Eindrucksvolle Vorstellung des französischen Reifenherstellers beim Grand Prix von Malaysia: Mit einer fehlerfreien Leistung bescherte
Renault F1-Pilot Fernando Alonso Michelin den zweiten Erfolg im zweiten Saisonlauf der diesjährigen Formel 1-Saison. Mit Jarno Trulli, Nick Heidfeld, Juan Pablo Montoya, Ralf Schumacher und David Coulthard auf den Plätzen zwei bis sechs sowie Christian Klien auf Rang acht belegten insgesamt sieben Michelin-Partner Punkteränge. Diese Dominanz deutete sich bereits nach dem Qualifying an: Die ersten elf Startplätze gingen allesamt an Fahrer, die auf Pneus aus Clermont-Ferrand vertrauen.
An Michelin führte erneut kein Weg vorbei: Nach dem Erfolg von Giancarlo Fisichella beim Saisonauftakt in Australien gewann dessen Renault F1-Teamkollege Fernando Alonso auch den Großen Preis von Malaysia. Bei Temperaturen von annähernd 40 Grad im Schatten und Asphalt-Temperaturen von über 50 Grad behielt der Michelin-Pilot auf dem Sepang International Circuit einen kühlen Kopf und münzte seine Pole Position in den zweiten Grand Prix-Sieg seiner noch jungen Karriere. "Heute lief einfach alles perfekt", strahlte der junge Spanier nach der Zieldurchfahrt sichtlich erschöpft. "Das Auto, der Motor und die Reifen von Michelin funktionierten hervorragend."
Mit dem Erlöschen der Startampel übernahm Alonso von der Pole Position des Trainingsschnellsten aus die Führung vor Toyota-Fahrer Jarno Trulli und Giancarlo Fisichella im zweiten Renault R25. In der Folge setzte sich das Nachwuchstalent aus Oviedo, der nun mit 14 Punkten die Fahrer-WM anführt, immer weiter von seinen Kontrahenten ab. "Als mein Vorsprung gegenüber Jarno groß genug war, verlangsamte ich etwas, um meine Reifen zu schonen", berichtete Alonso auf der Pressekonferenz nach dem Rennen. Jarno Trulli wiederum gelang es, sich von dem drittplatzierten Fisichella abzusetzen. "Ich erlebte ein absolut problemloses Rennen und konnte meine Verfolger zu jeder Zeit kontrollieren", freute sich Trulli, der dem Toyota-Team mit seinem zweiten Rang den ersten Podestplatz in der Formel 1 überhaupt bescherte.
Spannende Kämpfe im Verfolgerfeld
Während das Führungsduo nach etwa der Hälfte des Rennens über 56 Runden einsam seine Bahnen zog, entwickelte sich dahinter ein packender Kampf um die Positionen: "Nach meinem ersten Boxenstopp in Runde 23 verlor ich sehr viel Abtrieb an der Vorderachse", erklärte Fischella. "Dadurch büßte ich pro Runde etwa zwei Sekunden ein." Kurz darauf sah sich der Renault-Pilot heftigen Attacken des Williams-Duos Mark Webber und Nick Heidfeld ausgesetzt. Im 37. Umlauf versuchte Webber in der letzten Kurve vor der Start-Ziel-Geraden außen an Fisichellas gelb-blauen Boliden vorbeizugehen. Dabei kam es zu einer Kollision, die das vorzeitige Rennende für beide Kontrahenten bedeutete. Lachender Dritter: Nick Heidfeld, der den geerbten dritten Rang bis zur Ziellinie behauptete.
