Der erste Sonntag der FIM World Superbike Championship (WorldSBK) in Phillip Island (AUS) verlief für das BMW Motorrad WorldSBK Team nicht nach Plan. Tom Sykes (GBR) beendete das Superpole Race am Vormittag auf seiner BMW S 1000 RR als Sechster. In Rennen zwei am Nachmittag belegte er nach einem technischen Problem den zehnten Rang. Sein Teamkollege Eugene Laverty (IRL) zog sich bei einem Sturz im Aufwärmtraining am Morgen eine Gehirnerschütterung zu und bekam nach einer Untersuchung im Medical Centre keine Startfreigabe für die beiden Sonntagsrennen.
Nachdem er im Superpole-Qualifying am Samstag mit seiner RR einen neuen Rundenrekord aufgestellt und sich seine 50. WorldSBK-Poleposition gesichert hatte, stand Sykes auch im Superpole Race am Sonntagvormittag auf dem ersten Startplatz. Er beendete den extrem eng umkämpften Zehn-Runden-Sprint als Sechster, nur 1,6 Sekunden hinter dem Sieger. Dieses Ergebnis war gleichbedeutend mit Startplatz sechs für Rennen zwei am Nachmittag. Nach dem Start war Sykes Teil der Führungsgruppe, aber seine Anstrengungen und das Potenzial der RR blieben unbelohnt. Denn in der fünften Runde fiel er nach einem technischen Problem auf den zwölften Rang zurück. Nach 22 Rennrunden sah er die Zielflagge als Zehnter.
Marc Bongers, BMW Motorrad Motorsport Direktor:
Es war ein enttäuschender Tag. Eugene hat sich auf dem Motorrad extrem gut gefühlt. Vielleicht war er dadurch ein bisschen überenthusiastisch, und er ist unglücklicherweise gestürzt, während er auf einer sehr schnellen Runde war. Das Positive ist, dass er eindeutig ein gutes Gefühl für das Motorrad entwickelt. Was passiert ist, ist schade, aber wir sind froh, dass er sich außer der Gehirnerschütterung nicht schwerer verletzt hat. Tom ist am Vormittag von der Pole gestartet. Hier ist die Leistung nach wie vor ein Thema, da wir auf der Gerade noch verlieren. Der sechste Platz war nicht schlecht, vor allem nur 1,6 Sekunden hinter der Spitze.
Die Leistungsdichte ist in diesem Jahr extrem hoch. Im zweiten Rennen hatte er leider ein kleines technisches Problem und musste kurz einen Neustart durchführen. Aber es scheint, dass wir auch hier gegen Ende des Rennens die Pace nicht hätten halten können. Entsprechend liegt die Kombination Fahrstil, Fahrwerk und Lebensdauer der Reifen in unserem Fokus. Allerdings ist Phillip Island diesbezüglich auch eine HerausForderung, und es könnte bei den nächsten Rennen besser werden.
Shaun Muir, Teamchef BMW Motorrad WorldSBK Team:
Zunächst einmal ist es wirklich schade für Eugene, denn bei ihm haben wir heute Morgen definitiv einen sehr großen Schritt nach vorn gemacht. Er hatte das Gefühl, dass wir ihm ein gutes Bike hingestellt haben. Doch leider stürzte er im Aufwärmtraining auf einer schnellen Runde in Turn 10. Es war ein heftiger Crash, er zog sich eine Gehirnerschütterung zu und konnte in den beiden verbleibenden Rennen nicht mehr antreten. Wie Eugene selbst einräumte, war er etwas übermotiviert. Aber daraus machen wir ihm keinen Vorwurf. Er hat sein Bestes versucht, und wir sind froh, dass es im weitgehend gut geht und er in Katar wieder dabei ist. Tom hatte heute einige Schwierigkeiten. Platz sechs im Superpole Race spiegelt seinen Speed recht gut wider. Aber es fehlt noch an Topspeed, und das bekommen wir hier zu spüren.
Von Platz sechs aus hatte er einen guten Start ins zweite Rennen, und er blieb in der Führungsgruppe. Leider hatte er dann mitten im Getümmel ein technisches Problem und es war Glück, dass er von niemand anderem getroffen wurde. Er hat das Bike neu gestartet und als Zehnter noch ein paar Punkte eingefahren. Doch die Reifen waren dann schon zu abgefahren, um zu versuchen, die Führungsgruppe noch einzuholen. Wir werden auf unsere Pace aus dem Qualifying und dem freien Training aufbauen, wo wir immer in den Top-6 waren, und versuchen, sie in Katar in gute Rennergebnisse umzusetzen.
Tom Sykes:
Das war einfach eines dieser Wochenenden, an denen wir ein bisschen Pech hatten. Wir hatten ein unglaubliches Qualifying, die Pace der BMW S 1000 RR war wirklich beeindruckend, und ich habe mich auf dem Bike sehr wohl gefühlt. Im Superpole Race hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Es gab den einen oder anderen Zwischenfall auf der Strecke, die mich in Summe etwa 1,6 Sekunden gekostet haben, und zufälligerweise war das am Ende genau mein Rückstand auf den Führenden. Aber es war für uns ein guter Schritt nach vorn. Das letzte Rennen verlief zunächst genau, wie wir es geplant hatten. Wir hatten einen guten Start und ich habe versucht, den Reifen ein bisschen zu schonen. Doch leider hatte ich dann ein kleines technisches Problem, das uns Zeit gekostet hat. Es war enttäuschend, aber ich habe mein Bestes gegeben, das Team hat sein Bestes gegeben, und genau so werden wir in Katar weitermachen.
Eugene Laverty:
Leider bin ich im Warm-up gestürzt und habe mir dabei eine Gehirnerschütterung zugezogen. Also haben mir die Ärzte nicht erlaubt, in den Rennen an den Start zu gehen. Ich verstehe ihre Entscheidung, auch wenn so etwas für einen Rennfahrer natürlich immer schwierig zu akzeptieren ist. Aber letzten Endes war es die richtige Entscheidung. Ich ärgere mich über meinen Sturz, denn das Bike war fantastisch. Es war die erste Runde im Warm-up, ich hätte es etwas vorsichtiger angehen sollen, und ich war auf dem Weg zur Bestzeit. Ich hätte mir Zeit lassen und etwas langsamer machen sollen, denn so habe ich eine große Chance für die heutigen Rennen verpasst. Ich möchte dem Team sorry sagen.