GM wird 1,55 Milliarden Euro an
Fiat bezahlen, um das Master Agreement zu lösen, einschließlich Streichung der Put-Option, der Auflösung aller Joint-Ventures und Rückgabe des 10%-Anteils von GM an der
Fiat Auto Holding an
Fiat. Gemäß der Vereinbarung kann GM weiterhin einige Diesel-Technologien von
Fiat nutzen und erwirbt einen Anteil von 50% am Werk Bielsko-Biala (Polen), in dem die 1,3-Liter Dieselmotoren gebaut werden.
Die Verwaltungsräte von Fiat und General Motors haben heute dem Vertrag zugestimmt, mit dem das Master Agreement gelöst und die Joint Ventures zwischen den beiden Unternehmen aufgelöst werden sollen.
Fiat-Präsident Luca Cordero di Montezemolo sagte, "Wir sind sehr froh, dass wir diesen Vertrag mit General Motors schließen konnten. Seit dem Jahr 2000 bis heute ergaben die Vereinbarungen für Fiat und GM viele Vorteile, aber im heutigen Wettbewerbsumfeld brachten sie für die Entwicklung von Fiat Auto Einschränkungen mit sich. Wir haben jetzt wieder die notwendige Freiheit, um strategische Wachstumsalternativen für Fiat Auto zu entwickeln, und haben uns dabei eine Grundlage erhalten, auf der wir eine wesentlich konstruktivere Beziehung mit GM in der Zukunft entwickeln können.
Ich glaube, dass das erfolgreiche Ergebnis unserer Verhandlungen einen bedeutenden Impuls für die Mitarbeiter von Fiat Auto darstellt, um die ehrgeizigen Ziele, die sie sich selbst gesetzt haben, zu erreichen. Es ist auch eine sehr positive Antwort für unsere Kunden, für die wir im Jahr 2005 vier vollkommen neue Modelle einführen werden (zwei bei Fiat und zwei bei Alfa Romeo)".
Der Vortstandsvorsitzende der Fiat S.p.A., Sergio Marchionne, sagte: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die mit GM erzielte Vereinbarung für beide Seiten fair und angemessen ist. Während sie auf der einen Seite die Aufwertung der im Master Agreement vorgesehenen Put-Option erlaubt, ermöglicht sie andererseits Fiat die notwendige Freiheit, um seine Autosparte weiterzuentwickeln. Wir können uns jetzt eindeutig auf die betrieblichen Ziele von Fiat Auto konzentrieren, und unsere ganze Energie der Stärkung und Rationalisierung unserer Marken sowie dem Ausbau eines leistungsstarken Vertriebsnetzes zur Maximierung des Erfolgs unseres neuen Produktportfolios widmen. Die Vorteile der Beziehung mit GM bleiben durch einen langfristigen Liefervertrag und andere Kooperationsverträge, wie die Beteiligung von Fiat an der Einkaufsallianz von GM, erhalten".
Die Vereinbarung sieht unter anderem folgendes vor:
GM zahlt an Fiat 1,55 Milliarden Euro, wovon eine Milliarde sofort bezahlt wird, und der Restbetrag bei erfolgter Auflösung der Joint-Ventures, die innerhalb von 90 Tagen geplant ist.
GM gibt seinen Anteil von 10% an der Fiat Auto Holdings an Fiat zurück.
GM hält 50% der Anteile am polnischen Werk Bielsko Biala, in dem der 1,3-Liter-Dieselmotor gefertigt wird, sowie 50% der diesbezüglichen Rechte an geistigem Eigentum.
GM ist Miteigentümer an der JTD-Motortechnologie und kann weiterhin für seinen Bedarf in Europa das Fiat-Werk in Pratola Serra nutzen. Unbeschadet des Miteigentums an den Rechten an geistigem Eigentum kann GM keine JTD-Dieselmotoren außerhalb Europas fertigen, die nach Europa exportiert werden sollen.
Sowohl Fiat wie GM unterstützen weiterhin die gemeinsame Entwicklung bestehender Plattformen.
Fiat verkauft weiterhin technische Unterstützung an GM zur Entwicklung von Dieseltechnologie.
Die Auflösung der Joint Ventures und der Lieferverträge werden so schnell wie möglich durchgeführt, um mögliche Störungen in den jeweiligen Geschäftsbereichen zu vermeiden.