Das seit Anfang des Jahres bundesweit eingeführte Konzept einer zweiten Phase der Ausbildung für Führerscheinneulinge missrät nach Darstellung des ACE Auto Club Europa möglicherweise zu einem regelrechten Flop.
Von den jährlich insgesamt etwa 800.000 jungen Führerscheinnovizen, hätten bisher lediglich rund 400 Jugendliche das Angebot genutzt, berichtete der ACE am Mittwoch in Stuttgart. Dagegen entwickle sich das in Niedersachsen in der Erprobung befindliche Projekt "Begleitetes Fahren / Führerschein ab 17" zu einer Erfolgsgeschichte. Bis Jahresende seien dort über 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt worden. Niedersachsen ist laut ACE bisher das einzige Bundesland, in dem der Führerschein unter bestimmten Voraussetzungen bereits mit 17 erworben werden kann. Der Club Fordert von BundesverkehrsMINIster Manfred Stolpe (SPD), jetzt auch bundesweit grünes Licht für das niedersächsische Modell zu geben. Dies sei ein Erfolg versprechender Beitrag, um das erhöhte Unfallrisiko bei jungen Leuten zu mindern. Erfahrungen in zahlreichen anderen Ländern rechtfertigten solche Erwartungen.
Mitte Januar will der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages laut ACE eine Empfehlung über eine bundesweite Erprobung des begleiteten Fahrens aussprechen. Stolpe hatte sich in der Vergangenheit vehement dagegen gesperrt. Während der so genannte Führerschein ab 17 keine erhöhten Kosten für Fahrschüler verursacht, fallen für die freiwillige Teilnahme an der zweiten Phase der Fahrausbildung Gebühren in Höhe von 180 bis 300 Euro an. Wer an entsprechenden Fahrschulseminaren teilnimmt, verkürzt seine 2-jährige Probezeit auf ein Jahr. Derartige Bedingungen bieten nach Ansicht des ACE aber keinen wirklichen Anreiz, eine zweite Phase der Ausbildung zu durchlaufen. Die jüngsten Zahlen seien ein Beleg dafür.