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Info Mit Mittlerer Mercedes-Klasse in die Modelloffensive - Rückblick

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Mit Mittlerer Mercedes-Klasse in die Modelloffensive - Rückblick

Mercedes 201, 124, 126Im November 1984 präsentiert Daimler-Benz die mit viel Spannung erwartete neue Limousine der "Mittleren Mercedes-Klasse". Die Modellreihe W 124 ist eingebettet zwischen den jungen und kompakten 190er-Typen, dem Vorläufer der heutigen C-Klasse, und der bereits etablierten S-Klasse. Der W 124 setzt wie sein erfolgreicher Vorgänger W 123 Maßstäbe in Technik und Design, begeistert mit neuen Benzin- und Dieselmotoren, ist leichter, fahraktiver und sicherer. Insgesamt werden bis 1995 genau 2.058.777 Limousinen produziert. Die T-Modell-Variante debütiert neun Monate nach der Markteinführung der Limousinen, insgesamt rollen 340.503 Exemplare vom Band.

Das Design der neuen Baureihe ist frisch und zeigt doch die bei Mercedes übliche Kontinuität. Das sich nach hinten verjüngende, an den Oberkanten stark gerundete Heck der Limousine, die steile Heckabrisskante und der trapezförmige, tief nach unten gezogene Kofferraumdeckel unterstreichen die neue Linie. Der sensationell niedrige cw-Wert von 0,30 verheißt Sparsamkeit – zu Zeiten von Ölkrise und teurem Treibstoff nicht ohne Belang.

Das Fahrwerk entspricht in seinen Grundzügen weitgehend dem der nur ein Jahr vorher vorgestellten Kompaktklasse der Baureihe 201. Neu an der von Dreiecks-Querlenkern geführten Dämpferbein-Vorderachse ist die Bremsnick-Abstützung, die Komfort und Sicherheit erhöht; hinten hält die von der 190er-Modellreihe bereits bekannte innovative Raumlenkerachse Einzug in die Mittlere Klasse.

Zu den vom Vorgänger übernommenen beiden Vierzylinder-Benzinmotoren (90 kW/122 PS und 100 kW/136 PS) gesellen sich zwei neue 2.6- und 3-Liter-Sechszylinder-Einspritzer (125 kW/170 PS und 140 kW/190 PS), deren geschmeidiger Lauf von Anfang an begeistert. Im Oktober 1990 kommt im 500 E der erste Achtzylinder in dieser Modellreihe mit 240 kW/326 PS ins Spiel, der 400 E mit 205 kW/279 PS folgte auf dem deutschen Markt im September 1992. Ebenfalls 1992 hält die Mercedes 124Vierventil-Technik bei den Vier- und Sechszylindern Einzug, die zwar nur geringfügig mehr Leistung entwickeln, dafür aber durchweg höhere Drehmomente bei niedrigeren Drehzahlen und insgesamt einen geringeren Verbrauch bieten.

Bereits ab Serienbeginn steht bei den Dieseln eine leistungsgesteigerte Motoren-Generation mit vier-, fünf- und sechs Zylindern im Angebot, deren größere Varianten 1987 beziehungsweise 1988 durch Abgas-Turbolader ein zusätzliches Leistungsplus erfahren – der 300 D Turbodiesel entwickelt 108 kW (147 PS). Das "Diesel '89"-Paket verbessert dank innermotorischer Maßnahmen wie Schrägeinspritzung, Abgas-Rückführung und Höhendose bei allen Motoren die Abgasqualität, vor allem die der Partikel-Emissionen, um gut 40 Prozent, was praktisch Rauchfreiheit bedeutet. Die Einführung des Oxidationskatalysators für alle Dieselausführungen verbessert kurze Zeit darauf diese Werte um weitere 30 Prozent. 1993 debütiert, als Weltneuheit, bei den Fünf- und Sechszylinder-Dieselmotoren die Vierventil-Technik. Der Sechszylinder zeichnet sich zudem durch ein dreistufiges Schaltsaugrohr aus, was den „Biss“ des Aggregats weiter erhöht.

