Konische Formen und innovative Technik kennzeichnen das jüngste Kapitel der weltweiten Design-Offensive von
Nissan: das neue Design Studio in Farmington Hills (USA).
Das 14 Millionen Dollar teure Studio wurde am 17. März 2005 auf dem Gelände des Nissan Technical Center North America in Farmington Hills (Michigan) offiziell eröffnet. Auf knapp 4.700 Quadratmeter bietet das neue Gebäude dreimal mehr Studio- und Arbeitsfläche, als den Designern vorher zur Verfügung stand. Einzigartig im Komplex ist "The Egg", ein 1.400 Quadratmeter großer Freiluft-Innenhof.
Die Zahl der beschäftigten Designer wuchs von zwölf auf 30. Die Kapazitäten des neuen Ateliers reichen für ein 45-köpfiges Team. Leiter des Studios ist Keisuke Otsuki, der neue Design-Direktor.
Das Atelier arbeitet eng mit dem Studio von Nissan Design Amerika (NDA) in San Diego (Kalifornien) sowie mit anderen Design-Zentren auf der Welt zusammen. Es werden Modelle im Originalmaßstab erstellt und Forschungsarbeiten angefertigt, die richtungweisende Machbarkeitsstudien darstellen. Die erste Konzeptstudie aus Farmington Hills, die der Öffentlichkeit bei der Internationalen Autoshow 2005 in Detroit erstmals vorgeführt wurde, ist das AZEAL-Coupé.
"Nissan Design Amerika wurde vor 25 Jahren vom ehemaligen Nissan Präsidenten Takashi Ishihara gegründet", sagt Bruce Campbell, der Vize-Präsident Design von NDA. "Die primäre Aufgabe lag darin, den Puls des amerikanischen Marktes zu erfühlen und mit wegweisendem Design zu antworten. Diese Idee und Aufgabe haben auch heute noch Bestand."
"Die Funktion von NDA geht aber weit über die einfache Konzeption von Studien hinaus. Das Ziel liegt in der konkreten Herstellung von Personen- und Lieferwagen", so Campbell weiter. "Das Farmington Hills Studio ist eine natürliche Erweiterung dieses Auftrags. Die unmittelbare Nähe zu Hauptzulieferern der nordamerikanischen Entwicklungs- und Produktionsanlagen von Nissan ist für den Entwurf und die Ausführung von branchenführendem Design unabkömmlich."
Nissans weltweite Wachstumspläne beinhalten die Ausweitung der San Diego Studios, ein neues Studio in London sowie neue Design-Zentren in Japan. Die intensive Fokussierung auf Design und die starke Vernetzung zwischen den Studios ist Beleg für die einzigartige Design-Philosophie von Nissan.
"Kein Unternehmen entwickelt das Design seiner Modelle, so wie Nissan es macht", erklärt Shiro Nakamura, Senior Vize-Präsident von Nissan Motors Co., Ltd., und Präsident von NDA. "Nissans gewagte und durchdachte Entwürfe sowie die einzigartigen Arbeitsabläufe waren ein wesentlicher Bestandteil des wirtschaftlichen Aufschwungs des Unternehmens und sind Grundlage für den fortdauernden Erfolg. Die weltweite Vernetzung ist Beweis für Nissans Hingabe ans Design."
Das Studio
Obwohl die Studios in Farmington Hills eng mit dem Design Center in San Diego verbunden sind, besitzt das neue Atelier schon jetzt einen ganz eigenen Charakter. Dieser ist vor allem durch die produktive Nähe von Nissan-Designern und Ingenieuren geprägt. Auch die einzigartige Lage des Studios inmitten des Zentrums nordamerikanischen Automobilbaus, nämlich in Detroit, trägt dazu bei. Das offene und weitläufige Atelier ermöglicht es den einzelnen Design-Abteilungen zudem, eng zusammenzuarbeiten, sodass ein hocheffizienter, integrierter Entwicklungsprozess entsteht.
