In der Diskussion um die am 01. Januar 2005 in Kraft tretende EU-Richtlinie zur Luftreinhaltung werden immer wieder Schlagworte wie Tempolimit, Straßensperrungen oder City-Maut genannt. Der ADAC spricht sich deutlich gegen solche Maßnahmen aus, weil sie nicht geeignet sind, die neuen und sehr strengen Grenzwerte bei Stickoxiden und partikelförmigen Luftschadstoffen einzuhalten.
"Für eine saubere Luft brauchen wir intelligente Lösungen. Mit Fahrverboten und City-Maut lassen sich unsere Probleme sicherlich nicht lösen", so ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Dr. Erhard Oehm. Fahrverbote für Pkw lehnt der ADAC ab, da der Anteil an Verkehrsemissionen durch Pkw erwiesenermaßen gering ist. Auch schärfere Tempolimits bringen keinen Nutzen, da im innerstädtischen Verkehr mehr die Fahrweise über die Emissionen entscheidet als die Geschwindigkeit. Der ADAC ist auch gegen eine City-Maut, da dies kein sinnvolles umweltpolitisches Instrument darstellt, sondern nur dazu dient, den Autofahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Der ADAC Fordert, zunächst exakt die Verursacher einer Luftverschmutzung zu ermitteln und dann angemessene und gerechte Maßnahmen zu ergreifen. Wichtigstes langfristiges Instrument sind dabei steuerliche Vergünstigungen für besonders schadstoffarme Fahrzeuge. Die Einhaltung besonders scharfer Dieselrußgrenzwerte bei Neuwagen sollte mit 600 Euro, eine entsprechende Nachrüstung mit 300 Euro belohnt werden. Für einen besseren Verkehrsablauf und damit weniger Schadstoffbelastungen sorgen auch intelligente Verkehrsleitsysteme, die "Grüne Welle" sowie der gezielte Ausbau bestehender Ring- und Ausfallstraßen. Zur Verbesserung der Luftqualität trägt auch der verstärkte Einsatz von Erdgas bei, etwa in Bussen des öffentlichen Nahverkehrs oder in Taxen.
Bei allen Maßnahmen muss laut ADAC die individuelle Mobilität gewährleistet bleiben. Eine lebendige Stadt ist auf ein funktionierendes System des Straßenverkehrs angewiesen, um die Bedürfnisse von Bürgern und Wirtschaft erfüllen zu können.