Im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung für die Petrochemie der internationalen BP-Gruppe haben BP und die Nova Chemicals Corporation eine grundsätzliche Vereinbarung getroffen, ihre europäischen Anteile im Styrol-Polymer-Geschäft zu kombinieren und daraus einen der größten Hersteller und Anbieter für Polystyrol und expandierbares Polystyrol in Europa zu schaffen. BP und Nova werden jeweils 50 Prozent der Anteile an dem Joint Venture halten.
Die Beteiligungsgesellschaft soll, vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden, Anfang 2005 ihre Tätigkeit aufnehmen. Sitz des Unternehmens wird Fribourg in der Schweiz sein. Die Produkte werden an sieben Produktionsstandorten in Europa hergestellt, und zwar an den bestehenden Nova-Standorten in Carrington/Großbritannien, Breda/Niederlande, Ribecourt und Berre/Frankreich, sowie an den BP-Standorten in Marl/Deutschland, Wingles/Frankreich und Trelleborg/Schweden. Die Deutsche BP wird zwei ihrer drei Produktionsanlagen in Marl und rund die Hälfte der 250 in Marl beschäftigten Mitarbeiter in das Joint Venture einbringen.
Hintergrund der geplanten Aktivitäten sind die Versorgung mit höherwertigeren Produkten, eine bessere geographische Abdeckung und ein optimierter Service für den gemeinsamen Kundenstamm. Wesentliche Vorteile ergeben sich aus besseren Produkten und Technologie, Rationalisierungseffekten sowie Möglichkeiten zur standortübergreifenden Produktionsoptimierung.
Nova Chemicals wird ihr Styrol-Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent beibehalten, BP wird in ihrer Sparte Olefins and Derivatives sowohl ihre Produktionsanlagen für Styrol-Monomere als auch ihre Beteiligung an der Polystyrol-Produktion im Rahmen des SECCO-Joint-Ventures in China beibehalten; außerdem wird sie weiterhin Lizenzverträge für Dritte anbieten.
Darüber hinaus gab die BP bekannt, dass ihre Raffinerien im französischen Lavéra und Grangemouth in Schottland mit der bereits angekündigten Trennung des Olefin- und Derivate-Geschäfts (O&D) von BP am 01. Januar 2005 mit ihren gesamten Produktionsaktivitäten in das neue Unternehmen (NewCo) übergehen werden. Die Raffinerien in Grangemouth und Lavéra stellen ein Anlagevermögen im Wert von $ 850 Mio. dar. Beide Standorte verfügen über eine Rohöl-Verarbeitungskapazität von 21 Mio. Tonnen pro Jahr (425,000 Barrel pro Tag) und über eine Produktionskapazität von 2,2 Mio. Tonnen chemischer Grundstoffe. Als integrierte Produktionsstandorte werden sie künftig jeweils standortübergreifend geführt. Die Raffinerien werden eine gesicherte und wettbewerbsfähige Rohstoffversorgung für die NewCo gewährleisten sowie die Flexibilität in der Produktionsoptimierung sicherstellen.