Entgegen allen Sicherheitsempfehlungen beabsichtigen mehr als 17 Prozent der Fahrzeughalter, weiter mit Sommerreifen zu fahren. Insgesamt 34 Prozent haben wintertaugliche Reifen derzeit entweder noch nicht montiert oder wollen mit dem Reifenwechsel bewusst noch abwarten, bis der Winter voll Einzug gehalten hat. Nach einer am Dienstag in Stuttgart veröffentlichten Erhebung des ACE Auto Club Europa, werden weitere 17,7 Prozent der Autofahrer mit Ganzjahresreifen über eis- und schneebedeckte Fahrbahnen kurven. An der aktuellen Befragung des Clubs hatten sich 1.508 Autofahrer beteiligt. In Österreich liegt die Winterreifenquote derzeit bei 70 Prozent, zitierte der ACE aus einer Untersuchung seines Partnerclubs ARBÖ.
Laut ACE verlieren Sommerreifen wegen Verhärtung der Gummimischung bereits schon ab plus 7 Grad Celsius die erForderliche Fahrbahnhaftung. Die monatliche Durchschnittstemperatur falle hierzulande zwischen Ende Oktober und Ende März unter die kritische 7-Grad-Grenze. Auch bei regional davon abweichenden Temperaturen ist es nach dem Rat des ACE sinnvoll, grundsätzlich auf Winterreifen umzurüsten und dies jetzt nicht mehr länger aufzuschieben.
Tests hätten gezeigt, dass ein mit Sommerreifen ausgestattetes Auto auf glatter Fahrbahn bei 50 Kilometern pro Stunde (km/h), erst nach etwa 43 Metern zum Stehen kommt. Bei Winterreifen betrage der Anhalteweg dagegen lediglich 35 Meter. An dieser Markierung schlittere ein Pkw mit Sommerreifen noch 22 km/h schnell und würde mit diesem Tempo auf ein Hindernis treffen, gab der ACE zu bedenken.