Der Bundesverband der Park- und Garagenhäuser e.V., Köln, spricht sich für eine Öffnung aller Parkhäuser und Tiefgaragen für Erdgasfahrzeuge aus. In der aktuellen Ausgabe von "Parkhaus aktuell" (März 2005) bezieht Geschäftsführer Gerhard Trost-Heutmekers Position: "Es gibt weder eine rechtliche und schon gar keine faktische Grundlage mehr, Erdgasfahrzeuge weiterhin von der Nutzung der Parkhäuser und Tiefgaragen auszuschließen."
Die letztendliche Entscheidung über die Freigabe und die Änderung der bisherigen Beschilderung liege im Rahmen des "Hausrechts" bei dem einzelnen Garagenbetreiber.
Der Grund, warum viele Tiefgaragen- und Parkhaus-Betreiber dem potenziellen Neuzugang in ihrer Garage nicht trauen, ist meist die Angst vor Explosionen oder giftigen Gasen. Doch die Sorge ist unbegründet. Erst bei einem Gemisch aus Luft und Gas mit einem Gasanteil zwischen fünf und fünfzehn Prozent und einer zusätzlichen Zündquelle von mindestens 540 Grad Celsius ist Erdgas brennbar. Da Erdgas leichter ist als Luft, verflüchtigt es sich aber sofort in die Atmosphäre. Ein Sicherheitsrisiko besteht daher selbst beim Entweichen größerer Gasmengen nicht.
Bereits seit den Neunziger Jahren stehen daher laut "Deutscher Garagenverordnung Gasfahrzeugen die Tore zu Parkhäusern und Tiefgaragen offen. In einigen wenigen Fällen, zum Beispiel in Bremen und im Saarland, werden in den Garagenverordnungen Einschränkungen vorgenommen, die aber nur für Fahrzeuge gelten, die mit "Druckgasen schwerer als Luft" betankt werden. Da Erdgas leichter ist als Luft, trifft diese Re-gelung auf Erdgasfahrzeuge nicht zu, das heißt die vorhandenen Schilder beziehen sich lediglich auf flüssiggasbetriebene Fahrzeuge.
Gut für die Umwelt - gut fürs Image
Gerade angesichts der Diskussion um City-Maut und Fahrbeschränkungen zur Reduktion des Feinstaub- und Stickoxidausstoßes kommt dem Kraftstoff Erdgas eine strategische Bedeutung zu. Denn Erdgasfahrzeuge haben weder ein Partikel- noch ein Stickoxidproblem und könnten daher von Fahrverboten bei Grenzwertüberschreitungen ausgenommen werden. "Uns bietet sich hier durch eine Öffnung der Parkhäuser und Tiefgaragen für Erdgasfahrzeuge die Gelegenheit, von den aktuellen Entwicklungen im Verkehrsbereich imagebildend zu profitieren", sagte Trost-Heutmekers in "Parkhaus aktuell". Es böte sich mit dem Segment der Erdgasfahrzeuge ein stetig wachsender Markt, der zusätzlich umweltschonend sei. Letztendlich habe auch der Parkhausbetreiber nichts davon, wenn ein wichtiger Kundenzweig der Tiefgarage fern bliebe. Denn weniger Autos in den Innenstädten bedeuten auch weniger Autos in den Tiefgaragen. Es ist also keinem geholfen, wenn weiterhin an einem grundlosen Verbot festgehalten wird.
Mittlerweile produzieren fast alle führenden Autohersteller Erdgasfahrzeuge in Serie. Inzwischen gibt es über 30 verschiedene Fahrzeugmodelle, vom Pkw bis zum schweren Nutzfahrzeug. Zum Jahresbeginn 2005 waren rund 27.000 mit Erdgas betriebene Fahrzeuge in Deutschland zugelassen. Das sind über 40 Prozent mehr als noch im Vorjahr. "Endlich tragen die Bemühungen um saubere Alternativen zu herkömmlichen Kraftstoffen erste Früchte", so Gerhard Trost-Heutmekers.
Weitere Informationen zum Thema Erdgasfahrzeuge erhalten Interessierte unter der telefonischen Infoline 01802-234500 (0,06 EUR pro Gespräch) oder im Internet unter www.erdgasfahrzeuge.de.