Der Stillstand bei der Nachrüstung von Dieselrußfiltern liegt nach Ansicht des ADAC nicht an den deutschen Autofahrern, sondern an der Politik. "Viele Autofahrer sind bereit, ihre vorhandenen Diesel jetzt mit einem Partikelfilter nachzurüsten", so ADAC-Präsident Peter Meyer. "Aber sie zögern, weil sie nicht wissen, ob sie ihr Engagement für die Umwelt komplett aus der eigenen Tasche finanzieren müssen. Die Bundesregierung muss endlich für klare Verhältnisse sorgen." Nach Ansicht des ADAC ist jetzt schnellstens eine für alle Verbraucher verlässliche Aussage notwendig, wann und in welcher Höhe eine Nachrüstung mit einem Dieselrußfilter gefördert wird. "Doch statt zu handeln," so Meyer, "schieben sich Bundesregierung und Länder wegen der Finanzierung gegenseitig die Verantwortung zu und lassen die Nachrüstungsbereitschaft der Deutschen im Feinstaubnebel verpuffen."
Bis heute gibt es laut ADAC noch nicht einmal die technischen Rahmenbedingungen, die die Industrie dringend bräuchte, um die Filter zu produzieren. Dazu der ADAC-Präsident: "Die Produktion kann solange nicht anlaufen, bis der technische Rahmen definiert ist. Es ist mir völlig unverständlich, warum die Bundesregierung hier zögert – auch angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt."
Zusätzlich appelliert der ADAC-Chef an den zuständigen VerkehrsMINIster, eine zügige Umsetzung der Nachrüstung sicherzustellen: "Die Prüfung der Filter für die Erteilung der Betriebserlaubnis muss schnell und mit voller Kraft durchgezogen werden."
Der ADAC weist darauf hin, dass der Schlüssel zu einer zügigen Durchdringung des Bestands mit Partikelfiltern in der Nachrüstung liegt. Nach Berechnungen von Experten würde die Belastung der Luft durch den gefährlichen Feinstaub an neuralgischen Stellen um bis zu 10 Prozent abnehmen, wenn alle Dieselmotoren mit einem Partikelfilter nachgerüstet würden.