Der erste Grand Prix in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft fand am 13. Mai 1950 in Silverstone statt. Auf dem damals 4,7 Kilometer langen Kurs wurden 70 Runden (329 Kilometer) gefahren. Bis 1990 gehörte Silverstone neben Monza sowie den früheren Strecken von Spa-Francorchamps und Zeltweg zu den schnellsten GP-Kursen, die schnellste Runde wurde 1987 von Nigel Mansell im Williams-
Honda mit 246,325 km/h gefahren. Ab 1991 wurde die Strecke durch den Einbau zusätzlicher Schikanen langsamer und länger. Im Vorjahr erzielte Kimi Räikkönen seine Pole-Position-Runde mit einem Durchschnittstempo von 236.570 km/h; sein durchschnittlicher Rennspeed betrug 218.314 km/h.
Der Grand Prix in Silverstone ist für das Team McLaren Mercedes ein Heimrennen und das Team nutzt diese Strecke oft zum Testen. Hier gewannen McLaren-Fahrer zehn der bisher 38 Rennen, darunter David Coulthard 1999 und 2000 (Doppelsieg vor Mika Häkkinen) sowie Mika Häkkinen 2001.
KIMI RÄIKKÖNEN
"Der Grand Prix in Silverstone hat mir immer Spaß gemacht. Es ist toll hier zu fahren und die Rennen sind meistens spannend. Hoffentlich ist das auch in diesem Jahr so. Ich will auf dem Podium eine Stufe weiter oben stehen als 2004. Damals wurde ich nach der Pole Position Zweiter. Hier gibt es einige der schönsten Kurven der Saison. Zum Beispiel Copse, die erste Kurve nach Start und Ziel. Sie ist eine der schnellsten Kurven in der Formel 1. Hier fährst Du Vollgas mit über 265 km/h. Dabei kann man sie nicht einmal richtig einsehen. Danach kommen Maggots, Beckett und Chapel, eine Reihe von S-Kurven, die zu den schönsten auf allen Grand-Prix-Rennstrecken gehören. Hier können die Zuschauer Formel-1-Autos in toller Aktion erleben. Die Richtungswechsel erfolgen sehr schnell, dabei springen die Autos über die Kerbs. An dieser Stelle spielen die Aerodynamik und die Balance eine besonders wichtige Rolle, denn nur wer hier schnell durchkommt, erzielt auch eine gute Rundenzeit."
JUAN PABLO MONTOYA
"Der MP4-20 ist stark und schnell und Silverstone sollte unserem Auto liegen. In diesem Jahr ist Silverstone für mich erstmals das Heimrennen von McLaren Mercedes und ich will hier endlich das lang ersehnte Topergebnis einfahren. Wir erwarten viele Zuschauer aus unserem Werk in Woking und wir wollen ihnen einen Grund zum Feiern geben. Die Strecke ist eine tolle HerausForderung. Hier musst Du mit dem Auto immer wieder bei hohem Tempo ans Limit gehen. Auf den drei langen Geraden und in den schnellen, fließenden Kurven brauchen wir viel Motorleistung. Gleichzeitig benötigen wir in den langsameren Kurven im hinteren Teil der Strecke, wo der Grip nicht hoch gut ist, gute Traktion. Wir fahren hier mit vergleichsweise wenig Abtrieb. In Silverstone kann man relativ gut überholen. Die besten Möglichkeiten dazu gibt es beim Anbremsen von Stowe sowie in den Kurven Vale und Club."
PEDRO DE LA ROSA
"Die Aerodynamik spielt in Silverstone eine Schlüsselrolle. Außerdem brauchen wir eine sehr gute Balance und viel Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten und Grip in den langsameren Kurven im letzten Sektor der Strecke. Ähnlich wie in Magny-Cours ist der Reifenverschleiß in Silverstone hoch. Das liegt an dem hohen Renntempo und am Streckenbelag. Wir haben beim Testen vor fünf Wochen jede Menge Daten dazu gesammelt und sind darauf gut eingestellt."
MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA onE, WEST McLAREN MERCEDES
"Kimi und Juan Pablo waren in Magny-Cours beide vergleichbar schnell unterwegs. Der MP4-20 hat das Potenzial, auch beim McLaren-Heimrennen in Silverstone um den Sieg mitzukämpfen. Bei unserem Vorbereitungsprogramm für den Britischen Grand Prix haben wir auch in Silverstone ausgiebig getestet. Wir haben dabei für die Abstimmung und die Michelin-Reifenmischung eine Vorauswahl getroffen."
NORBERT HAUG, Mercedes-Benz MOTORSPORTCHEF
"Silverstone ist ein Klassiker im Formel-1-Kalender und für unser Team vor dem Grand Prix von Deutschland am 24. Juli eines von zwei aufeinander folgenden Heimrennen. Unsere letzten Tests dort verliefen gut und die Resultate sahen viel versprechend aus. Wie immer in Silverstone kann allerdings das Wetter für Überraschungen sorgen, wobei Regen dort keine ist. Mit dem Start der zweiten Saisonhälfte will unsere ganze Mannschaft das Potential, das in Technik, Fahrer und Mannschaft steckt, noch weiter in gute Resultate umsetzen. Wir haben die Möglichkeiten, Rennen zu gewinnen, wie Kimis drei Siege bei seinen letzten fünf Starts gezeigt haben und Juan-Pablo kann ganz vorne fahren, das hat er bei seinen letzten beiden Rennen in Montreal und Magny-Cours bewiesen, auch wenn er letztlich disqualifiziert wurde, bzw. mit einem Problem in der Hydraulik ausschied. Die nächsten drei Wochen mit drei Grands Prix werden die wohl intensivsten Belastungen für die Formel 1-Teams mit sich bringen und auch deshalb kann es Verschiebungen bei Konkurrenzfähigkeit und Tabellenstand geben."