Das neue, klar strukturierte Programm des
Mercedes-Benz Atego umfasst Lkw und Sattelzugmaschinen von 6,5t bis 15t Gesamtgewicht. Der bisherige "schwere" Atego mit Zwei- und Dreiachsern ist nun Teil der vollständig überarbeiteten und erweiterten Familie des
Mercedes-Benz Axor. Die Konzentration des Atego auf leichte und mittelschwere Lkw führte zu einem punktgenau gezielten Konzept eines Verteilerfahrzeugs.
Zu den unverändert vom Vorgänger übernommenen Vorzügen des Atego gehört der niedrige Einstieg in die Kabine mit nur einer Stufe bei den leichten Versionen. Hintergrund ist ein besonders niedriger Rahmen mit abgesenktem Vorderteil.
Atego 1222: niedrige Rahmenhöhe, hohe Nutzlast
Neu im Atego ist der auf 4,8 l Volumen vergrößerte Vierzylinder-Motor (OM 924 LA). Das Triebwerk leistet 160 kW (218 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von 810 Nm. Es verbindet gute Fahrleistungen mit geringem Gewicht: Gegenüber einem vergleichbaren Sechszylinder ist der Vierzylinder rund 100 kg leichter, die voll der Nutzlast zugute kommen.
Wie bisher arbeiten im neuen Mercedes-Benz Atego drei Grundmotoren aus der Baureihe 900 mit vier und sechs Zylindern. Das Leistungsspektrum der Vierzylinder-Motoren OM 904 LA mit 4,25 l Hubraum reicht von 90 kW (122 PS) über 110 kW (150 PS) bis 130 kW (177 PS). Daran schließt sich der neue Motor OM 924 LA mit 160 kW (218 PS) an. Die Sechszylinder-Motoren mit 6,4 l Hubraum staffeln sich in die Leistungen 170 kW (231 PS), 180 kW (245 PS) sowie 205 kW (279 PS). Für alle Triebwerke gilt: Das maximale Drehmoment steht bereits in einem niedrigen Drehzahlbereich von 1.200/min bis 1.600/min zur Verfügung.
Mercedes-Benz Axor: Komplett erneuert und erweitert
Komplett neu aufgestellt wurde die Baureihe Mercedes-Benz Axor. Optisch und technisch eng an den Actros angelehnt, bildet der Axor als Spezialist für den schweren Verteilerverkehr nun das Bindeglied zwischen dem neuen Atego und dem Actros. Zu diesem Zweck wurde die Baureihe Axor komplett neu strukturiert. Neben den bisherigen zwei- und dreiachsigen Sattelzugmaschinen (4x2 und 6x2) fahren nun auch schwere Solowagen als Zweiachser (4x2 und 4x4) mit 18t Gesamtgewicht sowie Dreiachser mit zulässigem Gesamtgewicht von 25t (6x2) und 26t (6x4). Mit Hilfe des Baukasten-Systems von Mercedes-Benz konnte eine in sich geschlossene Familie schwerer Lkw im Bereich Verteiler-, Fern- und Bauverkehr unterhalb des Actros geschaffen werden.
Unter der Kabine des neuen Axor arbeiten ausschließlich Reihen-Sechszylinder-Motoren. Das Angebot setzt sich aus der Baureihe 900 mit 6,4 l und 7,2 l Hubraum sowie dem OM 457 LA mit 12,0 l Hubvolumen zusammen. Die Motoren der Bau-reihe OM 906 LA leisten 170 kW (231 PS) und 205 kW (279 PS). Der größere OM 926 LA bringt es auf 240 kW (326 PS). Das maximale Drehmoment beläuft sich auf 810 Nm bis 1.300 Nm und steht jeweils bei niedrigen Drehzahlen von 1.200/min bis 1.600/min zur Verfügung. Der großvolumige Reihen-Sechszylinder OM 457 LA wird wie bisher in den Leistungsstufen 260 kW (354 PS), 295 kW (401 PS) und 315 kW (428 PS) angeboten. In der stärksten Variante beläuft sich das Drehmoment-Maximum auf 2.100 Nm. Der neue Axor besitzt rundum Scheibenbremsen und eine Druckluftanlage mit 10 bar Konstantdruck – Basis für kurze Bremswege und geringes Fading bei hoher Bremsbeanspruchung. Eine Ausnahme bilden die Baustellen-Fahrzeuge mit Trommelbremsen aufgrund möglicher Verschmutzung der Bremsen. Zusammen mit der optional lieferbaren, elektronisch geregelten Telligent-Bremsanlage setzt der Axor Maßstäbe in punkto Bremssicherheit.
