Im zehnten Rennen des Jahres sorgte René Rast in den Dünen von Zandvoort (Niederlande) für den ersten Saisonsieg des Audi RS 5 DTM.
Unerwartetes Debüt in der DTM
Was für eine Story! 2016 kam René Rast in Zandvoort im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht zu einem unerwarteten Debüt in der DTM. Damals ersetzte er im Sonntagsrennen den am Vortag verletzten Adrien Tambay im Audi Sport Team Rosberg. 2017 holte Rast als Rookie auf Anhieb den DTM-Titel, erlebte in Zandvoort aber ein schwieriges Wochenende. Zwei Jahre nach seinem Debüt beendete er auf der anspruchsvollen Strecke in den Dünen an der Nordsee nun die Durststrecke von Audi in der aktuellen DTM-Saison.
Seinen insgesamt vierten Sieg in der DTM holte der Titelverteidiger mit einer riskanten Strategie: Von Startplatz drei ins Rennen gegangen, wechselte der Deutsche schon nach der ersten Runde die Reifen und zog mit dieser Strategie an Gary Paffett (Mercedes-Benz) und Philipp Eng (BMW) vorbei. Nachdem auch Paffett seinen Boxenstopp absolviert hatte, konnte Rast seinen Vorsprung auf knapp drei Sekunden ausbauen, ehe eine Safety-Car-Phase seinen Vorsprung zunichtemachte. Doch auch beim Restart behauptete er die Führung und verteidigte Platz eins gegen den Tabellenführer bis ins Ziel.
Die letzten 15 Minuten waren die härtesten, die ich je in einem Rennen erlebt habe, sagte Rast, der auf der reifenmordenden Strecke 34 Runden mit einem Reifensatz absolvierte. Vor dem Rennen hätte ich dieses Ergebnis nicht erwartet. Doch wir sind eine extrem riskante Strategie gegangen und ich hatte ein mega Auto, das konstant schnell war. So konnten wir mit Mercedes-Benz um den Sieg kämpfen. Nach dem vielen Pech in diesem Jahr ist dieser Sieg unheimlich erfrischend.
Teamchef Arno Zensen
Was für ein Rennen, unglaublich! sagte Rasts Teamchef Arno Zensen. Man kann René zu dieser Leistung nur gratulieren. Als ausgerechnet (sein Teamkollege) Jamie (Green) die Safety-Car-Phase ausgelöst hat, bin ich fast gestorben. Aber René hat den Sieg nach Hause gebracht. Natürlich sind wir überglücklich, endlich wieder ein Rennen gewonnen zu haben. Danke an Audi für das tolle Auto und die clevere Strategie!
Nico Müller in den Punkten
Mit derselben Strategie wie Rast kam Nico Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline) von Startplatz 16 noch auf Rang sieben nach vorn und ebenfalls in die Punkteränge. Teamkollege Robin Frijns schied nach seinem starken Rennen vom Vortag dagegen nach nur zehn Runden wegen eines Defektes im Bereich der Elektrik vorzeitig aus. Jamie Green beendete das Rennen nach einer Durchfahrtstrafe infolge einer Kollision mit Bruno Spengler (BMW) auf Platz 14. Loïc Duval und Mike Rockenfeller (beide Audi Sport Team Phoenix) belegten nach Reifenschäden und zusätzlichen Boxenstopps die Plätze 15 und 16.
Fortsetzung Brands Hatch folgt
Nach einer kurzen Pause geht es am 11. und 12. August weiter in Brands Hatch (Großbritannien). Die DTM startet dabei erstmals auf der langen Streckenvariante, die als ähnlich anspruchsvoll gilt wie der Kurs in Zandvoort.