Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen über zehn Monate und bei 13 Weltmeisterschaftsrunden in 13 Ländern wirkten die Karten für das WM-Finale in Wales neu gemischt. Der Franzose Sébastien Loeb, der Spanier Carlos Sainz, der Brite Richard Burns (GB) und der Norweger Petter Solberg konnten sich noch Titelchancen ausrechnen.
Doch drei Tage vor dem Start zum großen Showdown musste Richard Löwenherz Burns wegen ungeklärter Ohnmachtsanfälle seinen Start in Cardiff plötzlich absagen. Ein Schock für die gesamte Branche und auch für Subaru, denn der bisherige Peugeot-Pilot Burns soll ab Januar 2004 wieder auf Impreza WRC neuen Sieges-lorbeer einfahren. "Wir wünschen Richard in erster Linie gute Besserung und glauben, dass der bekannte Neurologe Sid Watkins in London schnell die Ursachen erkennen und ausmerzen wird", analysierte Teamchef David Lapworth die überraschende Situation des Ex-Weltmeisters Burns (2001 auf Subaru).
Der so zum Dreikampf mutierten Wales-Rallye drückte Petter Solberg mit seinem Impreza WRC03 vom Start weg seinen Stempel auf. Das WM-Finale über knapp 1.580 Kilometer und 18 entscheidende Wertungsprüfungen (= 377 WP-km) entwickelte sich rasch zu einem Duell zwischen Hollywood Petter Solberg und Super Seb Loeb, da Tempomacher Markko Märtin (Estland) seinen Ford Focus früh mit Motorschaden abstellte und Titelrivale Carlos Sainz mit seinem Citroen Xsara un-freiwillig eine Böschung im Wales-Wald rasierte.
Mit 13 Topzeiten markierte Solberg gegenüber Loeb (5 Bestzeiten) seine Siegam-bitionen und gewann mit über 43 Sekunden Vorsprung vor dem Elsässer. Den Subaru-Erfolg komplettierte der Finne Tommi Mäkinen, der auf dem dritten Gesamtrang den gefälligen Flankenschutz für seinen Teamkollegen Solberg lieferte und zudem wichtige Reifentests absolvierte. "Tommi probierte während der Rallye diverse neue Pirelli-Pneus aus und konnte Petter so bei der richtigen Reifenwahl optimal unterstützen", bestätigte Lapworth.
Mit seinen vier Saisonsiegen auf Zypern, in Australien, auf Korsika und nun in Wales sowie dank dreier Podiumsplätze in Neuseeland, Griechenland und Finn-land katapultierte sich der Norweger an die Weltspitze. Hollywood Petter Solberg - am 18. November 1974 in Askim geboren - führte in diesem Actionthriller 2003 selbst Regie und servierte sich so ein ideales Geburtstagspräsent. Für Subaru ist dieser Solberg-Erfolg nach den Titelgewinnen von 1995 (Fahrer- und Marken-WM), 1996 (Marken-WM), 1997 (Marken-WM) und 2001 (Fahrer-WM) die nunmehr sechste Weltmeisterschaftskrone in diesem von allein über eine Milliarde TV-Zuschauern beobachteten Championat.