Der ADAC lehnt die
Forderung verschiedener Regierungs- und Oppositionspolitiker nach einer Pkw-Maut auf Autobahnen entschieden ab. Eine in diesem Zusammenhang diskutierte Senkung der Mineralöl- oder Kfz-Steuer hält der Club für reine Augenwischerei. ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Dr. Erhard Oehm: "Es ist einfach illusorisch zu glauben, dass irgendeine Steuer gesenkt wird. Unter dem Mantel der Ökologie unternehmen Politiker mit der Pkw-Maut den Versuch, die leeren Staatskassen zu füllen."
Nach Ansicht des ADAC gibt es kein einziges neues Argument, schon wieder über eine Pkw-Maut zu diskutieren. Im Gegenteil: Für die Sicherheit auf Deutschlands Straßen hätte eine Autobahngebühr fatale Folgen. Anders als der gewerbliche Lkw-Verkehr würden viele Autofahrer die sicheren Autobahnen verlassen und auf Landstraßen ausweichen. Das Risiko, dort tödlich zu verunglücken, ist nach ADAC-Berechnungen rund viermal so hoch wie auf Autobahnen.
Auch für die volkswirtschaftlich wichtige deutsche Industrie, die Autohersteller, hätte eine Maut unabsehbare Folgen. Der finanziell ohnehin gebeutelte Autofahrer würde sich bei weiteren Kostenbelastungen den Kauf eines Neuwagens erst recht überlegen. Der ADAC ist sich in diesem Punkt mit Bundeskanzler Gerhard Schröder einig, der am Wochenende die Sinnhaftigkeit einer Autobahngebühr verneint hatte. Auch VerkehrsMINIster Stolpe hatte der Maut in den vergangenen Monaten wiederholt eine Absage erteilt.