"Telematik ist ein Markt mit hoher Wachstumsdynamik", sagte Bundes
MINIster Dr. Manfred Stolpe anlässlich der Eröffnung des 2. Deutschen Telematikforums am Donnerstag in München. "Die Telematik steht vor dem Durchbruch und ist ein gutes Beispiel für das gemeinsame Handeln von Politik und Wirtschaft." Man habe sich verabredet, Telematikanwendungen in Deutschland gemeinsam zu entwicklen und zum Einsatz zu bringen. Ausrichter der Veranstaltung ist der Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie ZVEI.
In seiner Rede betonte der MINIster die Bedeutung der Verkehrstelematik und ihre Rolle in der Verkehrspolitik. Er wies darauf hin, dass diese Technologie eine sinnvolle und notwendige Ergänzung der Investitions- und Ordnungspolitik sei und zur umweltverträglichen Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung beitrage. "Die Bundesregierung strebt ein effizientes und integriertes Gesamtverkehrssystem an", erläuterte Stolpe. Die Regierung kümmere sich dabei um die Rahmenbedingungen, vor allem durch investitions- und ordnungspolitische Entscheidungen.
Das Verkehrsaufkommen werde weiter steigen, was einerseits ein gutes Zeichen für Wirtschaft und Wachstum sei, aber auch die bekannten Probleme verursache. "Unsere Politik richtet sich deshalb auch am Gebot der Nachhaltigkeit aus", betonte der MINIster. Mobiliät dürfe keinen Raubbau auf Kosten von Mensch und Natur verursachen. Daraus folge, dass auf das Wachstum des Verkehrs nicht nur mit dem Neubau von Verkehrswegen geantwortet werden könne. "Wir brauchen auch mehr Qualität und Effizienz. Technik und Organisation des Verkehrs sind dabei unsere Instrumente." Telematiksysteme hätten bereits ein breites Einsatzgebiet in allen Bereichen des Verkehrswesens gefunden. Multimodale und überregionale Dienste seien dabei von besonderem Interesse. Dies zeigten auch die Vorbereitungen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, in deren Rahmen in solches System aufgebaut werde. Der fünfte Europäische ITS-Kongress 2005 in Hannover werde eine hervorragende Plattform zur Präsentation dieser und anderer Innovationen der Verkehrstelematik sein.
Als konkrete Beispiele nannte Stolpe das Lkw-Mautsystem, das Satelliten-System Galileo, das Durchgängige Elektronische Fahrplan-Informationssystem DELFI sowie das Elektronische Fahrgeldmanagement EFM. "Hinter diesen Projekten verbergen sich wichtige telematische Anwendungen, die in öffentlich-privater Zusammenarbeit entstehen." In diesem Zusammenhang zeigte sich der MINIster erneut überzeugt davon, dass die Lkw-Maut am 1. Januar 2005 erfolgreich eingeführt werde. Dazu hätten die guten Test-Ergebnisse in den vergangenen Monaten beigetragen.
Stolpe appellierte an die anwesenden Vertreter der Industrie, sich um einen stärkeren Aufbau von Telematiksystemen zu bemühen und für eine bessere Marktdurchdringung zu sorgen. Es habe sich bewährt, dass dies vorherrschend Aufgabe der Privatwirtschaft bleiben solle, der Staat hierfür die Rahmenbedingungen herstelle und nur in Wahrnehmung seiner Aufgaben solche Systeme aufbaue und betreibe.