Das
Nissan Rallye Raid-Team ist am Silvestertag mit Bravour in die 27. Auflage der Rallye Dakar gestartet. Beim sechs Kilometer langen Aufgalopp am Mittelmeerstrand von Castelldefels bei Barcelona belegte der Südafrikaner Giniel de Villiers mit drei Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Robby Gordon (USA) den dritten Platz. Die weiteren Werks-Pickup mit Ari Vatanen und Colin McRae liefen auf den Rängen sieben und acht ein. Auch wenn die Strecke eher für Motorräder hergerichtet schien – die künstlichen Sprungkuppen waren zu steil und folgten zu knapp hintereinander – boten die Fahrer der Autos den zu Zehntausenden gekommenen Fans ein tolles Spektakel.
Giniel de Villiers war von der Zuschauerkulisse beeindruckt: "Es war unglaublich, wie viele Leute heute hier waren, für einen Fahrer ist das schon ein tolles Gefühl. Das war zwar nur ein kurzes Erlebnis, aber es tat gut, endlich den Helm aufzusetzen. Jetzt endlich läuft die Dakar, darauf haben wir doch alle seit Wochen gewartet."
Ari Vatanen freute sich über das gute Wetter: "Das war ein besserer Auftakt als letztes Jahr im Schnee von Clermont-Ferrand! Die Prüfung war insgesamt ganz okay. Die Sprunghügel waren allerdings zu steil, doch meisterten wir sie so gut es ging. Der Sand war ziemlich weich, aber man kam im dritten oder vierten Gang gut durch. Der Pickup war insgesamt sehr angenehm zu fahren."
Auch Colin McRae, der gleich hinter Ari ins Ziel kam, ließ es ruhig angehen: "Es wäre einfach dumm, schon gleich am Start einen Fehler zu machen. Wir werden noch genug Spaß in Marokko haben..."
Ebenfalls fast nur zufriedene Gesichter gab es im Team Nissan France von André Dessoude: Seine drei von Grégoire de Mevius, Kenjiro Shinozuka und Carlos Sousa gesteuerten Pickup kamen als 12., 14. und 18. Ins Ziel. De Mévius wirkte dennoch nicht ganz zufrieden: "Es war gefährlich, die Motorrad-Sprungkuppen zu schnell zu nehmen. Nachdem wir einmal eine harte Landung auf dem folgenden Buckel hinlegten, nahm ich sofort Gas weg. Ich hoffe, die Fans haben uns das nicht zu übel genommen."
Der japanische Routinier Shinozuka ging ebenfalls kein Risiko ein: "Ich fuhr sehr kontrolliert, denn solch eine Prüfung kann zur Falle werden." Carlos Sousa, dessen Verpflichtung für die Dakar sehr kurzfristig zustande kam, beklagte noch einen Trainingsrückstand: "Ich bin den Wagen heute zum ersten Mal im Renntempo gefahren, davor gab es nur einen einstündigen Einrolltest", bekannte der Portugiese. "Aber ich habe schon gemerkt, welch ein Potential in dem Auto steckt. Ich werde zulegen, wenn ich noch vertrauter mit dem Pickup geworden bin."
Im Gegensatz zu Paul Belmondo im X-TRAIL erwischte Isabelle Patissier (Terrano) einen unglücklichen Auftakt. Auf der 27 Kilometer langen Strecke zwischen dem Parc Fermé und dem Start zur Sonderprüfung kollidierte die Französin mit einem spanischen Privatauto. In der allgemeinen Hektik unterlief Beifahrer Bernard Irissou ein Fehler beim Navigieren. Folge: Das als einer der Favoriten in der seriennahen Produktionswagen-Kategorie gestartete Duo kam so spät zum Start, dass ein Wertungsausschluß drohte. Am Ende kamen die beiden mit zwei Stunden Strafzeit davon – und müssen sich freuen, weiter im Rennen zu sein.
Am heutigen Neujahrstag steht für die Dakar-Karawane eine 915 Kilometer lange Verbindungsetappe nach Granada auf dem Programm. Dort steigt am Morgen des 02. Januar auf einem nahe der Stadt gelegenen Militärgelände die zweite Sonderprüfung (10 Kilometer). Die Gesamtdistanz der bis zum 16. Januar dauernden Dakar beträgt in diesem Jahr 9039 Kilometer.
Rallye Dakar 2005 - Gesamtklassement nach der 1. Sonderprüfung (Barcelona-Barcelona)
- 1. Gordon/von Zitzewitz Volkswagen Touareg 4.20 Minuten
- 2. Masuoka/Schulz Mitsubishi Pajero Evo 4.22 Minuten
- 3. de Villiers/Lurquin Nissan Pickup 4.23 Minuten
- 4. Saby/Perrin Volkswagen Touareg 4.25 Minuten
- 5. Alphand/Picard Mitsubishi Pajero Evo 4.28 Minuten
- 6. Kleinschmidt/Pons Volkswagen Touareg 4.30 Minuten
- 7. Vatanen/Siviero Nissan Pickup 4.32 Minuten
- 8. McRae/Thörner Nissan Pickup 4.34 Minuten
- 9. Peterhansel/Cottret Mitsubishi Pajero Evo 4.35 Minuten
- 10. Servia/Debron Schlesser-Ford 4.37 Minuten
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- 12. de Mevius/Dubois Nissan Pickup 4.41 Minuten
- 14. Shinozuka/Maimon Nissan Pickup 4.44 Minuten
- 18. Sousa/Delli-Zotti Nissan Pickup 4.47 Minuten