Den Norisring in Nürnberg wird Florian Stoll (Rickenbach) in besonders guter Erinnerung behalten. Ausgerechnet an seinem 24. Geburtstag am Sonntag gelang Stoll auch im zweiten Wertungslauf des
SEAT Leon Supercopa die Wiederholung seines 1. Platzes vom Vortag. Damit ist Stoll gleichzeitig der erste Doppelsieger der neuen DTM-Partnerserie in der Saison 2005. Ebenfalls Grund zum Feiern hatten am Sonntag Michael Schrey (Wallenhorst) und Georg Braun (Kusterdingen), die mit Rang zwei und drei Premiere auf dem Siegerpodest feierten.
Vor bereits gut gefüllten Tribünen am Norisring erwischte Stoll, der reglementsbedingt als Sieger des Vortages vom achten Platz in das 66,7 Kilometer lange Rennen gegangen war, einen Start nach Maß. Bereits in der ersten Runde fand sich der 24-Jährige auf Rang drei wieder. Danach profitierte Stoll von einer frühen Safety Car-Phase, die nach dem Unfall zwischen Daniel Bauer (Filderstadt), Barna Paar (Ungarn) und Matthias Meyer (Kaltenkirchen) nötig geworden war. Dem überlegenen Speed von Stoll an diesem Wochenende hatten die Konkurrenten Braun und dann auch Schrey in der Folge nichts entgegen zu setzen. Mit zunehmendem Rennverlauf vergrößerte der spätere Sieger seinen Vorsprung kontinuierlich auf mehr als sieben Sekunden.
Bereits am Samstag hatte Florian Stoll eindrucksvoll bewiesen, dass ihm der 2,3 Kilometer lange Stadtkurs in Nürnberg besonders gut liegt. Dabei hatte der Pilot mit der Startnummer 14 auch von einer Kollision zwischen Marco Hartung (Wallroda) und Titelverteidiger Sebastian Stahl (Neunkirchen-Seelscheid) mit anschließender Safety Car-Phase profitiert. Mit einer fehlerfreien Leistung verwies das Geburtstagskind vom Sonntag Daniel Bauer (Filderstadt) und Florian Gruber (Aham) auf die Plätze.
Auch nach mittlerweile zehn von insgesamt 16 Rennen in der Saison 2005 bleibt sich der SEAT Leon Supercopa, was spannende Rennen und hauchdünne Abstände in der Gesamtwertung angeht, treu. Nach den Wertungsläufen in Nürnberg und vor dem nächsten Rennen auf dem Nürburgring (5. bis 7. August) rangieren Thomas Marschall (Eggenstein), der in Nürnberg mit Rang zehn im zweiten Rennen lediglich drei Zähler sammeln konnte, und Florian Gruber punktgleich mit 101 Zählern auf den Positionen eins und zwei. Marschall weist allerdings mit zwei Rennsiegen die besseren Einzelresultate auf. Florian Stoll verbesserte sich mit seinem Doppelsieg auf die fünfte Gesamtposition. Der frisch gebackene 24-Jährige hat nun 62 Punkte auf dem Konto.
Stimmen nach dem 2. Rennen:
Florian Stoll, Sieger: "Mein Start war natürlich optimal, praktisch schon die halbe Miete. In der Safety Car-Phase konnte ich mich dann erst einmal sortieren, um mir dann meine Gegner zurecht zu legen. Danach konnte ich mich darauf konzentrieren, mein Auto zu schonen. Die Strecke hier in Nürnberg scheint mir zu liegen."
Michael Schrey, Platz 2: "Nach meinem schwachen Training und dem recht guten Rennen am Samstag war das natürlich die Krönung. Kritisch wurde es allerdings in der zehnte Runde, als ich ausgangs des Schöller-S die Mauer touchiert habe."
Georg Braun, Platz 3: "In der Schlussphase des Rennens konnte ich mich fast schon entspannen. Vor allem in den kritischen Bremszonen konnte ich materialschonend agieren. Nach dem schlechten Training war das ein optimales Resultat."
Stimmen nach dem 1. Rennen:
Florian Stoll, Sieger: "Bis zum Zeitpunkt, als Christian Hohenadel für seinen Frühstart bestraft wurde, waren wir in etwa gleich schnell. Danach habe ich einige Runden gepusht, um dann den Sieg relativ locker nach Hause zu fahren."
Daniel Bauer, Zweiter: "Stoll und ich haben uns relativ schnell absetzen können. Nur Christian Hohenadel hätte unser Tempo mitgehen können. Aber der wurde ja wegen seines Frühstarts bestraft."
Florian Gruber, Dritter: "Mein Start war ganz in Ordnung. Immerhin musste ich von Position zehn ins Rennen gehen. Danach sind einige Konkurrenten vor mir abgeflogen. Danach war der Weg für mich frei. Ich musste lediglich auf Michael Neumeister aufpassen."
News abseits der Strecke:
Drei Woche nach ihrem spektakulären Auftritt in der Crash Challenge bei Stefan Raab in der Arena Auf Schalke stand für die Rennfahrerin und offizielle SEAT-Repräsentantin Christina Surer aus der Schweiz wieder das harte Rundstreckengeschäft auf dem Programm. Auf dem Norisring musste die 31-Jährige nicht nur kräftig Gas geben, um gegen ihre 27 ausnahmslos männlichen Konkurrenten zu bestehen, sondern abseits der Strecke auch immer wieder ihr schönstes Lächeln zeigen. Grund war eine Reportage die Bild TV mit der schnellen Schweizerin produzierte. Thema: Der Alltag an der Rennstrecke. Auf dem glühend heißen Norisring nicht immer das reinste Vergnügen.
Spiel, Satz und Niederlage
Eine Stunde vor ihrem ersten Match beim DTM-Beachvolleyballturnier trainierten Kati Droste, bis zum Rennen auf dem Norisring in Diensten des Teams von HG Müller, und Gaststarterin Christina Surer fleißig das rechte Pritschen und Baggern. Viel genutzt hat dieser Crash-Kurs indes wenig. Trotz des aufopferungsvollen Einsatzes der beiden SEAT-Damen reichte es im Match gegen die Jungs aus dem VW-Polo Cup lediglich zu zwei Punkten. Aber dabei sein war in diesem Falle alles.