, wenn wir ausschließlich die Stückzahlen betrachten. 2004 sind in Westeuropa 21,6 Millionen Geräte abgesetzt worden. 2005 werden es voraussichtlich nur 20,8 Millionen sein. In Deutschland liegt das Marktvolumen nach wie vor bei 5,6 Millionen Stück. Einmal abgesehen davon, dass Radiofunktionen in zunehmendem Maße auch durch Navigationssysteme abgedeckt werden – qualitativ betrachtet, entwickelt sich der Markt der Autoradios sehr wohl dynamisch. Vor allem verbreiten sich, wie bei Kameras und Telefonen auch, die digitalen Techniken – im Empfänger ebenso wie in den Laufwerken.

So ist das Digital Radio, in seiner Entwicklung von Blaupunkt wesentlich forciert, weiterhin im Kommen – und das inzwischen nicht nur über den Handel, sondern auch über die Erstausrüstung. Die Automobilhersteller bieten immer mehr Empfänger des Digital Audio Broadcasting (DAB) an. Eine Tendenz, die sich in den kommenden beiden Jahren gewiss noch verstärken wird. Was für Digital Radio spricht, sind die exzellenten Empfangseigenschaften einerseits und die neuen Datendienste andererseits. So lassen sich im breiten DAB-Datenstrom innerstädtische Staumeldungen übertragen – entscheidend, damit auch die City-Navigation dynamisiert werden kann. Auf der Basis des Digital Radio ist zudem das Digital Multimedia Broadcasting (DMB) entstanden, das auch Fernsehbilder ins Auto übermitteln kann. Schon 1996 haben wir gemeinsam mit der Deutschen Telekom erstmals die Bewegtbild-Übertragung via DMB ins fahrende Auto vorgestellt. In Korea wird dafür schon bis zum Jahresende ein erstes Netz aufgebaut. Und in Europa hat das Standardisierungsinstitut ETSI inzwischen die DMB-Standards für die Verbreitung von Multimedia-Inhalten und Multimedia-Dienstleistungen genehmigt.

Allerdings hat es in Europa auch Gegenstimmen zu DAB gegeben, diese verstummen jedoch mehr und mehr. Die Mehrzahl der EU-Mitgliedsstaaten hat angekündigt, in den kommenden zehn Jahren den analogen Hörrundfunk abzuschalten. Blaupunkt tut auf seine Weise schon jetzt einiges für die Durchsetzung des Digital Radio. So kommt auf dieser Funkausstellung mit dem Nashville wiederum ein neues DAB-Autoradio heraus – eine auf dem Markt einzigartige Kombination von Digitaltuner und Digitalrecorder.

MP3 verbreitet sich rasant: Neues Steuergerät für digitale Medien

Geradezu als Zugabe gewährt das Nashville die Möglichkeit, Musik nach dem MP3-/WMA-Standard abzuspielen. Dies aber ist eine Digitaltechnik, die sich rasant wie keine andere im Autoradio-Markt verbreitet. Im vergangenen Jahr hatte ein gutes Drittel aller verkauften Geräte MP3, in diesem Jahr werden es nahezu zwei Drittel sein. Blaupunkt hat sich auf diesen Markttrend frühzeitig eingestellt – bereits auf der Funkausstellung vor sechs Jahren haben wir erstmals ein Autoradio mit MP3-Spieler präsentiert. Inzwischen bieten drei Viertel der Autoradios in unserem Handelsprogramm MP3. Auf dieser Funkausstellung stellen wir ein neues Gerät für die Verarbeitung der digitalen Medien vor: das Las Vegas DVD 35. Wie es der Name schon andeutet, "kann" es noch mehr als MP3 – nämlich die Wiedergabe aller gängigen CD- und DVD-Formate. Dabei lassen sich auf einer Digital Versatile Disc mehr als 1000 MP3-Musiktitel abspielen. Und nicht zuletzt: Das Las Vegas hat einen Video-Ausgang für den Anschluss von Monitoren – wichtig für das "Rear SEAT Entertainment".

