Nach der "Dakar" hat
Mitsubishi auch die zweite wichtige Afrika-Rallye des Jahres gewonnen. Luc Alphand war im Pajero Evolution beim zweiten Lauf zum Marathon-Weltcup in Tunesien das Maß der Dinge. Er führte die Gesamtwertung sechs von acht Tagen an und siegte nach fast 2.000 Wettbewerbskilometern mit 11,40 Minuten Vorsprung vor Bruno Saby. Alphands Teamkollege Hiroshi Masuoka hatte den
Volkswagen-Piloten auf der Abschlussetappe noch attackiert, ihn aber trotz seines zweiten Tagessieges nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen können. Am Ende fehlte nur etwas mehr als eine Minute zum
Mitsubishi Doppelsieg.
Nach seinem zweiten Platz bei der Rallye Dakar im Januar jubelte der ehemalige Ski-Weltmeister Alphand jetzt im Ziel auf der tunesischen Ferieninsel Djerba über seinen ersten Weltcup-Sieg im Marathon-Rallye-Sport: "Hier zu gewinnen ist ein ganz anderes Gefühl als auf der Skipiste. Dort fährt man in zwei Minuten zum Sieg, hier hat ein ganzes Team acht Tage lang hart gekämpft." Alphand hatte die Führung in Tunesien mit einem Tagessieg auf der ersten Afrika-Etappe übernommen und sie dann nur noch am Folgetag an Masuoka abgeben müssen, als er sich in einer Düne fest fuhr und sechs Minuten verlor. Aber bereits auf der vierten Etappe eroberte er die Spitze mit einer weiteren Bestzeit zurück und verteidigte die Führung bis ins Ziel.
Masuoka, der nach einigen Jahren Unterbrechung wieder mit dem Franzosen Pascal Maimon als Beifahrer antrat, folgte seinem Teamkollegen bis zum vorletzten Tag dicht auf. Doch auf der mit 326 Kilometern längsten Prüfung der Rallye Tunesien büßte der zweifache Dakar-Sieger wegen eines Navigationsfehlers sowie eines Reifenschadens zehn Minuten und damit seinen zweiten Platz ein. "Wir haben am letzten Tag attackiert, aber es hat nicht gereicht. Jetzt sind wir Dritter, und das ist bei der hohen Leistungsdichte an der Spitze ein sehr gutes Ergebnis", so Masuoka. Sieger Alphand und den Fünftplatzierten, Jean-Louis Schlesser (Schlesser-Ford), trennte nur eine halbe Stunde. Zum Vergleich: Im Vorjahr triumphierte Stéphane Peterhansel im Pajero Evolution mit bereits über einer Stunde Vorsprung auf seinen direkten Verfolger, dem späteren Weltcup-Sieger Khalifa Al-Mutaiwei.
Mitsubishi entwickelt das Erfolgsmodel Pajero Evolution stetig weiter. Zu diesem Zweck werden in den kommenden Wochen zwei Tests in der Wüste Marokkos absolviert. Das nordafrikanische Land ist vom 25. - 29. Mai auch Austragungsort des dritten Marathon-Weltcup-Laufes.
Endstand Rallye Tunesien (8 Etappen, 1900/2709 WP/Ges.)
- Alphand/Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 19:00.55 Std.
- Saby/Périn (F/F), VW Race-Touareg, + 11.40 Min.
- Masuoka/Maimon (J/F), Mitsubishi Pajero Evolution, + 12.55 Min.
- Kleinschmidt/Pons (D/I), VW Race-Touareg, + 23.37 Min.
- Schlesser/Borsotto (F/F), Schlesser-Ford, + 30.40 Min.