Volkswagen Werkspilotin Jutta Kleinschmidt am sechsten Tag in Folge auf Platz drei: Die Deutsche hatte am 05. Januar im
Volkswagen Race-Touareg den dritten Gesamtrang der Rallye Dakar übernommen und verteidigte diese Position am Montag auch auf der anspruchsvollen zehnten Etappe in Mauretanien.
Auf der Schleife mit Start und Ziel in Atar, die zahllose Dünenüberquerungen, aber auch Pässe, Kamelgras und ein Chott (ein ausgetrocknetes Seebett) enthielt, errang Kleinschmidt mit Beifahrerin Fabrizia Pons wie bereits auf der fünften und der siebten Etappe wiederum das drittbeste Tagesergebnis. Robby Gordon etablierte sich mit seinem deutschen Copiloten Dirk von Zitzewitz in einem weiteren Race-Touareg als Vierter erneut in der Spitzengruppe. Teamkollege Bruno Saby, bislang Neunter der Gesamtwertung, verlor durch einen kleineren Schaden am Schaltgestänge zu Beginn der 483 Kilometer langen Prüfung einige Zeit. Juha Kankkunen, der vierte Volkswagen Werkspilot, half dem Franzosen bei der Reparatur des Defekts.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Jutta fährt stark und behauptete auf einer erneut schwierigen Etappe ohne Risiko ihre gute Gesamtposition. Unsere Strategie zahlt sich voll aus: Robby folgt Jutta, um sie direkt unterstützen zu können. So hat er ihr heute geholfen, als sie sich festgefahren hat. Gleichzeitig steht Juha Bruno zur Seite – auch dies hat sich heute bei dem kleinen Defekt an der Schaltung ausgezahlt."
#310 – Jutta Kleinschmidt (D), 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
"Ich habe die Schleife gut überstanden und bin zufrieden, weiterhin Dritte zu sein. Dank Robbys Hilfe haben wir etwa fünf Minuten weniger als sonst gebraucht, um uns im Sand wieder auszugraben. Dabei habe ich dann noch Luft aus den Reifen abgelassen, was später in den weichen Dünen sehr hilfreich war. Gegen Ende haben wir ein wenig die Strecke verloren und fuhren etwa 20 Kilometer lang abseits der normalen Piste."
#317 – Robby Gordon (USA), 4. Platz Tageswertung
"Platz vier ist ein gutes Ergebnis – schließlich haben wir heute mehrfach angehalten. Etwa fünf Minuten haben wir an der Unfallstelle von Grégoire de Mevius verbracht, später halfen wir Jutta, als sie sich festgefahren hatte. Dirk hat wieder sehr gut navigiert, obwohl es im ersten Drittel einige Gemeinheiten im Roadbook gab."
Aus dem Volkswagen Biwak
- Sonntags-Ruhe: Die Volkswagen Werkspiloten nutzten den gestrigen Ruhetag der Rallye Dakar für PR-Aktivitäten. Jutta Kleinschmidt und Dirk von Zitzewitz gaben Interviews für deutsche TV-Sender. Kankkunen-Beifahrer Juha Repo verbrachte den Tag zur Entspannung im Hotel. Alle Fahrer sortierten ihr Gepäck und reinigten es vom Sand vor der zweiten Hälfte der Rallye.
- Gordon im Rennstress: Wenige Tage nach dem Ziel der Rallye Dakar beginnt für Volkswagen Werkspilot Robby Gordon die Rennsaison in Amerika. "Ich werde 36 Wochenenden Rennen fahren", so der Rundstrecken-Profi, der mit einem eigenen Team in der amerikanischen NASCAR-Serie startet. Sein erster Test: Am 18. und 19. Januar in Daytona – also bereits zwei Tage nach der Zielankunft der Rallye Dakar.
Drei Fragen an Mechaniker Martin Hassenpflug
Mit 24 Jahren sind Sie eines der jüngsten Teammitglieder und "Dakar"-Rookie. Wie ist die Erfahrung zur Halbzeit?
"Die Arbeit im Team funktioniert sehr gut. Doch die Atmosphäre ist ganz anders als bei Rundstreckenrennen, wo ich bisher gearbeitet hatte. Aber ich habe mich bereits bei Testfahrten in Marokko und bei der UAE Desert Challenge gut eingewöhnt."
Was ist für Sie neu?
"Neu ist für mich die Länge der Rallye. Die Tage sind ebenfalls lang, weil wir viele Stunden im Service-Lkw verbringen und oft abends lange arbeiten. Mit dem Zelten im Biwak habe ich keine Probleme – im Gegenteil, das ist sogar ganz lustig."
Was macht für Sie die Faszination "Dakar" aus?
"Wir sehen hier auch die vielen Privatfahrer, die ein ganzes Jahr lang für diese Rallye sparen und sich mit wenig Material, aber viel Begeisterung durch die Wüste kämpfen."
Stand nach Etappe 10, Atar (MR) – Atar (MR); 483/499 km WP 8/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, Etappe 10, Gesamtzeit
- 1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:22.58 Std. (1.), 28:08.55 Std.
- 2. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 5:24.25 Std. (2.) + 21.28 Min.
- 3. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race-Touareg, 5:53.17 Std. (3.) + 1:10.45 Std.
- 4. Giniel de Villiers/Jean-Marie Lurquin (ZA/B), Nissan Pick-up, 6:12.52 Std. (6.) + 3:52.56 Std.
- 5. Hiroshi Masuoka/Andreas Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero Evolution, 8:17.58 Std. (25.) + 6:47.19 Std.
- 6. Nani Roma/Henri Magne (E/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 6:41.52 Std. (8.) + 7:38.54 Std.
- 7. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race-Touareg, 6:51.14 Std. (10.) + 8:21.38 Std.
- 8. Thierry Magnaldi/Jean-Paul Forthomme (F/B), Buggy Honda, 7:57.25 Std. (17.) + 9:34.15 Std.
- 9. Jun Mitsuhashi/Sylvain Poncet (J/F), Nissan Terrano, 8:06.42 Std. (20.) + 10:34.47 Std.
- 10. Jose Luis Monterde/Rafael Tornabell (E/E), BMW X5, 7:14.50 Std. (12.) + 10:56.24 Std.
- 11. Robby Gordon/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race-Touareg, 6:00.52 Std. (4.) + 12:42.05 Std.
- Juha Kankkunen/Juha Repo (FIN/FIN), Volkswagen Race-Touareg