Kinder sollten im Auto künftig bis zum Alter von eineinhalb Jahren (bis 13 Kilo Gewicht) entgegen der Fahrtrichtung sitzen. Dies
Fordert der ADAC als Konsequenz auf die Ergebnisse seines aktuellen Autokindersitz-Tests. Bei dem Qualitäts-Check von 17 Modellen, darunter 8 mit der Note "gut", hatte sich gezeigt, dass Sitze mit rückwärtsgerichteten Systemen die Belastung eines Kindernackens bei einem Unfall um das Fünffache reduzieren.
Bisher ist der rückwärtsgerichtete Transport nur bis zum Alter von etwa 9 Monaten (9 Kilo Gewicht) gesetzlich vorgeschrieben. "Mit der Anhebung der Gewichtsgrenze kann die Zahl von Verletzungen an der Halswirbelsäule von Kindern deutlich gesenkt werden", sagt Testleiter Andreas Ratzek.
Wegen der schwachen Nackenmuskulatur von Kleinkindern rät der ADAC, die Kleinen so lange wie möglich in den rückwärtsgewandten Kindersitz zu setzen. Gleichzeitig Fordert der Automobilclub die Hersteller auf, mehr Sitze dieser Art für größere Kinder zu bauen und die Bedienung deutlich zu verbessern, da die meisten Modelle schwer zu montieren sind.
Die gute Nachricht des Tests: Für jedes Alter ist mindestens ein guter Sitz erhältlich:
In der Klasse bis eineinhalb Jahren gab es gleich 3 Modelle mit Testurteil "gut":
- der Storchenmühle maximum sp für 105 Euro,
- der Chicco Autofix Plus für 139 Euro und
- der deutlich teurere Römer Babysafe Plus Isofix für rund 260 Euro
In der Gruppe bis 4 Jahre überzeugte einzig
- der Wavo Fix XL für rund 270 Euro
In der Gruppe 1 bis 4 Jahre lagen
- der Römer Duo Plus und
- Römer King TS für 180 bzw. 250 Euro vorne
In der Gruppe 4 bis 12 Jahre überzeugten die Sitzerhöher
- Concord Lift Protect und
- Römer VIP für rund 90 Euro
Sitze für einen großen Altersbereich schnitten im Vergleich schlechter ab. Die Modelle für 1 bis 12 Jahre alte Kinder bekamen alle nur die Note "ausreichend", bester war hier der Chicco Max-3s für 100 Euro. ADAC-Rat bei Sitzen für größere Kinder: nur Modelle mit Rückenstütze verwenden.
Kriterien des Tests waren Sicherheit, Bedienung, Komfort und Gebrauch. Fazit: Die Sitze sind sicherer geworden, verleiten aber immer noch zu großen Bedienungsfehlern. Bei einem Unfall können diese den Kindern schnell zum Verhängnis werden. Vom Kauf von Billig-Kindersitzen rät der ADAC ganz ab. Die Testergebnisse im Februar waren zu verheerend.