MINIvans erfreuen sich mit Neuzulassungs-Zuwachsraten von über 50 Prozent immer größerer Beliebtheit. Der ADAC hat jetzt mit einem Heckaufprall-Crashtest bei einem
Renault Grand Scénic geprüft, wie sicher die bei vielen Fahrzeugen vorhandene dritte Sitzreihe ist. Wichtigste Erkenntnis: Bei Besetzung der letzten Sitzreihe dürfen keine harten Gegenstände in den Kofferraum, denn das verringert die überlebenswichtige Knautschzone auf ein
MINImum.
Obwohl die Oberkante der Kopfstützen fast bis an die Heckscheibe reicht, hält sich das Verletzungsrisiko der Insassen auf der hinteren Sitzbank bei einem Auffahrunfall mit 60 Stundenkilometern insgesamt in Grenzen. Der Überlebensraum wurde durch den Aufprall nur geringfügig eingeschränkt. Die Insassen der dritten Sitzreihe sind bei einem vergleichbaren Unfall mit einem Pkw somit eigentlich keinem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt als jene in der Reihe davor.
Größte Belastungen wurden allerdings durch das Gepäck im Kofferraum verursacht. Die Hartschalenkoffer gaben die Stoßkraft der Aufprallbarriere direkt auf den Insassen dieser Seite weiter. Eine extrem hohe Verletzungsgefahr wurde dabei im Oberschenkel- und Beckenbereich gemessen. Durch die Katapultwirkung der Koffer steigt der Insasse im Sitz hoch und stößt mit dem Kopf ans Dach. Das verursacht eine hohe Verletzungsgefahr am Hals. Außerdem entdeckten die ADAC-Experten unter dem Dachhimmel messerscharfe Blechkanten, die das Verletzungsrisiko am Kopf massiv erhöhen.
Probleme bereitete auch der Zugang zu den Insassen. Da sich die hintere Tür auf der linken Seite nach dem Crash nicht öffnen ließ, wird die Rettung des Insassen auf dieser Seite erheblich erschwert.