Die Mineralölindustrie ist Vorwürfen entgegengetreten, sie treibe angesichts des Ferienbeginns die Kraftstoffpreise erneut in die Höhe.
In einer Stellungnahme gegenüber dem ACE Auto Club Europa beteuerte der Mineralölwirtschaftsverband, in Deutschland bestehe keinerlei Zusammenhang zwischen Ferienzeit und Preiserhöhungen an den Zapfsäulen. Zuvor hatte der Club den Verband aufgeFordert, die Preisbildung transparent zu machen. Wie der ACE am Donnerstag in Stuttgart berichtete, legte die Öllobby eine 10-Jahresbilanz vor die belegen soll, dass sich seit 1995 unmittelbar vor und nach typischen Reisezeiten Preiserhöhungen und Preissenkungen in etwa die Waage gehalten haben. Dies widerlege Mutmaßungen, an den Tankstellen würde man den Kunden etwa zu Ferienbeginn besonders hohe Preise zumuten. Die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes, Barbara Meyer-Bukow, räumte zugleich aber ein, dass in den USA, anders als in Deutschland, Preissprünge beim Benzin durchaus von der auch dort anlaufenden Autoreisewelle mit verursacht würden.
Nach Ansicht des ACE bleibt die Mineralölbranche auch nach ihren Erläuterungen weiter in der Pflicht, für eine verantwortungsbewusste Preispolitik zu sorgen. Schließlich sinke in Deutschland die Nachfrage nach Benzin in diesem Jahr voraussichtlich erneut um etwa drei Prozent. Nach marktwirtschaftlichen Gesetzen wäre ein Preisanstieg aber nur bei steigender Nachfrage plausibel zu erklären, gibt der Club zu bedenken. Außerdem bemängelte der ACE, dass die vom Mineralölwirtschaftsverband vorgelegte Bilanz lediglich eine Auswertung der Preisentwicklung bei Kraftstoffen jeweils zu Ostern und Pfingsten enthalte, die für die Sommerreisezeit fehle aber.
Seinen Mitgliedern will der ACE noch in diesem Sommer eine neue Kreditkarte anbieten. Damit verbunden ist ein Rabatt von einem Prozent auf die Tankrechnung, sowie auf sämtliche in den Tankstellenshops erworbene Konsumartikel. Der Einsatz der Kreditkarte wird nicht an eine bestimmte Tankstellenkette gebunden sein.