Die Forscher und Ingenieure der Daimler
Chrysler AG aus dem "Research and Technology Center North America" in Palo Alto, Kalifornien, zeigen heute auf dem Daimler
Chrysler Innovationssymposium in Washington, D.C. eine wegweisende Initiative zur Verbesserung von Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss. Das Unternehmen präsentiert anhand einer dynamischen Fahrdemonstration die "Car-to-Car"-Kommunikation auf Basis von Breitband zwischen einer
Mercedes-Benz E-Klasse und einem
Dodge Durango. Die Daimler
Chrysler AG ist der erste Automobilhersteller, der die unter der Bezeichnung "Dedicated Short-Range Communication" (DSRC) laufende Kommunikationstechnologie öffentlich in dieser Form vorstellt.
Das Unternehmen treibt DSRC in den USA im Rahmen der "Vision vom Unfallfreien Fahren" maßgeblich voran. DSRC ermöglicht die Kommunikation zwischen einzelnen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeug und Infrastruktur in Echtzeit.
Die "Car-to-Car"-Kommunikation kann dazu beitragen, den Verkehrsfluss zu optimieren und die Verkehrssicherheit deutlich zu verbessern. Fahrzeuge, die mit DSRC ausgestattet sind, können untereinander Informationen austauschen. Wenn ein Fahrzeug sich einer als kritisch identifizierten Situation nähert, etwa einem Stau, schwierigen Wetterbedingungen oder einem Unfall, kann es die Information allen Verkehrsteilnehmern mitteilen, die sich in der direkten Umgebung befinden. Auch weiter entfernte Verkehrsteilnehmer werden mit Hilfe von DSRC gewarnt, um entsprechend auf eine Gefahrensituation reagieren zu können. Unter anderem ist es auch möglich, Bremssignale an direkt folgende Fahrzeuge zu senden und damit Fahrer vorzuwarnen und zum frühest möglichen Zeitpunkt auf einen unmittelbar bevorstehenden Bremsvorgang vorzubereiten.
In einem Netzwerk aus Fahrzeugen mit DSRC kann jedes einzelne Fahrzeug sowohl die Rolle als Sender, Empfänger oder Router von Informationen übernehmen. Mit diesem Prozess, der als "Multi-Hopping" bekannt ist, können Informationen wie in einer Stafette auch über beträchtliche Entfernungen weitergeleitet werden. Der Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen läuft über "Ad-hoc"-Netzwerke. Diese Verbindungen über kurze Entfernungen werden im Bedarfsfall spontan zwischen Fahrzeugen gebildet. Die Netzwerke sind selbstorganisierend und kommen ohne externe Infrastruktur aus. Dabei benutzt DSRC die Technologie drahtloser lokaler Netzwerke (WLAN) zum Datentransfer mit 5,9 Gigahertz über eine Distanz von bis zu 1.000 Metern.
DSRC ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung der "Vision vom Unfallfreien Fahren". Nach Erkenntnissen der “U.S. National Highway Traffic Safety AdMINIstration” (NHTSA) sind rund 90 Prozent aller Auffahrunfälle auf Unaufmerksamkeit des Fahrers oder zu geringen Abstand auf das vorausfahrende Fahrzeug zurückzuführen. Mit Hilfe von DSRC können derartige Unfälle verhindert beziehungsweise die Unfallschwere vermindert werden.
Neben den Schwerpunkten Unfallvermeidung sowie Verbesserung des Verkehrsflusses kann DSRC auch dazu benutzt werden, weitere Daten wie Musik in digitaler Qualität, Filme oder aktuelle Informationen für das Navigationssystem zu übertragen.
DaimlerChrysler arbeitet mit dem "Federal Department of Transportation" (DOT) und den Bundesstaaten Michigan, Kalifornien und Florida zusammen, um weitere Demonstrationen und Tests der Car-to-Car-Kommunikation vorzubereiten. Im Zuge der Initiative "Vehicle Infrastructure Integration" (VII) wird das DOT verschiedene Orte vorschlagen, an denen in den kommenden Jahren eine Reihe von Tests gemacht werden, mit denen die Technologie weiter vorangetrieben wird.