Mercedes-Benz Actros: Vorreiter bei den Saubermännern
Die Formel heißt "BlueTec-Dieseltechnologie". Mit dieser Technik erfüllt der Actros einerseits die ab Oktober 2006 vorgeschriebene Abgasnorm Euro 4. Alternativ dazu erfüllt er sogar die nachfolgende Norm Euro 5, die erst ab Oktober 2009 Gültigkeit erlangt. Mit einer Kombination aus Ökologie und Ökonomie sind die neuen Mercedes-Benz Lkw mit BlueTec eine einzigartige Transportlösung für den Straßengüterverkehr der Zukunft.
Die Zukunft hat längst begonnen
Die Lkw und Sattelzugmaschinen der Baureihe Actros mit BlueTec werden bereits seit Februar 2005 an die Kunden ausgeliefert. Den Beginn machen die Volumen-Modelle der Leistungsklassen von 235 kW (320 PS) bis 350 kW (476 PS) mit V 6-Motor. In den Folgemonaten wird das Angebot an Fernverkehrs-Lkw der Baureihen Actros und Axor mit BlueTec sukzessive aufgestockt. Bis die Euro 4-Norm im Oktober 2006 in Kraft tritt, wird die komplette Palette aus Fern-, Verteiler-, Bau- und Sonderfahrzeugen verfügbar sein.
Zahlreiche wirtschaftliche Argumente für BlueTec
Bei der Entscheidung zwischen einem Actros BlueTec 4 und BlueTec 5 gilt es, wirtschaftliche Aspekte abzuwägen. So kommen die Käufer eines neuen Actros BlueTec bereits frühzeitig und nachhaltig in den Genuss vielfacher betriebswirtschaftlicher Vorteile. 40-Tonner mit mehr als vier Achsen haben sogar bis September 2009 deutliche Kostenvorteile bei der deutschen Autobahn-Maut, wenn sie bereits vorzeitig die Abgasnorm Euro 5 erfüllen. Auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern sind finanzielle Vorteile unterschiedlichster Art für besonders schadstoffreduzierte Nutzfahrzeuge geplant oder bereits wirksam. Hinzu kommen bessere Wiederverkaufs-Chancen als Gebrauchtfahrzeug sowie ein verminderter Kraftstoff-Konsum. Hier messen die Ingenieure von DaimlerChrysler einen Vorteil von bis zu fünf Prozent gegenüber Mercedes-Benz Lkw mit Euro 3-Technik.
Die Basis der schadstoffarmen Motoren heißt SCR
Im Kern basiert die neue BlueTec-Dieseltechnologie von DaimlerChrysler auf hocheffizienten Motoren sowie einer Abgas-Nachbehandlung auf Basis der SCR-Technik (SCR = Selective Catalytic Reduction). Das SCR-Wirkprinzip besteht darin, dass die unerwünschten Stickoxide unter Zugabe von Ammoniak als Reduktionsmittel in einem Katalysator gezielt in unschädlichen Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt werden. Zu diesem Zweck wird im Nutzfahrzeug eine ungiftige und geruchslose wässrige Harnstofflösung eingesetzt. Sie trägt in Zusammenhang mit der SCR-Technik die Bezeichnung "AdBlue". Durch die Motorelektronik gesteuert, wird AdBlue aus einem separaten Tank in bedarfsgerechter Menge in das heiße Abgas eingedüst.
