In einem für das Mild Seven
Renault F1 Team enttäuschend verlaufenen Grand Prix erreichte Fernando Alonso Platz fünf. Teamkollege Jacques Villeneuve lief in Suzuka als Zehnter ein.
Die ungewöhnliche Premiere brachte Renault kein Glück: Erstmals in der Geschichte der Formel 1 waren alle Sessions am Samstag abgesagt und das Qualifying für den Grand Prix von Japan auf den Sonntag Morgen verlegt worden. In beiden Zeitfahren mussten die Renault F1-Piloten zu einem Zeitpunkt auf die Strecke, als diese noch völlig nass war. Bei sehr schlechten Bedingungen schafften Jacques Villeneuve und Fernando Alonso die Startplätze neun und elf. Am Start konnten beide Fahrer einige Plätze gutmachen und fanden schnell in ihren Rennrhythmus. Der auf eine Zwei-Stopp-Strategie angesetzte Fernando Alonso kam durch die abweichende Taktik an drei Piloten mit Drei-Stopp-Strategien vorbei und profitierte zudem von der Kollision zwischen Rubens Barrichello und David Coulthard. Mit einem fünften Platz holte er das Maximum, das offenbar an diesem Tag mit dem Renault R24 möglich war. Jacques Villeneuve litt seit Rennbeginn unter einem Untersteuern, das ihn Zeit und einige Positionen kostete. Er kam als Zehnter außerhalb der Punkteränge ins Ziel.
Fernando Alonso, Platz 5
"Meine Leistung im Rennen fand ich heute recht ansprechend. Im Qualifying spielte uns das Wetter übel mit. Manchmal haben wir Glück mit den Bedingungen – etwa in Spa – manchmal halt Pech. Vom elften Startplatz aus blieb mir nur übrig, voll zu attackieren. Aber wenn du von so weit hinten startest, findest du in den ersten Runden niemals eine freie Strecke vor. Erst gegen Ende meines ersten Stints konnte ich unser wahres Potenzial zeigen. Der Zug in Richtung Podestplätze war da aber schon abgefahren. Ich glaube, dass ich heute das Beste aus den Voraussetzungen gemacht habe. Leider nutzen uns die Punkte, die ich heute geholt habe, nur noch in der Fahrerwertung – für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft besitzen sie wohl nur noch statistischen Wert."
Jacques Villeneuve, Platz 10
"Wir stellten schon kurz nach dem Start fest, dass das Set-up bei trockener Fahrbahn nicht ideal passte. Mein Auto untersteuerte heftig. Beim ersten Stopp stellten wir den Frontflügel steiler, aber bis dahin konnte ich mein Tempo nicht steigern. Mein Resultat enttäuscht mich, besonders, da unsere Hauptgegner heute mit beiden Autos gepunktet haben."
Flavio Briatore, Geschäftsführer Renault F1-Team
"Unterm Strich ein enttäuschender Ausgang eines schwierigen Wochenendes für uns alle. Ich schätze, dass Fernando heute das Maximum herausgeholt hat. Unser Auto war nicht schnell genug, um die Spitzenteams anzugreifen. Es fällt schwer, jetzt noch an den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM zu glauben, doch so lange wir eine theoretische Chance darauf haben, werden wir voll motiviert weiterkämpfen und in Brasilien noch einmal alles versuchen."
Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung
"Eine der zahlreichen Schwierigkeiten heute bestand darin, dass wir uns bei Reifenwahl und Strategie festlegen mussten, ohne wirklich brauchbare Informationen gesammelt zu haben – aber das galt für unsere Gegner genau so. Fernando fuhr ein beherztes Rennen. Hätte er im ersten Stint nicht so viel Zeit verloren, wäre er vielleicht noch an Takuma Stao herangekommen. Jacques kämpfte mit erheblichem Untersteuern, was vor allem an der mangelnden Zeit zum Abstimmen seines Autos lag. Letztlich hat ihn der Regen sowohl das Qualfying als auch das Rennen gekostet."