Volkswagen Werkspilot Robby Gordon erneut an der Spitze: Der gebürtige Kalifornier feierte in Marokko auf der dritten Wertungsprüfung der Rallye Dakar seinen zweiten Etappensieg.
Damit übernahm Gordon im Race-Touareg einen Tag nach seinem 36. Geburtstag auf dem Weg von Rabat nach Agadir wieder die Führung bei der härtesten Wüsten-Rallye der Welt. Bereits auf den ersten beiden Etappen hatte der "Dakar"-Novize aus den USA die Rallye am 31. Dezember und am 01. Januar angeführt. Seine Teamkollegen komplettierten das gute Ergebnis von Volkswagen mit allen vier Fahrzeugen unter den sechs Tagesbesten: Bruno Saby verbesserte sich mit der drittbesten Etappenzeit um zwei Positionen auf Gesamtrang drei. Jutta Kleinschmidt gewann ihrerseits mit dem fünftbesten Tages-Ergebnis vier Plätze in der Gesamtwertung. Juha Kankkunen gelang der größte Sprung nach vorn: Der Finne schob sich mit der sechstbesten Zeit am Montag vom 13. auf den siebten Gesamtrang der Rallye Dakar vor.
Seit dem Debüt des Race-Touareg vor einem Jahr hat Volkswagen bei fünf Wettbewerbs-Einsätzen insgesamt neun Etappensiege mit dem Diesel-Allrad-Prototypen erzielt.
Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor) "Ich gratuliere unseren Fahrern und Beifahrern. Ich bin überaus zufrieden mit der geschlossenen und guten Teamleistung. Das ist ein sehr gelungener Auftakt der Rallye auf dem afrikanischen Kontinent."
#317 – Robby Gordon (USA), 1. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung "Die Etappe war Spitze! Bei der Anfahrt zur Prüfung habe ich das Auto noch ein wenig auf Schotter erprobt. Nach dem Start haben wir recht bald Giniel de Villiers überholt und fuhren dann unser Tempo. Ich bin gespannt auf die nächsten Prüfungen."
#307 – Bruno Saby (F), 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung "Ein guter Tag für Volkswagen! Trotz der ersten Erfolge wollen wir bescheiden bleiben. Mein Ziel ist es, den Kontakt zur Spitze zu wahren. Das ist uns heute wiederum gelungen. Die Prüfung lief wunderbar für Michel und mich."
#310 – Jutta Kleinschmidt (D), 5. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung "Heute hat der Rhythmus auf Anhieb gut gepasst. Bis zur zweiten Zeitkontrolle waren wir Drittschnellste. Leider liefen wir im letzten Abschnitt auf Nasser Al-Attiyah auf. Er ließ uns nicht vorbei und wir verloren etwa 80 Sekunden."
#313 – Juha Kankkunen (FIN), 6. Platz Tages- / 7. Platz Gesamt-Wertung "Die heutige Prüfung hat mich sehr an die Rallye-Weltmeisterschaft erinnert: Harter Untergrund, viele Abzweige, ein schöner Rhythmus. Ich bin zufrieden. Einen Gegner haben wir überholt, aber an Grégoire de Mevius kam ich danach nicht mehr vorbei."
Aus dem Volkswagen Biwak
- Lange Tage: Mit der ersten Afrika-Etappe beginnen die "langen Tage" für das Team. Während die ersten Service-Touareg am Sonntag gegen 17.00 Uhr im Biwak in Rabat eintrafen, folgten die Race-Touareg der vier Werkspiloten gegen 22.00 Uhr. Um 4.00 Uhr morgens kamen jene Begleitfahrzeuge ins Ziel, die mit der letzten Fähre fuhren.
- Leben im Biwak: Kultur und Gepflogenheiten Marokkos lernte das Volkswagen Werksteam beim ersten Abendessen im Biwak zu schätzen. Sämtliche Köstlichkeiten – vom Oliven- und Tomatensalat über Fleisch mit einer aus Pflaumen gekochten Soße bis zu den Nudeln – wurden von allen Teammitgliedern sitzend auf Teppichen genossen.
Drei Fragen an Volkswagen Werkspilot Juha Kankkunen
Wie beurteilen Sie die Rallye Dakar bei Ihrer Rückkehr? "Die Rallye macht auf Anhieb wieder viel Spaß. Vieles hat sich inzwischen geändert. Vor 17 Jahren gab es kein GPS. Auch der Kompass funktionierte aufgrund der Magnetfelder im Auto nur sehr ungenau. Wir mussten manchmal anhalten, um uns zu orientieren."
Wie schwer ist die Umstellung vom klassischen Rallyesport auf Marathon-Rallyes? "Die Einteilung des Wettbewerbs ist grundlegend anders. 16 Tage sind lang, während bei einem WM-Lauf jede Sekunde zählt. Das Leben in freier Natur macht mir Spaß: Wenn ich jage oder in meinem finnischen Sommerhaus lebe, schlafe ich öfters im Freien."
Wie haben Sie sich bei Volkswagen eingelebt? "Seit meinem ersten Test im Juli 2004 ist das Team stetig gewachsen. Damals waren zwei Autos im Einsatz, heute sind es vier. Ich habe mich auf Anhieb in dieser internationalen Mannschaft zuhause gefühlt und freue mich, für Volkswagen zu fahren."
Stand nach Etappe 4, Rabat (MA) – Agadir (MA); 123/666 km WP/Gesamt
Pos., Team, Fahrzeug, WP 3, Gesamtzeit
- 1. Robby Gordon/Dirk von Zitzewitz (USA/D), Volkswagen Race-Touareg, 1:14.01 Std. (1.), 1:26.24 Std.
- 2. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 1:14.54 Std. (2.) + 59,0 Sek.
- 3. Bruno Saby/Michel Périn (F/F), Volkswagen Race-Touareg, 1:15.09 Std. (3.) + 1.14 Min.
- 4. Luc Alphand/Gilles Picard (F/F), Mitsubishi Pajero Evolution, 1:15.25 Std. (4.) + 1.32 Min.
- 5. Jutta Kleinschmidt/Fabrizia Pons (D/I), Volkswagen Race-Touareg, 1:16.11 Std. (5.) + 2.32 Min.
- 6. Giniel de Villiers/Jean-Marie Lurquin (ZA/B), Nissan Pick-up, 1:16.59 Std. (8.) + 2.59 Min.
- 7. Juha Kankkunen/Juha Repo (FIN/FIN), Volkswagen Race-Touareg, 1:16.41 Std. (6.) + 3.21 Min.
- 8. Grégoire de Mevius/Jacky Dubois (B/F), Nissan Pick-up, 1:16.50 Std. (7.) + 3.28 Min.
- 9. Ari Vatanen/Tiziano Siviero (FIN/I), Nissan Pick-up, 1:17.32 Std. (9.) + 3.38 Min.
- 10. Colin McRae/Tina Thörner (GB/S), Nissan Pick-up, 1:17.48 Std. (11.) + 3.46 Min.