In Deutschland heißt sie "A 17", in Tschechien "D 8", in Europa nennt man sie "E 55". Gleich drei Namen für eines der wichtigsten grenzüberschreitenden Autobahn-Projekte, das derzeit realisiert wird. Sowohl die Bundesregierung als auch die Regierung der Tschechischen Republik haben sich ausdrücklich für den zügigen Bau dieser Autobahn ausgesprochen und den Worten Taten folgen lassen. Im April des vergangenen Jahres hatten sich Bundes
MINIster Dr. Manfred Stolpe und sein tschechischer Amtskollege Milan Simonowski bei einem Spitzentreffen in Prag darauf verständigt, die A 17 zwischen Dresden und der Bundesgrenze Deutschland/Tschechien sowie die in der Tschechischen Republik weiterführende D 8 im grenzüberschreitenden Bereich durchgängig bis zum Jahr 2006 fertig zu stellen. Stolpe betonte damals, die grenzüberschreitenden Verkehrswege seien die "Lebensadern für ein geeintes Europa".
"Wir liegen voll im Zeitplan, der Neubau der A 17 zwischen Dresden und Prag ist ein grenzüberschreitendes Projekt von überragender europäischer Bedeutung", erklärte Stolpes Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke im Vorfeld des Festaktes, der am kommenden Montag stattfindet. Dann wird Gleicke gemeinsam mit dem tschechischen VizeMINIster Antonín Tesarík symbolisch den Schrankenbaum an der deutsch-tschechischen Grenze öffnen und damit den Baubeginn der Grenzbrücke im Zuge der Autobahn A 17/D 8 feierlich einläuten. Für Gleicke hat dieser Festakt "hohe Symbolkraft, denn Brücken bringen Menschen zusammen."
Der Neubau der A 17/D 8 Dresden - Prag ist Bestandteil des Paneuropäischen Korridors Nr. IV von Dresden über Prag und Budapest bis nach Istanbul. Das Projekt wurde in das Bundesprogramm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aufgenommen, es wird damit durch die Europäische Union mit Mitteln in Höhe von 277 Millionen Euro gefördert.
Die Autobahn wird bis 2006 grenzüberschreitend fertig gestellt sein. Die Gesamtkosten für den rund 45 Kilometer langen Streckenabschnitt auf deutscher Seite belaufen sich auf etwa 650 Millionen Euro.
"Die neue Strecke dient nicht nur dem Transitverkehr, sondern ganz konkret auch den Menschen im Freistaat Sachsen", wie Staatssekretärin Gleicke unterstreicht, denn das Projekt entlaste sowohl die Stadt Dresden als auch die Anwohner an den Bundesstraßen B 170 nach Zinnwald und B 172 nach Schmilka vom Durchgangsverkehr.