Die ADAC-Luftrettung steht vor einer großen Heraus
Forderung: "Knappe Ressourcen und einschneidende Veränderungen im Gesundheitswesen stellen neue An
Forderungen an die Organisation des Rettungswesens", hob Werner von Scheven, Vize-Präsident für Technik, auf der Fachtagung Luftrettung in Garmisch-Partenkirchen hervor. Der Notfallpatient von morgen hat im neuen Gesundheitssystem noch zu wenig Lobby. Doch der ADAC wird zu seinem Wort stehen und die Luftrettung weiterhin fördern. "Wir bleiben unserem Motto ‚Wir sind da’ treu", betonte von Scheven.
Von Scheven Forderte ein verstärktes politisches Engagement, dass die Grenzen der Bundesländer durchlässiger macht sowie einen besseren Dialog mit den Krankenkassen und den Kliniken. Zudem müsse über neue Abrechnungsmodelle nachgedacht werden.
Die ADAC-Luftrettung ist mit 36 Hubschraubern an 26 Stationen die größte zivile Luftrettungs-Organisation in Deutschland. Allein in den vergangenen zwei Jahren investierte der Automobilclub mehr als 50 Millionen Euro, um modernstes Fluggerät nach den europäischen Vorschriften zu beschaffen.
Ausführlich diskutiert wird das Problem auf der heute beginnenden Fachtagung in Garmisch-Partenkirchen. Vier Tage lang sind mehr als 400 Experten aus dem In- und Ausland zu Gast. Die ADAC-Fachtagung ist seit 1975 eine wichtige Plattform für den Austausch und den Dialog rund um die schnelle Hilfe aus der Luft.
Vor mehr als 30 Jahren setzte der ADAC mit dem Einsatz von Rettungshubschraubern neue Zeichen in der ärztlichen Erstversorgung von Unfallopfern. Was im November 1970 mit "Christoph 1" begann, hat sich zu einem der wenigen flächendeckenden Luftrettungssysteme entwickelt. Allein der ADAC betreibt derzeit deutschlandweit 36 Rettungs- und Intensivtransport-Hubschrauber an 26 Stützpunkten. Dazu kommen weitere Luftrettungsstationen des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und anderer privater Organisationen. Weit über 90 Prozent der Bundesbürger können derzeit von den Rettern aus der Luft versorgt werden, die schon zwei Minuten nach der Alarmierung aufsteigen und innerhalb kürzester Zeit ihren Einsatzort erreichen.
Anfang der 70er Jahre war die Zahl der Verkehrstoten drastisch angestiegen. Der ADAC verstärkte daher sein Engagement in Sachen Verkehrssicherheit, gefolgt von ersten Überlegungen, wie man Verunglückten schneller und effektiver helfen kann. Kooperationen mit Ärzten wurden geschlossen. Die ADAC-Straßenwacht führte Erste-Hilfe-Ausrüstungen mit sich, an den Autobahnen wurden Blutplasma-Depots errichtet und der Club rief zum Blutspenden auf. Zudem wurde der Verbandskasten für Fahrzeuge neu konzipiert. Das Thema Rettungsmedizin ist Clubsache.1968 startete der ADAC einen Modellversuch in München. "Kolibri" hieß der erste Miethubschrauber des Clubs. Zuerst als saisonaler Einsatz gedacht, hob der Flieger ab 1969 täglich ab.
Mit finanzieller Unterstützung durch BundesverkehrsMINIsterium, Versicherungen und Rotes Kreuz wurde 1970 der erste ADAC-Rettungshubschrauber in den Dienst gestellt: "Christoph" – angelehnt an den Schutzpatron der Reisenden und Autofahrer, dem Heiligen Christophorus. Dank Kooperationen mit Bund und Ländern, Hilfsorganisationen und Krankenhäusern gelang es, das Netz der Luftrettungsstationen in wenigen Jahren zu verdichten. 1982 gründete der ADAC die Luftrettung GmbH.
Heute bringen 36 Maschinen Tag für Tag Notarzt und Rettungsassistenten zum Einsatzort im Radius von 50 Kilometern. Die Hubschrauber transportieren Patienten in geeignete Kliniken, eilige Arzneimittel, Blutkonserven oder Transplantationsorgane. Auch bei der Suche nach Vermissten und zum Bergen von Verunglückten aus See- oder Bergnot werden die Hubschrauber gerufen.
1998 schaffte der ADAC die Voraussetzung für grenzüberschreitende Notfallrettung: "Christoph Europa 1" ist in Würselen-Merzbrück bei Aachen stationiert und kommt im Länderdreieck Deutschland, Belgien und Niederlande zum lebensrettenden Einsatz. Inzwischen gibt es mit "Christoph Europa 2" in Rheine und "Christophorus Europa 3" in Suben bei Passau zwei weitere Rettungshubschrauber, die grenzüberschreitend ihren Dienst erbringen. Von Groningen in den Niederlanden aus fliegt "Lifeliner Europa 4", ein Hubschrauber vom Typ EC 135 der ADAC-Luftrettung, seine Einsätze.
Das System der Luftrettung in Deutschland gehört zu den besten in der Welt. Es entstand 1970 auf Initiative des ADAC. Rund 250 000 Menschen konnten seither durch die schnelle Hilfe aus der Luft gerettet werden. Die Flotte der ADAC-Luftrettung umfasst 36 Hubschrauber, die von 26 Stationen aus zum Einsatz kommen. In einem Umkreis von 50 Kilometern bringen sie den Notarzt und den Rettungsassistenten zum Verletzten.
Zur hochmodernen Rettungshubschrauberflotte zählen fünf Maschinentypen: BO 105, BK 117, EC 135, MD 900 und – seit Juni 2003 – eine brandneue EC 145, die von der Firma Eurocopter komplett nach ADAC-Wünschen entwickelt wurde. Schon zwei Minuten nach dem Notruf sind die Hubschrauber in der Luft. Die medizinische Ausrüstung der Helikopter deckt die gesamte Palette der Notfallmedizin ab.
Die ADAC-Luftrettung ist im Notfall für alle da. Die Kostenerstattung durch die Krankenkassen reicht jedoch bei weitem nicht aus. Daher gewährt der ADAC jährlich erhebliche Zuschüsse aus eigenen Mitteln. Mehr als 150 Millionen Euro hat der Club seit Anfang der 70er Jahre aus dem Beitragsaufkommen seiner Mitglieder investiert.
Die ADAC-Hubschrauber retten auch über die Grenzen Deutschlands hinweg Menschenleben, von den Stationen in Aachen und in Rheine aus. Zudem wird in Suben im Innviertel seit Juli 2002 mit "Christophorus Europa 3" eine Station zur Hälfte vom österreichischen Automobilclub ÖAMTC und vom ADAC betrieben. Von Groningen in den Niederlanden aus fliegt seit Oktober dieses Jahres "Lifeliner Europa 4", ein Hubschrauber vom Typ EC 135 der ADAC-Luftrettung, lebensrettende Einsätze.
An dem weltweit beispielhaften Luftrettungsnetz in Deutschland sind neben dem ADAC noch weitere Organisationen beteiligt: Katastrophenschutz, Bundeswehr und andere private Organisationen. Mit den ADAC-Helikoptern wurden im Jahr 2003 rund 31 900 Rettungsflüge absolviert. Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfälle sowie schwere Erkrankungen gehören zu ihrem Einsatzspektrum.