Wie sieht der
Renault Espace im Jahr 2024 aus? Einerseits revolutionär anders als heute, mit höhenverstellbarem Dach und noch variableren Innenraumlösungen. Andererseits sollte er aber auch die langjährige Tradition widerspiegeln, auf welche die wegweisende Großraumlimousine seit 1984 zurückblicken kann. Dies meinen jedenfalls Studenten der Fakultät "transportation design" an der Fachhochschule Pforzheim, die sich sehr konkrete Gedanken über den Espace der Zukunft gemacht haben. Axel Breun,
Renault Design-Projektchef, hatte insgesamt 16 junge Nachwuchsgestalter mit einem attraktiven "Blitzkreativ"-Wettbewerb dazu aufge
Fordert, in nur einer Woche ihre Ideen und Konzepte zu Papier zu bringen.
Höhenverstellbares Dach, Sitz als persönlicher Assistent
Trotz des hohen Zeitdrucks können sich die Ergebnisse im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen: Sieger Patrick Faulwetter, Student im fünften Semester, hat das Prinzip des Crossover-Modells weitergedacht und ermöglicht beim Espace im Jahr 2024 die Verwandlung von einem Familienfahrzeug zu einem Sportwagen. Der Clou: Das Dach ist höhenverstellbar.
Der Innenraum zeigt ein avantgardistisches Konzept mit acht Einzelsitzen: Jeder Sitz kombiniert die Funktionen eines futuris-tischen Möbelstücks mit einem Laptop und kann auch außerhalb des Fahrzeugs benutzt werden. Dieser "persönliche Assistent" wird im Dach eingeklinkt und klappt danach in drei Teilen auseinander. Die Sitzfläche schwebt anschließend frei im Raum. Nach der Fahrt lässt sich das innovative Bauteil wieder schnell zusammenfalten, leicht ausbauen und überall hin mitnehmen – nach Hause und ins Büro, um damit zu arbeiten oder sich unterhalten zu lassen.
Renault Designchef Patrick le Quément sehr beeindruckt
Auch die Arbeiten der beiden zweitplatzierten Ulrich Bauer und Jan Of haben Renault Designvorstand Patrick le Quément, der die Finalisten prämierte, überzeugt. "Für den Wettbewerb entwickelte ich die geschwungene Form des Armaturenträger weiter und übertrug sie in eine elegante Bodenwelle, die sich im Innenraum über die Vorderachse wölbt", erklärt Ulrich Bauer, ebenfalls Student im fünften Semester. Zwei Frontpassagiere können direkt auf dieser perfekten Welle Platz nehmen – sie sitzen also auf dem gewölbten Fahrzeugboden statt auf einem eingebauten Sitz. Wie Wellen im Wasser bewegen sich zudem Pedalerie und Bedienelemente unter dem Bodenbelag und passen sich dem Fahrer an.
Vollkommen neu gestaltete Sitzkonfiguration
Im Espace 2024 von Ulrich Bauer sind die vier Fahrgäste in Rauten-Formation positioniert: einer vorn, zwei in der Mitte und einer hinten. Die geschwungenen Sitzschalen sind auf einer Art Scherengitter gelagert. Vorteil: Einfach den letzten Sitz nach hinten ziehen, schon gleiten die beiden Mittelsitze hintereinander. Jetzt genügt es, den hinteren Sitz wieder nach vorne zu schieben, und die gesamte Dreierreihe stapelt sich in Längsrichtung raumsparend hinter dem Fahrersitz auf. So wird mit zwei Handbewegungen ein großer Laderaum geschaffen.
Dem demografischen Wandel angepasst
Der Entwurf von Jan Of behält zwar ein funktionales Raumkonzept, passt sich jedoch dem demografischen Wandel und den individuellen Bedürfnissen seiner Käufer an. Der Espace 2024 des Studenten im siebten Semester kann die Seitenfenster und das Dach fächerartig öffnen und vereinfacht somit das Einsteigen. Um den Espace in ein buggy-artiges Cabrio zu verwandeln, können Dach oder Seitenflächen auch ganz geöffnet werden. Außerdem entwickelte der junge Kreative Konzepte, welche die Beladung des Fahrzeuges erleichtern (zum Beispiel mit einem Lift) und die Sicherheit und Mobilität von Kindern erhöhen. So gibt es für den Nachwuchs eine Kombination aus Kindersitz und zusammenklappbarem Kinderwagen, der bequem auf Schienen ins Fahrzeug gleitet. Umsteigen nicht mehr nötig.
Die drei Finalisten freuten sich über den Lohn ihrer Arbeit: Als Siegprämien spendierte Renault einen Besuch im Technocentre in Paris, einen Espace Testwagen für 14 Tage und je zwei Karten für den Formel 1 Grand Prix auf dem Hockenheimring.