Mehr Video im Auto: Bildschirm mit integriertem DVD-Player

Auch dies ist ein Thema, das zunehmend im Markt ankommt – wenn auch zunächst in Deutschland etwas Zurückhaltung zu überwinden war. Doch inzwischen wissen es immer mehr Autofahrer zu schätzen, dass Videofilme lange Touren für Fondpassagiere, vor allem für Kinder, kurzweilig machen können. Die Stückzahlen belegen den Aufwärtstrend: 2004 sind in Westeuropa 250.000 Bildschirme, DVD-Player und TV-Tuner fürs Auto abgesetzt worden, 2005 werden es 340.000 sein, und für 2006 rechnen wir mit 415.000. Blaupunkt stellt sich auf das InCar Video nicht allein mit dem Las Vegas als Steuergerät ein. Vielmehr haben wir ein breitgefächertes Equipment fürs "Rear SEAT Entertainment". Neu auf dieser Funkausstellung: einerseits eine Empfängerbox für das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T, andererseits ein klappbarer Deckenmonitor. Dessen Clou: Auf der Rückseite ist ein DVD-Player untergebracht. Und doch erscheint die ganze Einheit sehr flach. Autokino auf den Rücksitzen – aber mit deutlich weniger Montageaufwand, als wenn man Laufwerk und Bildschirm getrennt installieren müsste.

"Plug and play" auf Rädern: Interface vom iPod zum Radio

Hier schließt sich der Kreis. Wenn wir multimediale Techniken auf die Straße bringen wollen, dann müssen wir zunächst den Einbau im Auto erleichtern. Eben deshalb bietet Blaupunkt auch eine Halterung an, um den beliebten iPod am Armaturenbrett befestigen zu können. Wie aber dieses gute Stück steuern, ohne vom Straßenverkehr abgelenkt zu werden? Auch dafür hat Blaupunkt eine neue Lösung entwickelt: ein Interface, das den iPod mit Autoradios oder Navigationsgeräten verbindet. Möglich ist das mit allen Steuergeräten, die eine CD-Wechsler-Schnittstelle haben und sogar bis zu vier Jahre alt sein können. Dies zeigt, wie ernst Blaupunkt das Thema "Anschlussfähigkeit" nimmt. Auf unserem IFA-Stand in Halle 5 werden wir mit einer Reihe von Praxisbeispielen demonstrieren, was "Connectivity" alles für uns bedeuten kann. Der kleine iPod jedenfalls lässt sich über unser neues Interface bequem über die Autoradio-Tastatur steuern, optional sogar über die Lenkrad-Fernbedienung. Plug and Play im Auto – so nahe waren wir diesem Ziel nie.

Unser "Königsweg": Multimedia-System mit dualer Architektur

Bei aller "Connectivity" – die neuen Medientechniken werden auch unmittelbar in unsere Geräte und Systeme "einwandern". Dafür ist ein Autoradio wie das Las Vegas nur ein markantes Beispiel. Es zeigt aber auch, dass gerade der Handelsmarkt nach wie vor ein Innovationsmarkt ist. Die Erstausrüstung kann da meist nur nachziehen, schon wegen ihrer längeren Produktzyklen. Aber auch dort gewinnt die Vernetzung mit neuen Komponenten an Bedeutung – auch drahtlos zum Beispiel via "blue tooth". Wie aber angesichts solcher Offenheit die für die Automobilhersteller so wichtige Datensicherheit gewährleisten? Dafür haben unsere Ingenieure ein gänzlich neues Konzept erdacht, das sie Automobilherstellern erstmals vor drei Jahren vorgeschlagen haben und sich nun in der Serienentwicklung befindet: Wir entwickeln ein Multimedia-System mit dualer Architektur. Da ist zum einen die sicherheitsrelevante Zone, in der Funktionen wie Navigation oder Fahrerassistenz angesiedelt sind. Und da ist zum anderen die offene Zone, über die iPods, Handies oder DVD-Player angesteuert werden. Was aber am wichtigsten ist: Die beiden Zonen sind nur durch eine Firewall-Schnittstelle miteinander verbunden. Damit kann die Datensicherheit im Fahrzeug keinen Schaden nehmen, wenn zum Beispiel über einen Personal Digital Assistant (PDA) ein Virus eingeschleppt wird. Grundsätzlich sehen wir in der dualen Architektur eine tragfähige Plattform für die nächste Multimedia-Systemgeneration. Nicht zufällig hat unser Konzept bei den Automobilherstellern bereits großes Interesse gefunden.

Zwar geht Blaupunkt viele Wege, um multimediale Techniken ins Fahrzeug zu bringen. Aber wir lassen den "Königsweg" zu einem großen Multimedia-System für die automobile Erstausrüstung nicht aus.


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