Der Auftritt der DTM auf dem Nürburgring verspricht ein wahres Volksfest zu werden: 100.000 Fans werden an diesem Wochenende in der Eifel erwartet, wenn mit dem siebten Saisonlauf endgültig die heiße Phase im Titelkampf beginnt. Titelverteidiger Mattias Ekström liegt lediglich drei Punkte hinter seinem Erzrivalen Gary Paffett. Der Nürburgring ist ein gutes Pflaster für
Audi: Drei der letzten fünf Rennen endeten mit einem Sieg der vier Ringe. Auch Rinaldo Capello hat beste Erinnerungen an den Eifelkurs. Der 41 Jahre alte
Audi Werksfahrer über die 3,629 Kilometer lange Strecke.
Wie würden Sie den Nürburgring charakterisieren?
Rinaldo Capello: "Ich mag den Nürburgring sehr gerne. Hier habe ich in der Saison 2000 meine erste Pole Position im Sportwagen Audi R8 geholt. Der Ring ist eine Kombination aus mittelschnellen Kurven, langsamen und schnellen Passagen. Es gibt eine ganze Reihe interessanter Ecken, besonders die Ausfahrt aus der Arena hat es in sich."
Was sind für Sie die Schlüsselstellen auf dem Nürburgring?
Rinaldo Capello: "Die Abstände in der DTM sind so gering, dass schon ein oder zwei Zehntelsekunden gleich mehrere Positionen bedeuten können. Und diese MINImalen Rückstände hat man sich schon beim allerkleinsten Fehler in der scheinbar noch so unbedeutenden Kurve eingehandelt. Also würde ich sagen, dass der Nürburgring eine einzige Schlüsselstelle ist."
Wo sehen Sie die besten Überholmöglichkeiten?
Rinaldo Capello: "Es gibt zwei gute Positionen. Zum einen am Ende der Start-Ziel-Geraden, wenn die Strecke den engen Rechtsknick macht. Und dann bestimmt beim Anbremsen der NGK-Schikane auf der Gegengerade. Allerdings muss man an beiden Stellen sehr dicht hinter dem Vordermann sein, um eine realistische Chance zu haben."
Die erste Kurve nach dem Start ist ein enger Rechtsknick. Droht da Gefahr?
Rinaldo Capello: "So eine heikle Kurve gleich nach dem Start ist sicher sehr spannend. Aber zum Glück ist die Strecke dort sehr breit, so dass auch mehrere Fahrzeuge nebeneinander durchfahren können, ohne sich in die Quere zu kommen oder zu viele Positionen zu verlieren. Aber man muss sehr aufpassen, dass man keinen Schubser bekommt, wenn sich 20 Fahrzeuge heranbremsen."
Die Wettervorhersage verspricht ein typisch wechselhaftes Eifel-Wetter. Welche Bedingungen wünschen Sie sich?
Rinaldo Capello: "Ich würde mich für die vielen Zuschauer freuen, wenn es trocken und sonnig bleiben würde. Aber was immer auch passiert, auf jeden Fall sollen die Bedingungen gleich bleiben – also entweder komplett nass oder komplett trocken. So erleben alle Fans ein spannendes Rennen ohne dass der Wettergott zu sehr Regie führt."