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Volkswagen AG und der malaysische Proton Holdings Berhad haben am Dienstag eine langfristige strategische Partnerschaft vereinbart. Führende Repräsentanten beider Unternehmen unterzeichneten in Wolfsburg ein Memorandum of Understanding. Demnach ist geplant, in etwa einem Jahr mit der Montage von
Volkswagen-Fahrzeugen in Malaysia zu beginnen.
Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Dr. Bernd Pischetsrieder, sagte: "Der Volkswagen-Konzern will in den Ländern der ASEAN-Region in den nächsten Jahren einen nennenswerten Marktanteil erzielen. In diese Partnerschaft wollen beide Unternehmen ihre Stärken und Vorteile optimal einbringen."
Der CEO der Proton Holdings Berhad, Tengku Tan Sri Dr Mahaleel, sagte: "Die Partnerschaft wird nicht nur für Proton und den lokalen Handel eine entscheidende Bedeutung haben, sondern auch für Malaysia, da die Fahrzeuge zum Teil auch exportiert werden."
Eine Beteiligung von Volkswagen an Proton ist derzeit nicht vorgesehen. Beide Partner behalten der Vereinbarung zufolge ihre volle unternehmerische Eigenständigkeit. Die Zusammenarbeit ermöglicht es Volkswagen, ohne umfassende Investitionen in der Region eine Basis aufzubauen, von der aus die Märkte in der ASEAN-Region erschlossen werden können. Vorrangiges Ziel ist es, in Malaysia eine weltmarktfähige Automobilindustrie aufzubauen, die auch andere Länder der Region mit Fahrzeugen beliefert. Ebenso soll intensiv geprüft werden, ob die gemeinsame Entwicklung von Fahrzeugen möglich ist.
Als ersten Schritt vereinbarten Volkswagen und Proton, die Montage von Bausätzen zweier Modelle vorzubereiten. Zunächst betrifft die Zusammenarbeit nur die Marke Volkswagen. Ob sie auf weitere Marken des Volkswagen-Konzerns ausgeweitet wird, soll in einer späteren Phase untersucht werden.
Ziel ist es, Ende des kommenden Jahres mit den ersten in Malaysia montierten Modellen auf den dortigen Inlandsmarkt zu gehen. Im Jahr 2006 sollen zunächst mehr als 15.000 Fahrzeuge abgesetzt werden. Diese Zahl soll dann in den Folgejahren deutlich ausgebaut werden. Ein starkes Wachstum wird auch dadurch ermöglicht, dass Proton bereits über ein leistungsfähiges Händlernetz verfügt, das zumindest teilweise für den Vertrieb der Volkswagen-Fahrzeuge genutzt werden kann.
Gleichzeitig soll in Malaysia die Zulieferindustrie ausgebaut werden, so dass ein Teil der verarbeiteten Komponenten auch aus lokaler Fertigung stammen wird.
Bislang ist der Volkswagen-Konzern in den ASEAN-Staaten kaum vertreten. Gleichzeitig wächst aber der Markt für Rechtslenker-Fahrzeuge überproportional und ist für das Gewinnen weiterer Anteile auf dem Weltmarkt von großer Bedeutung. In den nächsten Jahren gehen unabhängige Schätzungen von einem Marktwachstum von 1,4 Millionen Fahrzeugen (2003) auf 2,4 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2015 aus. Dies entspricht einem erwarteten Wachstum von 67 Prozent.
Proton erzielte 2003 einen Umsatz von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro und fertigt derzeit an drei Standorten in Malaysia. In seinem Heimatmarkt hat der Hersteller einen Marktanteil von knapp 50 Prozent.