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Wirtschaft Logan läuft in Russland vom Band

Wirtschaft & Handel


Logan läuft in Russland vom Band

Dacia LoganProduktionsanlauf für den Logan in Russland: Am Dienstag, den 05. April, eröffnet Renault zu diesem Zweck das Werk seiner Tochtergesellschaft Avtoframos in Moskau. Die Ansiedlung des Autoherstellers in Russland, der bereits seit 1998 einen Partnerschaftsvertrag mit der Stadt Moskau hat, machte 2003 einen großen Schritt nach vorne, als die Gruppe beschloss, 230 Millionen Euro für die Fertigung ihres neuen Modells Logan zu investieren. Diese bisher größte Investition, die ein europäischer Automobilhersteller jemals in Russland getätigt hat, versetzt Avtoframos – an dem Renault und die Stadt Moskau in Höhe von 76 Prozent bzw. 24 Prozent beteiligt sind – in die Lage, mit 60.000 Fahrzeugen pro Jahr in Produktion zu gehen.

Der Logan soll in Russland ab Spätsommer 2005 unter der Marke Renault auf den Markt gebracht werden. Dieses moderne, solide und zuverlässige Familienauto, das einer umfangreichen Zielgruppe in wachstumsstarken Ländern den Erwerb des ersten Autos ermöglichen soll, hat in Russland ein großes Potential: 80 Prozent des Automobilmarktes entfallen auf Fahrzeuge zu einem Preis von unter 8.000 Euro.

Die Eröffnung des Avtoframos-Werks ist der erste internationale Meilenstein des Logan-Programms. Seit 2004 wird das Modell bereits im rumänischen Dacia-Werk in Pitesti gefertigt und geht 2005 in Russland, Marokko und Kolumbien in Produktion, gefolgt 2006 vom Iran und 2007 von Indien. Parallel dazu soll es noch dieses Jahr in mehr als dreißig Ländern Mittel- und Osteuropas, Afrikas, des Nahen Ostens und Lateinamerikas und ab Juni 2005 auch in Westeuropa verkauft werden. Insgesamt rechnet Renault bis 2010 mit einem jährlichen Verkauf von mehr als einer Million Fahrzeugen.

Verkaufsschlager auf dem boomenden russischen Markt

2004 hat Renault in Russland 16.126 Fahrzeuge verkauft, das sind 42 Prozent mehr als in 2003. Mit einem Anteil von 4,6 Prozent am Markt der ausländischen Marken ist Renault inzwischen zum ersten europäischen Hersteller in Russland aufgerückt. Der Erfolg der Marke beruht auf zwei Modellen. Mit 47 Prozent der Verkäufe (Stand: Ende Februar 2005) stellt der Mégane fast die Hälfte der Verkäufe von Renault dar und setzt damit seinen Erfolgszug in Ländern außerhalb Westeuropas fort. Der Clio Symbol, eine Stufenheck-Variante des Clio, macht 39 Prozent der Verkäufe der Marke aus und rangiert damit an zweiter Stelle.

Renault hat ein umfangreiches Vertriebsnetz mit 60 Vertragshändlern und 81 Verkaufsstellen in 41 Städten Russlands aufgebaut, das inzwischen fast alle Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern abdeckt. Für die zweite Etappe hat sich Renault eine Präsenz in allen Städten mit über 300.000 Einwohnern zum Ziel gesetzt.

Unterstützt wird dieses Vertriebsnetz durch ein Renault-Ausbildungszentrum für technische Koordinatoren, von denen ein Kundendienst der Spitzenklasse erwartet wird. In diesem 1999 eröffneten Zentrum wurden inzwischen schon mehr als 1.800 Fachleute ausgebildet. In dem zentralen Ersatzteillager können die Vertragshändler alle notwendigen Teile ordern, die binnen 24 Stunden geliefert werden. Die Pannenhilfe Renault Assistance ist seit 2001 in Russland präsent.

Mit einer Bevölkerungsdichte von 142 Millionen Einwohnern verfügt der russische Automobilmarkt über ein hohes Potenzial. Bisher kommen auf tausend Einwohner nur 167 Fahrzeuge. Der überaus dynamische russische Markt konnte zwischen 2000 und 2004 ein Wachstum von 30 Prozent verzeichnen, weit mehr als Westeuropa, Japan oder die USA.

2004 erreichte der russische Automobilmarkt 1.382.872 PKW und Nutzfahrzeuge, die sich in drei Gruppen untergliedern lassen. An der Spitze rangieren Modelle russischer Hersteller, die in Russland fertigen, mit fast 1.028.000 Einheiten im letzten Jahr. 2004 wurden rund 280.000 ausländische Importfahrzeuge verkauft, und es ist ein weiterer leichter Anstieg zu erwarten. Der Anteil der ausländischen, in Russland gefertigten Marken war mit 70.000 Stück 2004 noch relativ bescheiden, kann aber mit einem starken Zuwachs rechnen.

Für die Marktstruktur sind zwei Faktoren ausschlaggebend: erstens die geringen Einkommen der meisten Verbraucher, und zweitens die hohe Nachfrage an ausländischen Marken. 80 Prozent der Fahrzeuge in Russland werden zu einem Preis von weniger als 8.000 Euro verkauft. Entsprechend ehrgeizig sind die strategischen Zielsetzungen für den Logan. Als Einstiegsmodell von Renault auf dem russischen Markt stellt er ein einzigartiges Angebot dar, mit dem Renault seinen Kundenstamm erweitern wird.

