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Verkehr Erhöhte Belastungen durch LKW-Ausweichverkehr

Umwelt & Natur


Erhöhte Belastungen durch LKW-Ausweichverkehr

"Nach der Einführung der LKW-Maut auf Bundesautobahnen zum 01. Januar 2005 ist es in Niedersachsen zu nachweisbaren Verlagerungen des Schwerlastverkehrs auf einzelnen Bundesstraßen gekommen", sagte Wirtschafts- und VerkehrsMINIster Walter Hirche in Hannover. Eine erste Auswertung der bisherigen Ergebnisse der automatischen Verkehrszählung habe für das 1. Halbjahr 2005 eine Zunahme des LKW-Verkehrs auf den Bundesstraßen in Niedersachsen um durchschnittlich 15% ergeben. Gleichzeitig sei in Niedersachsen der LKW-Verkehr auf Autobahnen um rund 8 Prozent zurückgegangen. "Dies ist eindeutig auch auf den so genannten LKW-Mautausweichverkehr zurückzuführen", erklärte Hirche. Zwar müssten nach dieser punktuellen Auswertung noch die Ergebnisse der flächendeckenden Verkehrszählung im September abgewartet werden. Doch schon jetzt lasse sich feststellen, dass in Niedersachsen aufgrund der Belastungen für Anwohner autobahnnaher Bundesstraßen Handlungsbedarf bestehe, sagte der MINIster. "Wenn sich der Trend bestätigt, werden wir den Bund aufFordern müssen, auf besonders belasteten Bundesstraßen-abschnitten in Niedersachsen eine Maut zu erheben." Das Mautgesetz lasse eine solche Option zu.

Nach dem sprunghaften Anstieg des LKW-Verkehrs auf den Bundesstraßen unmittelbar nach Einführung der Maut im Januar seien die Zahlen im weiteren Verlauf des ersten Halbjahres zwar insgesamt wieder zurückgegangen, doch habe sich die Verkehrszunahme auf einigen Strecken auf einem erhöhten Niveau eingependelt, erläuterte Hirche. Die Auswertung der Ergebnisse der 52 so genannten Dauerzählstellen, bei denen der Verkehr automatisch rund um die Uhr erfasst werde, habe ergeben, dass auf 8 Bundesstraßen Steigerungsraten von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen gewesen seien. Bei den betroffenen Strecken handelt es sich entweder um autobahnparallele Abschnitte oder Abkürzungen im Zuge von Autobahnen. Dazu gehörten die Bundesstraßen 4, 6, 51, 65, 68, 75, 213 und 402, so der MINIster. Solche Zunahmen gebe es auch auf einzelnen Landesstraßen.

Der Schwerlastverkehr habe nicht nur tagsüber, sondern auf einigen Abschnitten besonders auch in den Abend- und Nachtstunden stark zugenommen, sagte Hirche. Ein Beispiel dafür sei die B 6 zwischen Hannover und Nienburg gewesen. Dort habe es im 1. Halbjahr in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr eine Zunahme des LKW-Verkehrs um mehr als 33 Prozent gegeben.

Der MINIster: "Angesichts solcher Zahlen wird verständlich, warum es in jüngster Zeit in einigen niedersächsischen Städten und Gemeinden vermehrt zu Beschwerden der Anwohner über zusätzliche Verkehrsbelastungen gekommen ist." Deshalb sei es jetzt wichtig, das alle Verantwortlichen an einem Strang zögen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Hirche kündigte einen Verkehrserlass mit Empfehlungen für die niedersächsischen Kommunen an. So könnten Kommunen mit gezielten Geschwindigkeitskontrollen innerhalb und außerhalb von Ortschaften sowie wirksamen Durchfahrts- und Nachtfahrverboten für LKW selbst dazu beitragen, dass sich die Situation vor Ort entspanne, so der MINIster. Im Hinblick auf solche Maßnahmen werde das Land den unteren Verkehrsbehörden die notwendige Hilfestellung geben. "Wir werden den Kommunen alle notwendigen Daten und Erkenntnisse aus den laufenden Verkehrszählungen zur Verfügung stellen", sagte Hirche. "Nur in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Verantwortlichen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft können die Probleme gelöst werden."


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