"Was
Volkswagen jetzt braucht, ist ein großer Schritt zur Kostenentlastung seiner deutschen Standorte. Die IG Metall aber wagt nur kleine Schritte. So kommen wir nicht wirklich weiter. Denn Beschäftigung läßt sich nur durch Wettbewerbsfähigkeit sichern." Das betonte im Anschluß an die fünfte Verhandlungsrunde um den Haustarifvertrag der Verhandlungsführer der
Volkswagen AG, Dr. Josef-Fidelis Senn. Er kündigte die Fortführung der Gespräche für kommenden Montag an.
Volkswagen habe sein umfassendes Paket mit vielen Chancen für die Beschäftigten heute weiter konkretisiert, sagte Senn in Hannover. Dazu gehöre eine langfristige Beschäftigungssicherung für die deutschen Standorte, eine individuelle Einkommenssicherung für die jetzige Belegschaft, ein demografisches Modell als Angebot für einen vorzeitigen Ruhestand, vor allem für Schichtarbeiter, die Chance auf eine Ergebnisbeteiligung als Entgeltbestandteil, die Lösung der Ausbildungsfrage und ein Gesundheitsbaustein. "Im Gegenzug müssen wir die Personalkosten bis zum Jahr 2011 um zwei Milliarden Euro senken. Daran führt überhaupt kein Weg vorbei", betonte Senn. "Alle Beteiligten haben heute hart verhandelt. Aber offenbar hat die IG Metall noch nicht nachvollzogen, welchen Wert sichere Arbeitsplätze in Deutschland haben."
Senn: "Wir möchten das heutige Grundeinkommen für jeden Mitarbeiter vertraglich absichern. Darüber hinaus sind wir nach wie vor zu einer Beschäftigungssicherung bereit. Das ist ein Angebot, das sich viele Arbeitnehmer in Deutschland wünschen." Zudem sei das Unternehmen bereit, in guten Zeiten einen Erfolgsbonus zu zahlen. "Das kann für die Mitarbeiter ein Ausgleich für die erForderlichen Nullrunden sein", sagte Senn. Dieser Bonus würde nachvollziehbar an das Unternehmens-ergebnis gekoppelt. "Bei gutem Geschäftsverlauf läge er erheblich über dem Betrag, den wir heute bei entsprechenden Voraussetzungen an die Mitarbeiter zahlen", sagte Senn.
"Eine erste Annäherung hat es bei unserem Vorschlag der demografischen Arbeitszeit gegeben", sagte Senn. Die gesetzliche Altersteilzeit werde auslaufen. Dann eröffne die demografische Arbeitszeit von Volkswagen den Mitarbeitern dennoch die Möglichkeit zum vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben.
Insgesamt aber sei die IG Metall auch in der fünften Verhandlungsrunde nicht bereit gewesen, das Unternehmen auf der Kostenseite ausreichend zu entlasten. Unter diesen Voraussetzungen rechne sich in Deutschland weder die Herstellung neuer Produkte und Komponenten, noch sei eine Beschäftigungssicherung machbar.