Anlässlich des BMW Motorrad Techday 2018 wurde vergangene Woche das erste autonom fahrende Motorrad von BMW Motorrad vorgestellt. Auf dem BMW Group Testgelände im südfranzösischen Miramas drehte eine BMW R 1200 GS wie von Geisterhand gesteuert ihre ersten Runden. Das von Diplom-Ingenieur Stefan Hans und seinem Team entwickelte Fahrzeug fährt selbsttätig an, beschleunigt, umrundet eine kurvenreiche Teststrecke und bremst auch wieder selbsttätig bis zum Stillstand ab.
Mit dieser zukunftsweisenden Entwicklung strebt BMW Motorrad als Taktgeber im Bereich technischer Innovationen rund um das Motorradfahren jedoch keineswegs das völlig selbstständig fahrende Motorrad an. Vielmehr soll die dahinter befindliche Technologie als Plattform zur Entwicklung für zukünftige Systeme und Funktionen dienen, um das Motoradfahren noch sicherer und komfortabler zu machen, und damit auch den Fahrspaß deutlich zu erhöhen. Ziel der Entwicklung dieses Prototypen ist es, Fahrdynamik-Wissen zu sammeln, um zukünftig Gefahrensituationen schon früh detektieren und den Fahrer damit beispielsweise an Kreuzungen, beim Abbiegen oder beim schnellen Abbremsen mit entsprechenden Sicherheitssystemen unterstützen zu können.
Weitere Technologieprojekte
Neben diesem eindrucksvollen Ausblick auf ein zukünftig noch höheres Maß an Fahrspaß und Sicherheit beim Motorradfahren, stellte BMW Motorrad noch weitere spannende Technologieprojekte vor. Leuchtstarke Motorradscheinwerfer von Kurvenlicht bis Laser-Scheinwerfer waren ebenso zu bestaunen wie ein zu 100 Prozent im sogenannten 3D-Druck gefertigter Motorradrahmen samt Hinterradschwinge. Wie bei der Entwicklung des autonom fahrenden Motorrades nutzte BMW Motorrad auch hier einmal mehr die Synergien zu BMW Automobile, wo dieses additive Fertigungsverfahren in verschiedenen Fahrzeugen bereits Einzug in die Serie hielt. Der maßgebliche Vorteil des 3D-Drucks liegt dabei in der völligen Gestaltungsfreiheit von Bauteilen, die sich auf anderem Wege so nicht fertigen ließen.
Fertigungsverfahren
Ein weiteres Beispiel technischer Kompetenz und Exzellenz auf dem Gebiet innovativer Fertigungsverfahren gab BMW Motorrad zudem mit Motorrad-Fahrwerkskomponenten wie Rahmen, Schwinge und Räder aus dem leichten und dennoch hochfesten Werkstoff Karbon, wie sie bei der BMW HP4 RACE bereits industriell gefertigt zum Einsatz kommen. Mit dem Ziel maximaler Innovationskraft und höchstmöglicher Qualität besteht auch auf diesem Gebiet ein enger Schulterschluss zwischen BMW Motorrad und BMW Automobile, wo dieser Werkstoff bereits seit längerem in der Serienproduktion zum Einsatz kommt.
Schließlich gewährte BMW Motorrad in Miramas ein Ausblick auf die Bedeutung der rasant fortschreitenden Digitalisierung auf das Motorradfahren in der Zukunft. Hierbei steht BMW Motorrad vor der HerausForderung, die Zweiradbelange in der Verkehrswelt von morgen zu berücksichtigen und technisch vorhalten zu können. Vor allem die V2V-Kommunikation von Fahrzeugen untereinander und damit ein Sicherheits- und Komfortgewinn für den Motorradfahrer durch digitale Vernetzung stehen dabei im Vordergrund. Auch hier profitiert BMW Motorrad von der engen Zusammenarbeit mit BMW Automobile.