Hundertmal sind Sie diese Strecke gefahren, Sie kennen jeden Baum. Sie sind heute spät dran – und Ihre Gedanken schon zu Hause bei der Familie. Ein kleine Unachtsamkeit und Sie gehen etwas zu schnell in die erste Kurve. Trotzdem bleiben Sie sicher auf der Straße. Denn das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP hat eingegriffen und hält Sie auf der Spur.
ESP? Anders als beim Antiblockiersystem ABS, dessen Vorteil fast jeder kennt, sagen diese drei Buchstaben vielen deutschen Autofahrern immer noch nichts. 62,6 Prozent wissen nicht, welch großen Sicherheitsvorteil das Elektronische Stabilitätsprogramm in Notsituationen hat und wie es funktioniert. Das hat eine repräsentative EMNID-Studie im Auftrag des Automobilzulieferers Continental AG in Hannover ergeben.
ESP kann zwar nicht zaubern und physikalische Gesetze außer Kraft setzen. Aber es steht dem Fahrer unterstützend zur Verfügung und greift bei Gefahr aktiv ins Fahrgeschehen ein. Dies geschieht über ein Netzwerk hoch leistungsfähiger Sensoren. Bevor Sie in eine wirklich kritische Situation geraten, hat ESP zum Beispiel an Lenkbewegungen, Raddrehzahlen und der Querbeschleunigung erkannt, dass Ihr Wagen droht, ins "Schwimmen" zu geraten und nicht dorthin fährt, wohin Sie wollen. Blitzschnell wird das Elektronische Stabilitätsprogramm aktiv. Das geschieht zum Beispiel über gezielte Eingriffe an den Rädern: Drängt das Heck nach außen, werden die kurvenäußeren Räder abgebremst. Schiebt der Wagen geradeaus, bringt ihn ESP mit einem Impuls – vorzugsweise am kurveninneren Hinterrad – ebenfalls auf Kurs.
Das ist Ihnen viel zu technisch und zu kompliziert? Keine Sorge, Sie brauchen wirklich kein Ingenieur-Studium für Ihr ESP. Hauptsache, Sie wissen: Ihr Auto hat ESP und wird im Notfall doch ein bisschen wie von Zauberhand gelenkt.