Die AdBlue-Infrastruktur an öffentlichen Tankstellen befindet sich derzeit europaweit im Aufbau. Eine Versorgung über Betriebstankstellen ist schon heute möglich. Die Motoren benötigen keinen schwefelarmen Kraftstoff, sind also europaweit und darüber hinaus problemlos einsetzbar. BlueTec ist auf die Lebensdauer des Fahrzeugs ausgelegt und nahezu wartungsfrei. Die Wartungs- und Ölwechsel-Intervalle der BlueTec-Fahrzeuge bleiben daher unverändert lang.
Mercedes-Benz Econic: Spezialist für Kommunalbetriebe
Die Stadt ist sein Haupteinsatzbereich: Die eigenständige Baureihe Mercedes-Benz Econic ist vor allem in der Entsorgungswirtschaft aber auch bei der Feuerwehr, im Flughafen-Bodendienst, als Getränke- und Tankfahrzeug beheimatet. Dafür prädestinieren den Econic vor allem sein Fahrerhaus-Konzept mit einer tiefen Kabine mit durchgehend ebenem Boden auf einem abgesenkten Rahmenvorderteil sowie die insgesamt niedrige Rahmenhöhe von nur 874 mm. Der Econic verfügt serienmäßig über eine Voll-Luftfederung. Im April 1998 eingeführt, hat sich der Econic dank seines niedrigen Schwerpunkts und seiner tief angeordneten Kabine längst als schnelles, effizientes, übersichtliches und wendiges Fahrzeug im meist innerstädtischen Einsatz bewährt. Dazu trägt die progressiv arbeitende Lenkung ebenso ihren Teil bei wie die elektronisch-hydraulisch gelenkte Vor- bzw. Nachlaufachse in der dreiachsigen Variante des Econic.
Neue Antriebe mit Diesel- und Erdgasmotor
Den Econic gibt es als Zwei- und Dreiachser mit 18 t und 26 t zulässigem Gesamtgewicht. Neu im Sortiment ist eine vierachsige Ausführung als Rechtslenker mit 32 t zulässigem Gesamtgewicht.
Den Antrieb übernehmen Reihen-Sechszylinder-Motoren. Neben dem OM 906 LA in den Leistungsstufen 170 kW (231 PS) und 205 kW (279 PS) kommt seit dem Frühjahr 2004 auch der OM 926 LA mit 240 kW (326 PS) zum Einsatz. Alle Econic mit Dieselmotor erhalten einen Kraftstofftank aus AluMINIum mit 200 l Volumen. Alternativ zum Diesel gibt es den Econic auch mit Erdgasantrieb. Der Erdgasmotor M 906 LAG leistet aus 6,88 l Hubvolumen 205 kW (279 PS). Die Kraftübertragung übernimmt jeweils ein Sechsgang-Automatikgetriebe von Allison.
In Verbindung mit Erdgasantrieb ist der Econic jetzt auf freiwilliger Basis nach dem Abgasstandard EEV zertifiziert und unterschreitet damit sogar die Grenzwerte von Euro 5. Die Emissionen des Econic mit Erdgasantrieb enthalten nahezu keine Feinstäube und Partikel. Hinzu kommt als weiteres Plus die Geräuscharmut des Gasantriebs. Alternativ dazu ist als Antrieb jetzt eine Kombination aus Dieselmotor und Keramik-Partikelfilter mit integriertem Oxydationskatalysator ab Werk oder als Nachrüstpaket erhältlich. Das Econic-Angebot ergänzen neue Varianten, die einen kurzen Radstand von nur 3.450 mm haben. Sie zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Wendigkeit mit einem Wendekreis von 14,80 Meter aus.
Interieur deutlich weiterentwickelt
In vielen Punkten neu gestaltet ist das Interieur des Econic. Anstelle der Sitzbank mit drei Plätzen nehmen Mitfahrer jetzt auf einzelnen Sitzschalen mit Kopfstützen Platz, ähnlich wie im Omnibus. Neue Einstiegs- und Bodenbeläge bieten spürbare Verbesserungen im Hinblick auf Rutschfestigkeit und Reinigung. Oberhalb des Fahrerplatzes gibt es vier zusätzliche Einbauräume für DIN-Geräte.