Das Rennen am kommenden Wochenende ist das 60. in den USA, das zur Formel-1-Weltmeisterschaft gewertet wird. Der erste Grand Prix der USA fand 1959 in Sebring statt und wurde von Bruce McLaren gewonnen, vier Jahre, bevor er das nach ihm benannte Team gründete. Von 1950 bis 1960 wurden auch die 500 Meilen von Indianapolis für die Formel-1-WM gewertet.
KIMI RÄIKKÖNEN
"Ich freue mich über meinen Sieg am Sonntag in Montreal und kann es kaum erwarten, den WM-Kampf am kommenden Wochenende fortzusetzen. Der Motor Speedway in Indianapolis ist eine Legende, wie in Monte Carlo oder Spa möchte jeder Fahrer hier einmal gewinnen. Die Strecke ist schnell und wir erreichen auf der Start-Ziel-Geraden rund 335 km/h. Auf dem Oval-Abschnitt des Kurses fahren wir für 1.7 Kilometer Vollgas, das gibt es auf keiner anderen Formel-1-Rennstrecke. Der weitere Verlauf ist eher langsam mit vielen engen Kurven und Spitzkehren. Deshalb fahren wir mit mittlerem Abtrieb, so dass wir in den Kurven ausreichend Abtrieb haben und trotzdem schnell auf der Geraden sind. Das Wetter in Indianapolis ändert sich oft von einem Extrem ins andere. Deshalb müssen wir gemeinsam mit Michelin eine Reifenmischung auswählen, die für einen breiten Temperaturbereich geeignet ist."
JUAN PABLO MONTOYA
"Ich habe meine Disqualifikation in Montreal schnell abgehakt und konzentriere mich ganz auf das kommende Rennen in Indianapolis. Der Speedway ist eine ganz besondere Rennstrecke mit einem tollen Publikum. Ich habe hier 2000 die 500 Meilen gewonnen. Viele Kolumbianer sitzen auf den Tribünen, so dass es für mich ein wenig wie bei einem Heimrennen ist. Ich fahre hier sehr gerne und komme diesmal hoffentlich aufs Podium. Die Strecke besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen. Zum einen das enge, kurvenreiche Infield, und dann der schnelle Teil im Oval mit der überhöhten Kurve. Das stellt besondere AnForderungen an die Abstimmung. Beispielsweise werden die Michelin-Reifen in der überhöhten Kurve hoch belastet. Wir müssen also einen Kompromiss finden zwischen High-Speed-Belastbarkeit bei hohem Abtrieb für diesen Bereich und gutem Grip in den langsamen Kurven, damit wir schnell durch das Infield kommen."
PEDRO DE LA ROSA
"Beim US Grand Prix fahren wir mit einer ähnlichen Abstimmung wie in Kanada. Für die lange Gerade muss der Abtrieb so gering wie möglich sein, andererseits dürfen wir im Infield nicht zu viel Zeit verlieren. Mit dieser Abstimmung waren wir in Kanada sehr erfolgreich, wir sollten also auch in Indianapolis vorne mit dabei sein."
MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA onE, WEST McLAREN MERCEDES
"Nach Kimis Sieg in Montreal ist es an der Spitze der Punktetabelle wieder spannend geworden. Die amerikanischen Zuschauer werden hoffentlich erneut ein interessantes Rennen erleben. Der Grand Prix in Kanada verlief für uns nicht ganz ungetrübt. Juan Pablo war mit dem MP4-20 sehr schnell unterwegs und er freut sich jetzt auf das kommende Rennen. Er mag Indianapolis ganz besonders. An Kimis Auto gab es ein kleines Problem mit der Lenksäule, doch wir haben es behoben."
NORBERT HAUG, Mercedes-Benz MOTORSPORTCHEF
"Nach Kimis Sieg in Montreal freuen wir uns jetzt auf das zweite Rennen innerhalb einer Woche, den Grand Prix der USA. Mit der Kombination aus dem 1.7 Kilometer langen Abschnitt im Oval und dem langsamen und kurvenreichen Infield stellt der Grand-Prix-Kurs in Indianapolis hohe AnForderungen an Chassis, Motor und Reifen. In dem Hochgeschwindigkeitsabschnitt wird 23 Sekunden lang ununterbrochen Vollgas gefahren, das gibt es nirgendwo sonst. Insgesamt werden über 55 Prozent einer Runde unter Volllast zurückgelegt. In der bisherigen Saison hat Kimi in 224 von insgesamt 505 Runden geführt, das sind 40 Prozent aller Rennrunden. Juan Pablo hat am letzten Wochenende gezeigt, was er kann. Das Team wird ihn nach Kräften unterstützen, damit er die Chance hat, wieder an gleicher Position zu fahren wie in Kanada – diesmal idealerweise bis ins Ziel."