Bis zu 800 Euro müssen Autofahrer dafür zahlen, dass ihr neues Auto vom Werk zum Vertragshändler gebracht wird. Diese in Deutschland und speziell in der Automobilbranche einzigartige Regelung wird vom ADAC heftig kritisiert. "Die Preise stehen häufig in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung. Wir
Fordern aus Gründen der Markttransparenz deshalb von der Automobilindustrie, ihre Produkte zu einem Komplettpreis anzubieten," so ADAC-Verbraucherschutzanwalt Ulrich May.
Bei den Überführungskosten handelt es sich nicht um den Ausgleich tatsächlich entstandener Aufwendungen, sondern es geht um ein zusätzliches Abkassieren. Wer nämlich sein Fahrzeug selbst am Herstellungsort abholt, zahlt trotzdem. Lediglich bei Mercedes kann man seinen neuen Wagen noch kostenlos in Sindelfingen, Bremen oder Rastatt in Empfang nehmen.
Besonders ärgerlich bei den Überführungskosten ist nach Ansicht des ADAC auch, dass sie nicht einheitlich sind. Spannen von mehreren Hundert Euro werden mit der Transportstrecke, der Fahrzeuggröße und dem damit verbundenen Leistungspaket (Fußmatten, Zulassung, Kraftstoff) begründet. Doch auch bei gleichen Fahrzeugen und gleichem Wohnort des Käufers kann es je nach Händler unterschiedliche Überführungskosten geben.
Der ADAC empfiehlt Neuwagenkäufern, schon bei den Verkaufsverhandlungen die Überführungskosten anzusprechen und sie beim Preisvergleich zwischen verschiedenen Angeboten mit einzukalkulieren.