Nach 2003 hat Aral in diesem Jahr zum 2. Mal die Studie "Trends beim Autokauf" durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen Fragen zu Kaufinteresse, Markentreue, Ausstattung, Karosserieform und Finanzierung des nächsten Autos. Die Ergebnisse der repräsentativen Erhebung im Zeitraum von Ende Mai bis Anfang Juni zeigen, wie sich die zwei Jahre zuvor festgestellten Trends bei der privaten Pkw-Nutzung in Deutschland weiterentwickelt oder verändert haben.
Die Kaufneigung unter Deutschlands Autofahrerinnen und -fahrern geht gegenüber 2003 weiter zurück. Innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre planen nur noch 22 Prozent aller Befragten (2003: 24 Prozent) die Anschaffung eines Neu-, Jahres- oder Gebrauchtfahrzeugs. Während die Zahl der Interessenten an Neu- und Gebrauchtwagen um vier Prozentpunkte gesunken ist, haben Jahreswagen und Tageszulassungen mit einem Plus von zwei Prozentpunkten an Bedeutung gewonnen.
Bei der Frage nach der Marke des nächsten Pkw gehören insbesondere deutsche Hersteller zu den Verlierern. Obwohl über 80 Prozent der Befragten mit ihrem aktuellen Fahrzeug zufrieden sind, werden alternative Möglichkeiten nicht außer Acht gelassen. Audi, BMW, Ford und VW verlieren ebenso wie die japanischen Marken teilweise deutlich in der Gunst der Kaufinteressenten. Auf der Gewinnerseite stehen die französischen Importeure und Mercedes.
Als Zahlungsart für Neu- und Jahreswagen werden Finanzierungs- und Leasingangebote unter den Kaufinteressenten immer beliebter. Überraschend deutlich steigt mit 18 Prozentpunkten gegenüber 2003 die Zahl derjenigen, die ihr Fahrzeug per Ratenzahlung finanzieren wollen. Der Anteil der Barzahler geht hingegen von 64 Prozent stark zurück und sinkt erstmals unter 50 Prozent.
Gleichzeitig lässt sich ein wichtiger Trend bei den Rabatten erkennen: Über die Hälfte aller Kaufinteressenten wollen sich ohne den gewünschte Rabatt einer anderen Fahrzeug-Marke zuwenden (40 Prozent) oder zunächst ganz auf den Kauf verzichten (17 Prozent). Gegenüber 2003 steigt der Anteil derjenigen, die auf den Erwerb eines Fahrzeugs verzichten, um 7 Prozentpunkte. Trotz des harten Preiskampfes im Automobilhandel sinkt die Höhe des erwarteten Rabatts - bei Neuwagen um gut einen Prozentpunkt auf rund zwölf Prozent und bei Jahreswagen um knapp zwei Prozentpunkte auf zehn Prozent.
Unverändert hoch sind die Ausstattungswünsche der Kaufinteressenten: Sie legen großen Wert auf gute Sicherheits- und Komfortausstattungen - ABS, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Airbags und CD-Player werden von 70 Prozent oder mehr der potentiellen Käufer geFordert.
Das zentrale Argument für die Kaufentscheidung ist ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gefolgt von hoher Wirtschaftlichkeit und niedrigem Verbrauch. Das Thema Sicherheit - 2003 noch wichtigstes Argument - fällt zurück auf Platz 3. Die Kunden sind bereit, für mehr Qualität und eine bessere Erfüllung ihrer AnForderungen auch mehr zu bezahlen. In die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen fließt neben den Betriebskosten mehr als noch vor zwei Jahren der Wiederverkaufswert ein. Er hat sich von Platz 12 im Jahr 2003 auf Platz 7 nach vorne geschoben. Platzangebot, Ergonomie und Umweltfreundlichkeit verlieren bei der Kaufentscheidung dagegen an Bedeutung.
Die Bedeutung des Rußfilters ist stark angestiegen: 80 Prozent der Befragten messen ihm eine sehr große Bedeutung bei (2003: 55 Prozent). Fahrzeuge ohne Rußfilter werden in Zukunft unter anderem wegen drohender Fahrverbote nahezu unverkäuflich sein. Als Konsequenz geht der Anteil der Kaufinteressenten für Diesel-Pkw um 3 Prozentpunkte auf 29 Prozent zurück.
Die Trendfarben sind nach wie vor Silber mit 25 Prozent und Schwarz mit 23 Prozent. Allerdings büßt Silber mit einem Rückgang von acht Prozentpunkten gegenüber 2003 einen Teil seiner Dominanz ein. An dritter Stelle folgt Blau mit 17 Prozent. Rot, Gelb, Grün und sonstige Farben machen zusammen nur 15 Prozent aus. Im Geschlechtervergleich neigen Frauen eher zu Blau und Rot als Männer. Bei den Karosserieformen zählen Kombis und Limousinen wie auch 2003 zu den beliebtesten Fahrzeugtypen. Männer fragen diese allerdings stärker nach, als Frauen - die bevorzugen innenstadttaugliche und preiswerte Kleinwagen, Cabrios mit hohem Spaßfaktor und familienfreundliche MINI-Vans.