Vor einer Rekordkulisse von 88.000 Zuschauern hat
Audi Pilot Mattias Ekström im Motopark Oschersleben die Tabellenführung in der DTM verteidigt. Auf einer Strecke, auf der das Überholen extrem schwierig ist, kämpfte sich der Schwede aus dem
Audi Sport Team Abt Sportsline vom fünften Startplatz auf Rang zwei nach vorne. Zum ersten Mal in seiner Karriere stand Ekström damit bei einem Rennen in Oschersleben auf dem Siegerpodest.
Dass man im Motopark durchaus überholen kann, bewies auch Tom Kristensen. Der Le Mans-Rekordsieger, der am Samstag im Qualifying seine erste Pole Position in der DTM erzielt hatte, blieb am Start stehen, musste den Motor seines Audi A4 DTM neu starten und fiel so auf den 19. Platz zurück. Im Verlauf der 44 Runden arbeitete sich der Audi Pilot mit einer bemerkenswerten Aufholjagd noch auf Position fünf nach vorne. In der Schlussphase lieferte sich der Däne ein packendes Duell mit Ex-Champion Bernd Schneider.
Allan McNish beendete das Rennen auf Rang sechs und holte damit zum zweiten Mal in Folge Punkte. Der aus der ersten Reihe gestartete Martin Tomczyk lag anfangs vor seinem Teamkollegen Mattias Ekström, musste seinen Audi A4 DTM nach zwei Renndritteln jedoch mit einem Defekt an der rechten Vorderradaufhängung abstellen.
Bester Pilot eines Vorjahresfahrzeugs war in Oschersleben Frank Stippler, der mit dem Audi A4 DTM des Audi Sport Team Joest den neunten Platz belegte und einen Punkt nur um 0,572 Sekunden verpasste. Rinaldo Capello, Christian Abt und Pierre Kaffer belegten die Plätze zehn, zwölf und 17.
Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1)
"Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Um in der DTM von Startplatz fünf auf den zweiten Rang nach vorne zu fahren, darf man keinen Fehler machen und es müssen alle Boxenstopps passen – beides ist uns heute gelungen. In den letzten Runden konnte ich zwar zu Gary (Paffett) aufschließen, für einen Angriff war es aber zu spät. Es ist ein schönes Gefühl, als Tabellenführer zum Heimspiel von Audi nach Nürnberg zu kommen."
Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5)
"Am Start habe ich den Motor abgewürgt, das war 100 Prozent mein Fehler. Danach habe ich gepusht, gepusht und gepusht, bis ich hinter Bernd Schneider lag, der sehr clever war. Mein Team hat phantastisch gearbeitet, meine Audi Kollegen waren sehr hilfsbereit – danke dafür! Das Ergebnis war ein versöhnliches Ende einer tollen Woche. Aber in Sachen Meisterschaft habe ich einen Schritt in die falsche Richtung gemacht."
Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6)
"Das war ein gutes, sauberes Rennen, und ich habe weitere Punkte gesammelt. Ich bin insgesamt zufrieden. Ich konnte gleich am Start ein paar Positionen gutmachen und bin einen sehr langen ersten Stint gefahren, der nicht einfach war. Aber er mich nach vorne gebracht. Am Ende ging es nur noch darum, die Position hinter Tom und vor Laurent (Aiello) zu halten."
Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19)
"Das war ein tolles Rennen für mich, auch wenn ich ganz knapp einen Punkt verpasst habe. Ich war mir vor dem Start nicht sicher, ob ich durchhalte, denn ich hatte etwas Probleme mit meinem rechten Arm. Umso zufriedener bin ich. Das Auto war super, die Mannschaft hat toll gearbeitet, die Boxenstopps haben hervorragend geklappt."
Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18)
"Ich denke, heute hätte ich wirklich einen Punkt verdient gehabt. Ich bin ein sehr gutes Rennen gefahren und war sehr schnell. Ich hatte allerdings Pech am Start: Ich kam gut weg, musste dann aber wegen Tom bremsen und habe dabei viele Plätze verloren. Dann gab es noch ein Problem beim Boxenstopp. Das waren ein paar Handicaps zuviel."
Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14)
"Ich habe schon vor dem Rennen gesagt, dass es für uns hier unmöglich ist, ohne guten Startplatz nach vorne zu fahren. Der zweite Boxenstopp war etwas unglücklich, aber zu Punkten hätte es trotzdem nicht gereicht."
Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15)
"Das war heute ein sehr hartes Rennen. Ich bin bis zum Schluss voll am Limit gefahren. Am Anfang bin ich etwas im Verkehr stecken geblieben, kurz vor Rennende hatte ich einen kleinen Ausritt hinter Alesi, der mich ein paar Plätze gekostet hat. Eigentlich war es ein gutes Rennen, nur die Position hat nicht gestimmt."
Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2)
"Es ist natürlich enttäuschend, das Rennen wegen eines Aufhängungsschadens beenden zu müssen. Wir müssen analysieren, woran es lag. Am Anfang lief es nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber unsere Strategie war gut. Ich denke, es wäre ein zufrieden stellendes Resultat heraus gesprungen."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): "Im Prinzip haben wir heute schon am Start alle Chancen verloren. Insofern können wir sehr zufrieden sein, als Tabellenführer nach Hause zu gehen. Das war erneut eine starke Teamleistung. Und ‚Eki’ ist wieder einmal ein tolles Rennen gefahren."
Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): "Leider gibt es für Platz neun keine Punkte. Es war heute einfach nicht mehr drin, wir waren mit unseren Vorjahresautos nicht schnell genug. Das ist wenig Lohn für viel Arbeit."
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Wir haben beim Start alles, was wir uns im Qualifying erarbeitet hatten, verloren. Daraus haben wir noch das Beste gemacht. Jeder hat gesehen, dass wir heute die schnellsten Autos hatten. Das Team hat einen tollen Job gemacht und hatte auf einer Strecke, auf der das Überholen besonders schwierig ist, die richtige Strategie. Insofern kann man das Ergebnis als optimale Schadensbegrenzung sehen."