Bereits zuvor bot der junge Deutsche in Diensten von BMW WilliamsF1 beste Unterhaltung: Von Startplatz zehn aus arbeitete sich "Quick Nick" mit äußerst sehenswerten Überholmanövern nach vorne. Vor allem seine Auseinandersetzung mit Ralf Schumacher im Toyota begeisterte über mehrere Runden. "Das war eines der aufregendsten Rennen meiner Karriere", so Heidfeld. "Die Überholmanöver hatten es wirklich in sich und machten viel Spaß. Ein paar Mal hatte ich es gleich mit zwei Gegnern gleichzeitig zu tun und behielt am Ende die Oberhand." Großes Lob erhielt der Michelin-Fahrer dafür auch von seinen Vorgesetzten. "Mit so vielen Überholmanövern ohne einen einzigen Zwischenfall hat Nick eindrucksvoll bewiesen, was für ein fantastischer Rennfahrer er ist", erklärte beispielsweise der Technische Direktor des BMW WilliamsF1-Team, Sam Michael.
Quasi in Heidfelds Windschatten arbeitete sich Juan Pablo Montoya mit seinem Michelin-bereiften McLaren-Mercedes MP 4/20 von Startplatz elf aus nach vorne und belegte schließlich Rang vier. "Ich hätte natürlich lieber um den Sieg gekämpft", bekannte der Kolumbianer. "Aber ziemlich zu Anfang des Rennens handelte ich mir einen Bremsplatten ein. Dadurch verschlechterte sich nicht nur die Balance meines Autos, durch die Vibrationen war auch meine Sicht beeinträchtigt." Unter Vibrationen an seinem Auto litt auch Toyota-Pilot Ralf Schumacher, der auf dem fünften Platz einlief. Diese resultierten aus einer leichten Kollision mit Mark Webber, die wiederum die Aerodynamik des Toyota TF105 mit der Startnummer 17 beeinträchtige. "Dies erschwerte mein Rennen zusätzlich", so der Kerpener, bei dem aber dennoch die Freude überwog: "Ich gratuliere Jarno zu seinem zweiten Platz und bin froh, zu dem hervorragenden Team-Ergebnis beigetragen zu haben."
Red Bull Racing weiter vom Erfolg beflügelt
Strahlende Gesichter auch beim Michelin-Partner Red Bull Racing: Nachdem das österreichische Team bereits beim Saisonauftakt mit beiden Autos WM-Zähler holte, stockten David Coulthard und Christian Klien das Punktekonto in Malaysia mit den Plätzen sechs und acht weiter auf. "Ein sehr erfreuliches Ergebnis für uns", freute sich der Sportliche Direktor Christian Horner. "Mit elf Punkten belegen wir momentan Rang drei in der Konstrukteurswertung. Beide Fahrer erledigten einen hervorragenden Job. Hätte das Rennen nur ein paar Runden länger gedauert, wäre Christian wohl auch noch an Michael Schumacher vorbeigekommen."
"Michelin bestand Härtetest mit fliegenden Fahnen"
Ausgesprochen zufrieden mit dem Ergebnis des Grand Prix von Malaysia zeigte sich Michelin Motorsport-Direktor Pierre Dupasquier: "Die Kombination aus extremer Hitze und anspruchsvollem Kurs machte diesen Lauf aus Sicht der Reifen zur wahrscheinlich härtesten Aufgabe der gesamten Saison", erklärte der Franzose. "Michelin hat diese HerausForderung mit fliegenden Fahnen bestanden. Dies gibt uns Zuversicht für die bevorstehenden Rennen. Unsere Reifen erwiesen sich als ausgesprochen konkurrenzfähig und erlaubten es unseren Partnern, um vordere Positionen zu fahren. Das war ein sehr gutes Wochenende für Michelin." Auch Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Renault F1, zeigte sich voll des Lobes: "Die Michelin-Pneus überzeugten nicht nur mit ihrer Leistungsfähigkeit zu Beginn, sondern vor allem auch mit ihrer Haltbarkeit in der Schlussphase dieses sehr Fordernden Grand Prix von Malaysia."
Statistisches
- Großer Preis von Malaysia, Sepang International Circuit, Kuala Lumpur, 2. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2005 (20. März 2005);
- Renndistanz: 56 Runden à 5,543 km = 310,408 km.