Mit seinem Sieg beim zweiten Auftritt des
SEAT Leon Supercopa im Rahmen der BFGoodrich Langstrecken-Meisterschaft holte sich Sebastian Stahl (Neunkirchen-Seelscheid) die Gesamtführung zurück. Der 26-Jährige, der das Rennen alleine in Angriff genommen hatte, siegte nach 22 Runden vor dem Duo Franz-Josef Ebenburger (Andelfing/CH) und Thomas Marschall (Eggenstein). In einem vor allem in der Schlussphase dramatischen Rennen überquerte Thomas Mühlenz (Bergisch Gladbach) mit Kenneth Heyer (Wegberg) als Dritter die Ziellinie.
Rund zehn Minuten vor dem Ende des 3,5 Stunden langen Rennens auf der Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Kurs auf dem Nürburgring, sollte sich das Blatt schließlich zugunsten von Stahl wenden.Nachdem Marschall und Ebenburger nach 19 Runden einen extrem kurzen zweiten Boxenstopp absolviert hatten, kam der Schweizer im Team von Fischer Racing vor Stahl auf die Strecke zurück. Aber in der letzten Runde konnte sich der neue Führende in der Gesamtwertung an Ebenburger vorbei schieben. "Ab Rennmitte mussten wir ohne vierten Gang auskommen", begründete Ebenburger.Außerdem hätten die Bremsen zum Schluss nachgelassen. Davon profitierte Stahl, der allerdings nach der Pole Position auch über die gesamte Renndistanz das vorletzte Rennwochenende im SEAT Leon Supercopa doMINIeren konnte. "Jetzt wird es in Sachen Meisterschaft richtig spannend", sagte ein überglücklicher Stahl mit Blick auf das Saisonfinale in Oschersleben.
Peter Terting (Kempten), bis zum Nürburgring noch Führender im Gesamtklassement, musste sich Stahl geschlagen geben. Er konnte zusammen mit seinem Teamkollegen Andreas Kolb auf Grund technischer Probleme nur einen neunten Platz ins Ziel retten. Bereits im Training hatte der 20-Jährige Pech, nachdem Andreas Kolb das Auto im Training beschädigt hatte.
In der Gesamtwertung führt nun wieder Sebastian Stahl (217 Punkte) vor Peter Terting (185) und Thomas Marschall (181).
Stimmen zum Lauf im Rahmen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring
Sebastian Stahl, Sieger
"Ich bin froh, dass das Rennen vorbei ist. Es war doch sehr hart, alleine zu fahren. Natürlich bin ich überglücklich über meinen Sieg. Jetzt wird es noch einmal richtig spannend in der Meisterschaft. Wäre es am EuroSpeedway besser gelaufen, hätten wir heute vielleicht schon feiern können."
Franz-Josef Ebenburger/Thomas Marschall, Platz zwei
"Wir hätten gewinnen können, doch leider hatten wir Probleme mit der Bremse und dem Getriebe. Natürlich freuen wir uns trotzdem riesig über den zweiten Platz."
Thomas Mühlenz/Kenneth Heyer, Platz drei
"Auf der Nordschleife zu fahren ist immer etwas Besonderes. Und dann auch noch auf dem Podest zu stehen ist ein tolles Gefühl. Wir sind mit unserer Taktik, zwei Boxenstopps zu machen, absolut richtig gelegen."
News abseits der Strecke
Frauen-Power
Das Team von Abt Sportsline setzte beim zweiten Lauf des SEAT Leon Supercopa im Rahmen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft ganz auf Frauen-Power. Christina Surer teilte sich mit der Nordschleifenlegende Sabine Schmitz das Cockpit. Schmitz gewann 1996 und 1997 die Gesamtwertung des 24-Stunden-Rennens durch die "Grüne Hölle" und pilotiert motorsportbegeisterte Gäste in ihrem Renntaxi, einem BMW M5, über die Nordschleife.
Teamgeist
Kai Jordan und Thomas Mühlenz zeigten am Nürburgring wahren Teamgeist. Nachdem die beiden HG Müller-Piloten Marcel Laseé und Kenneth Heyer das freie Training am Freitag mit einem Totalschaden beenden mussten, nahmen Jordan und Mühlenz kurzerhand je einen Fahrer als Partner mit ins Rennen. Trotz der Jagd nach Punkten, herrscht also echter Teamgeist im SEAT Leon Supercopa.
Emotionen für’s Leben
Fredy Barth lud Jugendliche, die eine erfolgreiche Krebstherapie absolviert haben, zum Nürburgring ein. Der Schweizer, der selbst den Kampf gegen diese Krankheit gewonnen hat, engagiert sich mit seinem Verein "Emotionen für’s Leben" für krebskranke Kinder. Mit der Einladung zum Supercopa ermöglichte Barth den Jugendlichen einen ereignisreichen und unvergesslichen Motorsporttag. Leider konnten ihn seine Gäste nicht im SEAT Leon Supercopa sehen, da sein Rennwagen in Runde eins wegen technischen Defekts ausfiel, doch dafür zeigte Fredy Barth ihnen sein Können beim gemeinsamen Kartfahren in der Erlebniswelt Nürburgring.