McLaren Mercedes Fahrer Kimi Räikkönen hat den Grand Prix von Kanada in Montreal gewonnen. Nach 70 Runden siegte der Finne 1.1 Sekunden vor Michael Schumacher (
Ferrari). Juan Pablo Montoya wurde in der 53. Runde mit der schwarzen Flagge disqualifiziert, weil er nach seinem zweiten Tankstopp trotz roter Ampel aus der Boxengasse gefahren war. Team McLaren Mercedes liegt nach acht von 19 Weltmeisterschaftsläufen mit 63 Punkten auf Platz zwei der Konstrukteurswertung; es führt
Renault (76 Punkte). Kimi bleibt nach seinem dritten Saisonsieg in der Fahrerwertung auf Rang zwei mit 37 Zählern hinter Alonso (59 Punkte), der in Montreal ausfiel.
Der Start: Juan Pablo hatte sich als Fünfter qualifiziert und fuhr beim Sprint zur ersten Kurve auf Rang vier vor. Kimi, Siebter im Qualifying, verbesserte sich um zwei Positionen und war am Ende der ersten Runde Fünfter.
Das Rennen: Als der Drittplatzierte Jenson Button (BAR-Honda) in Runde 15 zu seinem ersten Tankstopp an die Boxen fuhr, übernahm Juan Pablo Rang drei und Kimi Rang vier. Die beiden McLaren-Mercedes fuhren jetzt etwas schneller als die vor ihnen liegenden Renault von Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso.
In der 23. Runde fuhr Kimi die schnellste Runde des Rennens mit 1:14.384. Er legte einen Durchgang später seinen ersten Boxenstopp ein (10.597 Sek.) und blieb Vierter. Einen Umlauf später fuhr Juan Pablo herein (10.117 Sek.) und behielt den dritten Platz. Nach dem Ausfall von Fisichella in Runde 33 war Juan Pablo Zweiter und verkürzte den Abstand hinter Alonso zwischenzeitlich auf weniger als eine Sekunde. Als der Spanier im 39. Umlauf ausfiel, führte Juan Pablo vor Kimi.
Das Safety Car neutralisierte das Rennen Ende der 48. Runde nach einem Unfall von Button. Kimi nutzte das zu seinem zweiten Routinestopp (10.850 Sek.). Juan Pablo kam einen Durchgang später herein (6.050 Sek.). Danach führte Kimi vor seinem Teamkollegen. Eingangs der 52. Runde wurde das Rennen wieder frei gegeben. Einen Umlauf später wurde Juan Pablo disqualifiziert, weil er nach seinem zweiten Stopp bei Rot aus der Boxengasse gefahren war.
In der Schlussphase kontrollierte Kimi das Rennen und fuhr nach 70 Runden vor den Ferrari von Michael Schumacher und Rubens Barrichello ins Ziel. Es ist sein fünfter Grand-Prix-Sieg und der 37. für Team McLaren Mercedes.
Kimi Räikkönen: "Heute habe ich mir das geholt, was ich im letzten Rennen verloren habe. Ich freue mich sehr über meinen Sieg. Nach meinem ersten Boxenstopp hatte ich ein Problem mit der Lenkung, so dass das Auto auf den Geraden leicht nach links zog. Ich stellte mich darauf ein und das Team beobachtete die Situation. Gegen Ende des Rennens holte Michael Schumacher auf, doch das war kein großes Problem. Jetzt freue ich mich auf Indianapolis, auch dort sollten wir eine Siegchance haben."
Juan Pablo Montoya: "Ich bin enttäuscht, denn ich war kurz davor, meinen ersten Grand Prix für McLaren Mercedes zu gewinnen. Doch als das Safety Car auf die Strecke fuhr, wurde ich nicht gleich an die Box gerufen. Als ich nach meinem zweiten Stopp die rote Ampel übersah, war das Rennen für mich vorbei."
McLaren-Teamchef Ron Dennis: "Wir mussten während des Rennens ein paar schwierige Entscheidungen treffen. Wir haben den Fehler gemacht, Juan Pablo nicht unmittelbar nach dem Einsatz des Safety Cars an die Box zu holen. In der Folge überfuhr er dann die rote Ampel. Dennoch sind Kimi und Juan Pablo ein fantastisches Rennen gefahren. Ein Doppelsieg war möglich, und wahrscheinlich hätte Juan Pablo seinen ersten Sieg für unser Team erzielt.
Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug: "Ein großes Rennen und eine tolle Leistung von Kimi, Juan Pablo und dem ganzen Team. Juan Pablo wurde disqualifiziert, weil er nach seinem zweiten Stopp bei roter Ampel aus der Boxengasse fuhr. Schade für ihn, er hätte den Sieg verdient gehabt, den er hoffentlich bald nachholen kann. Er hat heute gezeigt, dass er dazu in der Lage ist. Ich danke allen für die Anstrengungen, bei McLaren in Woking, bei Mercedes-Ilmor in Brixworth und bei Mercedes-Benz in Stuttgart. Jetzt freuen wir uns auf den Grand Prix der USA in sieben Tagen in Indianapolis."