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Sport Renault F1: Großer Preis von Australien

Motorsport


Renault F1: Großer Preis von Australien

Renault R25Der Countdown läuft: Mit dem Grand Prix von Australien startet die Formel 1 am 6. März im Albert Park von Melbourne in die neue Saison. Das Team Renault F1 setzte sich, gestärkt durch den Aufwärtstrend der letzten Jahre, ehrgeizige Ziele. "Wir werden nicht länger mit Podestplätzen zufrieden sein", so Renault F1-Präsident Patrick Faure. "Wir wollen um den WM-Titel kämpfen."

Das Team Renault F1 hat seine Hausaufgaben über den Winter gemacht. Das zeigten auch die letzten Testfahrten vor dem Abflug nach Australien. In Barcelona waren Fernando Alonso und sein neuer Teamkollege Giancarlo Fisichella mit dem neuen Renault R25 konstant schnell unterwegs. Auf dem Circuit de Catalunya absolvierten sie eine Renndistanz und arbeiteten zudem an Reifenwahl und Set-up für das Auftaktrennen. In Silverstone trainierten die Stammpiloten dann noch Boxenstopps, während Testfahrer Franck Montagny seine ersten Runden mit dem R25 abspulte.

Neue Regeln, große HerausForderung

Die Spannung und die Ungewissheit vor dem Saisonauftakt sind für die Teams längst zur Routine geworden. "Es ist wie immer", plaudert Renault F1-Teamchef Flavio Briatore aus dem Nähkästchen. "Man macht im Winter den bestmöglichen Job, trifft Entscheidungen, die man für richtig hält, entwirft das Auto und testet es. Wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, wissen wir aber erst nach dem ersten Rennen." Wird der R25 konkurrenzfähig sein? Briatore schmunzelt: "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir unser Bestes gegeben haben."

Die vom Automobilweltverband FIA beschlossenen neuen Regeln für Motor, Reifen und Aerodynamik waren auch für die Ingenieure der Renault F1-Technikzentren in Viry-Chatillon (Frankreich) und Enstone (England) eine große HerausForderung. Bevor der neue R25 erste Gestalt annahm, entstanden in der Entwicklungsabteilung bereits rund 7400 Komponenten- und Werkzeugzeichnungen für das Auto, das im Grunde genommen ein gigantisches Puzzle mit 3000 Teilen ist. Bis zum Ende der Saison werden ungefähr 4000 weitere Produktionszeichnungen entstehen. Auch die Produktion dieser Teile vollzieht sich zuweilen in einem atemberaubenden Tempo: Von der Digitalisierung am Computer bis zum ersten Test im Windkanal dauert es oft nur wenige Stunden.

Verbesserte Kontrollsysteme

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Renault R25 beeindruckte nicht nur bei seiner Präsentation im Grimaldi Forum in Monaco, sondern auch im ersten Einsatz auf den Teststrecken. Sein völlig neu entwickelter RS25-Motor hat einen bedeutend niedrigeren Schwerpunkt als sein Vorgänger und ist mit einem völlig neuen Elektroniksystem ausgerüstet, einer kombinierten Steuerung für Chassis und Motor, von dem sich Bob Bell auch viel für die Entwicklung verspricht. "Wir haben die vierfache Rechenleistung und das Zehnfache an Speicherkapazität", erläutert der Technik-Direktor von Renault F1. "Das wird unsere Kontrollsysteme noch weiter verbessern." Der optimierte Motoreneinbau und die aerodynamischen Verbesserungen machen den R25 in seinen Augen zu einem Siegerauto, auch wenn er vor dem ersten Rennen nur soviel sagt: "Ich bin zuversichtlich, dass die vielen Fortschritte, die wir erreicht haben, auch zu einer besseren Konkurrenzfähigkeit auf der Strecke führen werden."

Für Giancarlo Fisichella ist der R25 schon jetzt ein Volltreffer. "Das ist das beste Auto, das ich jemals gefahren bin", schwärmte der zu Renault F1 zurückgekehrte Italiener nach den Tests. Sein Teamkollege Fernando Alonso, 2003 in Ungarn jüngster Grand-Prix-Sieger aller Zeiten, ist vor dem Saisonauftakt ebenfalls optimistisch. "Eines meiner größten Ziele ist, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagt der Spanier, der in seiner dritten Saison bei Renault F1 auch mit dazu beitragen will, das Team noch weiter nach vorne zu bringen: "Wir wollen herausfinden, ob wir auch Erster und Zweiter in der Weltmeisterschaft werden können und nicht nur Vierter und Fünfter." Mit dem R25 sieht er eine gute Chance, Ferrari in dieser Saison nicht nur herauszuFordern, sondern ab und zu auch zu schlagen.

Schnell und zuverlässig

Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella gelten als eine der schlagkräftigsten Fahrerpaarungen in der Formel 1. Flavio Briatore setzt große Hoffnungen auf sie, nimmt sie aber auch in die Pflicht. "Wir erwarten Hingabe und Leistung, denn sie sind verantwortlich für die Arbeit von unzähligen Menschen, die rastlos daran arbeiten, ihnen ein Siegerauto hinzustellen", sagt er. "Fernando und Giancarlo sind eine gute Mischung aus Jugend und Erfahrung, kombiniert mit einem Schuss Aggressivität auf der Rennstrecke." Auch in dieser Saison kommt es gleichwohl nicht allein auf die Schnelligkeit der Piloten, sondern genau so sehr auf die Zuverlässigkeit der Autos an, denn eines steht für den Teamchef fest: Wer Weltmeister werden will, muss in der Lage sein, systematisch mit zwei Autos zu punkten.

Durch den Aufwärtstrend der letzten Jahre sind bei Renault F1 auch die Erwartungen gestiegen. "In dieser Saison müssen wir zu den regelmäßigen Rennsiegern gehören", Fordert Patrick Faure. Dass die Equipe Jaune das Potenzial dazu hat, steht für ihn außer Zweifel. "Seit Renault 2002 werksseitig in die Formel 1 zurückkam, haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt und jedes Mal auch erreicht. Wir glauben, dass wir auch dieses neue Versprechen halten können."

26 Tonnen Material

Der Saisonauftakt auf der anderen Seite des Globus ist für Renault F1 auch eine logistische HerausForderung. Nicht nur die rund 60 Teammitglieder müssen pünktlich in Australien sein, sondern auch die drei Renault R25 und insgesamt 26 Tonnen Material mit Motoren, Werkzeug und Ersatzteilen. Für die Container, die Enstone bereits Ende Februar verlassen haben, wird es eine lange Reise. Sie kommen nach weiteren Stationen in Malaysia und Bahrein erst Anfang April wieder in England an.


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