Ein groß angelegtes Industrieprojekt

Renault hat 230 Millionen Euro in den Bau des Avtoframos-Werks investiert. Das ist die höchste Investition, die ein europäischer Hersteller bislang in Russland getätigt hat. Im Rahmen des Logan-Programms soll im Moskauer Avtoframos-Werk erstmals der Completely Knocked Down–Prozess (CKD) zum Einsatz kommen. Die Teile werden entweder von lokalen Zulieferern in Russland oder im rumänischen Dacia-Werk Pitesti gefertigt, wo sie dann in einem Hauptlager in Werksnähe gruppiert und von dort aus per LKW nach Russland befördert werden. Im Avtoframos-Werk, umfasst die CKD-Fertigung drei große Etappen: Zusammenschweißen der Bestandteile der Rohkarosserie, Lackieren und Montage. Der Logan wird in einem Stundentakt von zwölf Fahrzeugen montiert.

Wie in allen Werken der Gruppe Renault kommt bei Avtoframos das Renault Produktionssystem (SPR) zur Anwendung, das die Organisation und Funktionsweise der industriellen Abläufe detailliert festlegt. Das SPR fasst die besten Industriepraktiken der Renault-Nissan-Alliance zusammen, die in einem System formalisiert und von allen mitgetragen werden, wobei ständig an der weiteren Verbesserung der Standards gearbeitet wird. Das SPR umfasst mehrere Qualitätskontrollebenen. Die Eigenkontrolle nimmt das Bedienpersonal selbst vor. Nach jeder Etappe bzw. Teilanlage führt ein Fachmann eine weitere Qualitätskontrolle durch. Sobald das Auto vom Band läuft, wird es systematisch auf Dichtheit geprüft und darüber hinaus die elektrischen und mechanischen Funktionen kontrolliert. Anschließend werden Tests auf der Rollenbahn und einer Versuchsstrecke vorgenommen, um sich von der Qualität der Montage zu überzeugen.

Höchste Qualitätsansprüche stellt Renault auch an seine Lieferanten. Für die russischen Zulieferer gelten gemeinsam festgelegte Niveauverbesserungs-Programme, die Fachleute von Renault aufmerksam verfolgen. Der Eigenbau durch russische Unternehmen beträgt zu Beginn 20 Prozent; es werden Aktionspläne aufgelegt, um diesen lokalen Anteil nach und nach zu erhöhen. Zurzeit laufen Gespräche mit der internationalen Zulieferindustrie, die Renault im Rahmen von Joint-Venture-Verträgen mit russischen Unternehmen begleiten soll. In diesem Zusammenhang hat der Hersteller bereits Verträge mit den fünf russischen Lieferanten ZIL (Tiefziehteile), Interkos IV (Fertigung eines Tiefziehwerkzeugs für ZIL), Bor Glassworks (Verglasung des Logan), Elast Technologies (Schmutzfänger) und Sotex (Schaumstoff für die Sitze) abgeschlossen.

Eine ehrgeizige Personalpolitik

Inzwischen arbeiten 800 Menschen bei Avtoframos, davon 540 in der Produktion. Das Durchschnittsalter liegt bei 32 Jahren, 30 Prozent der Beschäftigen sind Frauen. Sämtliche Führungskräfte (Meister und Leiter der Hauptproduktionseinheiten) haben bei Renault in Frankreich, in der Türkei und in Rumänien einwöchige bis mehrmonatige Lehrgänge absolviert. Um die Produktionsvorgaben zu erfüllen, stellt das Werk zahlreiche Arbeiter für die Produktion, Techniker, Lagerarbeiter und Staplerfahrer ein. 2005 werden es insgesamt 1000 Personen sein, davon 850 Produktionsarbeiter. Bis Ende 2006 soll das Avtoframos-Werk 2.000 Personen beschäftigen.

Sämtliche Mitarbeiter werden in den so genannten "Ecoles de dextérité" im Rahmen der im SPR vorgesehenen Geschicklichkeitslehrgänge in die Handgriffe eingewiesen, die die geForderte Qualität gewährleisten. Anschließend wird die Einweisung direkt am Arbeitsplatz fortgesetzt. Nach dieser obligatorischen Ausbildung und der Befähigungsprüfung ist das Personal voll einsatzfähig.

Zielvorgabe für 2008: 100.000 in Russland verkaufte Fahrzeuge

Laut Prognosen könnte das Wachstum des russischen Automobilmarkts 2005 mit über 1,4 Millionen verkaufter Fahrzeuge (davon ein Drittel Importfahrzeuge) auf sechs Prozent ansteigen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen, wobei mit einem klaren Anstieg der importierten und der örtlich hergestellten Fahrzeuge ausländischer Marken zu rechnen ist. Diese beiden Kategorien dürften bis 2008 ein Jahresvolumen von insgesamt 600.000 Einheiten erreichen. Entsprechend will Renault 2008 in Russland jährlich 100.000 Fahrzeuge verkaufen, davon 60.000 im Avtoframos-Werk gefertigte Logan. Es wurden bereits Überlegungen zu einer möglichen mittelfristigen Verdoppelung der Produktionskapazität auf 120.000 Fahrzeuge jährlich angestellt.


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