"Beide Standorte, San Diego und Farmington Hills, wurde von Designern für Designer entworfen", erläutert Campbell. "Die Umgebung fördert das kreative Design. Jedes Studio spiegelt die Design-Prozesse und Grundwerte von Nissan wider."
Auffällige Elemente machen das Studio von Farmington Hills einzigartig:
- "The Egg", ein 1.400 Quadratmeter großer Freiluft-Innenhof, verkörpert die Vernetzung von Ingenieurstechnik und Design. Exakt nach Norden ausgerichtet und mit zwei Drehscheiben ausgestattet, ermöglicht "The Egg" den Designern, ihre Arbeit unter natürlichem Licht optimal und eingehend zu betrachten. Die eindrucksvolle ovale Architektur wird von ausladenden Mauern geprägt, die von zwei Schichten aus rostfreiem Stahl eingehüllt sind. "The Egg" wurde von A. Zahner Co. konstruiert, einem Architekturbüro, das sich auf Konstruktionen mit Metall spezialisiert hat und für komplexe Stahl-Fassaden weltweit bekannt ist.
- "The Power Wall", ein 2,5 Meter mal 6 Meter großen Bildschirm, der sich außerhalb der Loggia befindet. "The Power Wall" gestattet Designern aus unterschiedlichen Ateliers großformatige, computergenerierte Darstellungen gleichzeitig zu analysieren und zu bearbeiten. Der Bildschirm ist auf dem Gebiet der Design-Kommunikation auf dem neuesten Stand der Technik.
- Der Lehm-Modellierplatz ist der längste der Automobil-Industrie. Auf dem Platz arbeiten Ton-Modellierer mit einer neuartigen, portablen Fräse. Über dem Modellierplatz ist eine Decke installiert, an der 585 farbkorrigierte Leuchtstoffröhren aufgereiht sind. In einem gesonderten Bereich steht die sogenannte "Zimmerman-Fräse". Die vollautomatische Fräse setzt die Entwürfe mit einer erstaunlichen Präzision in originalgroße Modelle um.
Das Gebäude wurde von Luce et Studio aus San Diego entworfen. Albert Kahn (Detroit) diente als ausführender Architekt.
Große Türen, weite Gänge und widerstandsfähige Materialien lassen zu, dass nicht nur die Designer, sondern auch die Fahrzeuge, die sie entwerfen, dort untergebracht werden können. Darüber hinaus wurden beachtliche Anstrengungen unternommen, um möglichst Recycling-Material sowie recycelbare Stoffe mit zu verarbeiten. So stammen die AluMINIumleisten in der Loggia aus recycelten Autos; das Gummi, das in den Türen und Fenstern verbaut ist, stammt aus recycelten Autoreifen; und der Filz, der die Wände und Decken des Studios bedeckt, wurde aus der Wolle von recycelten Pullovern gewonnen.
"Beide Studio-Konzepte, Farmington Hills und San Diego, wurden durch die Erforschung neuer Materialen und ihrer kreativen Anwendung angetrieben", erklärt Jennifer Luce, Vorstand von Luce et Studio. "Luce et Studio und Nissan teilen die Meinung über Werkstoffe, deren durchdachte Verwendung eine architektonische Komposition ergibt."
Der bewusste Gebrauch von Baustoffen setzt sich im "Power Wall Room" fort. Um die Standorte der beiden NDA-Design-Studios darzustellen, wird der Raum durch eine zehn Meter breite und sechs Meter hohe, mit kalifornischem Redwood verkleidete Schiebetür abgeschirmt. Im Inneren ist er mit gebleichtem Eichenholz ausgekleidet, das für die Landschaft von Michigan typisch ist.
Die Materialien, vom porösen Stahl von "The Egg" bis zu den allgegenwärtigen Glasbausteinen, sollen das Element der Lichtdurchlässigkeit der Nissans Design-Philosophie wiedergeben.