1985 erscheint das T-Modell, 1987 das Coupé, 1989 die Limousine in Langversion mit sechs Türen und drei bequemen Sitzreihen. 1991, nach zwanzig Jahren Abstinenz in diesem Segment, können Kunden sich endlich wieder an einem viersitzigen Cabriolet erfreuen. Dank neu definierter Bauprinzipien, mit Diagonalstreben und Schwingungstilgern, ist das Cabrio so steif, zitterfrei und crashsicher wie die Limousine, komplett mit elektrischem Verdeckantrieb, heizbarer Glasheckscheibe und einem Überrollbügel, der in die hinteren Kopfstützen integriert ist. Auch ein Windschott wie beim SL fehlt nicht, was den Eignern einen zusätzlichen Gebrauchsnutzen beschert.

Extraklasse spiegelt der 1990 vorgestellte 500 E wider, reichlich versehen mit Genen des SL. Diese Limousine, der nur Kenner ihre Potenz auf den ersten Blick ansehen, bedeutet den Beginn einer bis heute anhaltenden Serie extravaganter Hochleistungs-Limousinen der Marke Mercedes-Benz, deren erste Erweiterung 1993 der AMG E 60 ist und der seinem Fahrer 280 kW/381 PS bietet.

1989 erfährt der W 124 die erste Modellpflege, die sich äußerlich durch die seitlichen Kunststoff-Beplankungen an Türen und Kotflügeln mit integrierten Längsschweller-Verkleidungen bemerkbar macht. Deren Oberkanten erhalten zusätzlich eine Betonung durch schmale Chromzierleisten. Die Einführung eines "Sportline"-Paketes für alle Modelle ist ein voller Erfolg, können die Kunden doch nun endlich ab Werk eine dezent tiefer gelegte Karosserie ordern, mit strafferer Federung und Breitreifen, inklusive Sportsitzen und kleinerem Lederlenkrad.

Lang ist die Liste der Innovationen, die im 124er Premiere feiern und beispielgebend sind für die technologische Führerschaft der Marke. Dazu gehören unter anderem das Automatische Sperrdifferential (ASD), die Antriebsschlupfregelung (ASR), der automatisch zuschaltende Vierradantrieb (4MATIC) und das Fünfgang-Automatikgetriebe. Der geregelte Katalysator steht ab Serienstart optional im Angebot, ein Jahr später gehört er zum Serienumfang. Das Antiblockiersystem (ABS) gibt es zunächst auf Wunsch, ab Februar 1988 ist es serienmäßig. Der Beifahrer-Airbag ist seit September 1988 erhältlich und gehört seit 1994 zur Serienausstattung der E-Klasse.

Die zweite stilistische Modellpflege folgt 1993. Ihr Hauptmerkmal ist der von der Motorhaube umrahmte, so genannte "Plakettengrill", der letztlich auch bei den anderen Modellreihen Einzug hält. Der Mercedesstern sitzt seither auf der Motorhaube. Hinzu kommen die in Wagenfarbe lackierten Schutzleisten, die hinten bis zu den Radausschnitten herumgezogen sind. Auch leichte Retuschen im Heckbereich und am Kofferraumdeckel der Limousinen tragen zu einem frischen, neuen Erscheinungsbild bei. Für die Kunden ist das ein zusätzlicher Kaufanreiz.

Ebenfalls 1993 erfahren die Mercedes-Benz Pkw-Modellreihen durch eine neue Nomenklatur eine klare Gliederung: Aus der "Mittleren Mercedes-Klasse" wird die "E-Klasse".

Der W 124, bis Juni 1995 gebaut, hat sich in den elf Jahren seiner Marktpräsenz zur erfolgreichsten, vielfältigsten und innovativsten Modellreihe der Marke entwickelt.


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