Auch in Bremen und Hamburg können Fahranfänger künftig an einem Modellversuch zum begleiteten Fahren teilnehmen. "In Niedersachsen sind bisher 10.500 Genehmigungen erteilt worden", sagte Verkehrs
MINIster Walter Hirche. "Wir haben mit einem
MINImalen Aufwand für die Teilnehmer und die Behörden eine maximale Wirkung erreicht." Am heutigen Mittwoch wird im Bundestagsverkehrsausschuss die Vorlage eines Gesetzes beraten, mit dem bundesweit die Möglichkeit für die Einführung eines Modellversuchs in den Ländern geschaffen werden soll. "Eine bundesweite Regelung ist wünschenswert, die jetzige Vorlage hat aber noch immer Ungereimtheiten. Der hier geschaffene bürokratische Aufwand zeigt wieder, dass Rot-Grün an der Lebenswirklichkeit vorbei regiert", sagte Hirche. Es wäre sinnvoll gewesen sich hier an den Vereinbarungen zwischen den Bundes
MINIsterien und den interessierten Ländern zu orientieren. "Die ersten Trends nach Abschluss der Begleitphase deuten darauf hin, dass wird die positiven Ergebnisse aus Österreich erreichen", sagte Hirche. Im November diesen Jahres sollen erste belastbare Ergebnisse auf einer von Niedersachsen veranstalteten internationalen Tagung vorgestellt werden.
Hamburg und Bremen starten zum ersten Juni jeweils mit eigenen Modellversuchen. Diese weichen teilweise von den scharfen niedersächsischen Bedingungen ab. Hier dürfen nur die Erziehungsberechtigten begleiten. Die bisherigen Ergebnisse übertreffen die Erwartungen bei weitem. Über ein Drittel aller in Frage kommenden Jugendlichen nutzen die freiwillige Teilnahme an diesem Modell. Über 10.500 Ausnahmegenehmigungen sind bereits erteilt. Rd. 3.500 Fahranfänger befinden sich in der Begleitphase, das heißt, sie haben ihre reguläre Fahrprüfung erfolgreich abgelegt und dürfen bis zum 18. Lebensjahr begleitet fahren. 2.490 Fahranfänger haben inzwischen die Prüfungsbescheinigung nach ihrem 18. Geburtstag in den normalen Kartenführerschein umgetauscht. Insgesamt nur sieben Teilnehmer mussten ihre Ausnahmegenehmigung zurückgeben, da sie ohne zulässige Begleitung gefahren sind.
Bisher sind lediglich fünf Unfälle ohne Personenschäden erfolgt. Damit ist die Phase des begleiteten Fahrens, die sicherste in einem Autofahrerleben. Der erhoffte Sicherheitsgewinn nach Abschluss dieses Modells scheint sich ebenfalls einzustellen. In den ersten drei Monaten des Alleinfahrens wurden bei den ehemaligen Teilnehmern deutlich weniger Unfälle festgestellt. "Bei diesem ersten Trend deutet sich an, dass wir die Zahlen von Österreich erreichen können", sagte Hirche. Hier wurde ein Rückgang der Unfälle von 15 Prozent festgestellt.