Was für ein DTM-Auftakt in Hockenheim! Im spektakulären Sonntagsrennen stürmte Mike Rockenfeller im Schaeffler Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Phoenix von Startposition neun auf Platz zwei nach vorn. Auch Teamkollege Loïc Duval und René Rast (Audi Sport Team Rosberg) punkteten für Audi. Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline) erlebte einen emotionalen DTM-Abschied.
Bilderbuchwetter, eine tolle Kulisse und das vielleicht spannendste DTM-Rennen aller Zeiten: Die meisten Zuschauer, die am Sonntag nach Hockenheim gekommen waren, hielt es während der 36 Runden nicht mehr auf ihren Sitzen, so hart wurde auf der Strecke gekämpft. Hauptdarsteller für Audi: Mike Rockenfeller. Der Deutsche profitierte in der Schlussphase von harten Duellen an der Spitze und verdrängte in der letzten Runde in einem knallharten Duell noch Samstagssieger Gary Paffett im Mercedes-Benz von Platz zwei. Nur Sieger Timo Glock im BMW konnte Rocky nicht mehr einholen.
Das war ein Wahnsinnsrennen heute, sagte Rockenfeller. Mein Auto war viel besser als gestern. Das Qualifying war nicht perfekt, das Rennen dafür top. Ich konnte mit beiden Reifensätzen attackieren. Weil sich Timo (Glock) und Gary (Paffett) an der Spitze ständig gegenseitig überholt haben, kamen Joel (Eriksson) und ich immer näher. Am Ende hatten wir einen Vierkampf bis zur letzten Kurve. Es hat megamäßig viel Spaß gemacht und war sicher sehenswert. Ich werde mir das heute Abend auch selbst noch einmal anschauen. Es war eines der coolsten Rennen, das ich je gefahren bin.
Dem konnte Audi-Motorsportchef Dieter Gass nur zustimmen: Das war eine tolle Show heute, ein super Rennen für die DTM allgemein. Es waren wahnsinnig spannende Kämpfe von Anfang bis Ende. Einfach faszinierend! Man hat gesehen, wie die Leute auf den Tribünen das genossen haben. Für uns war es auch toll, nach dem schwierigen Auftakt gestern heute mit Mike (Rockenfeller) auf Platz zwei zu fahren. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber umso schöner ist es. Bedanken möchte ich mich bei Mattias Ekström für das, was er in 17 DTM-Jahren für Audi geleistet hat. Ich bin froh, dass er uns im Rallycross als Fahrer erhalten bleibt.
Der Schwede genoss einen emotionalen Abschied von den DTM-Fans. Er endete nach der Zieldurchfahrt am Sonntag mit Donuts vor der Haupttribüne und trieb dem zweimaligen DTM-Champion Tränen in die Augen. Vor dem Start des Rennens hatte sich seine Mannschaft spezielle Trikots in den schwedischen Nationalfarben Gelb und Blau übergezogen. Auf der Fronthaube seines Red Bull Audi RS 5 DTM verewigten sich zahlreiche Fans und Weggefährten des Schweden, darunter auch Audi-Chef Rupert Stadler. Am Sonntagvormittag verteilte Ekström 1.219 Caps seines Partners Red Bull exakt so viele Punkte holte der Audi-Pilot in seiner einzigartigen DTM-Karriere. Viele DTM-Fans trugen Masken mit dem Gesicht des Schweden und in Turn 1 gegenüber der Audi Race Lounge hing ein riesiges Banner mit dem Hashtag #AdjöMattias. Das Resultat (Platz 16) war dabei nebensächlich.
Durch das packende Finale des Rennens und die Abschiedsvorstellung von Mattias Ekström rückten auch die Leistungen der anderen Audi-Piloten etwas in den Hintergrund. Loïc Duval fuhr eines der besten Rennen seiner noch jungen DTM-Karriere, das ihn von Startplatz zwölf auf Rang fünf nach vorn brachte. Bemerkenswert: Der Franzose pendelte an diesem Wochenende zwischen Hockenheim und Spa-Francorchamps. Dort bestritt er auch noch den Auftakt der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).
René Rast gelang im Audi Sport RS 5 DTM am Sonntagvormittag eine starke Qualifying-Runde, mit der er sich einen Platz in der ersten Startreihe sicherte. Durch einen langsameren Boxenstopp fiel Rast im Rennen hinter Mike Rockenfeller zurück. Am Ende wurde der amtierende DTM-Champion Siebter. Robin Frijns (Aral Ultimate Audi RS 5 DTM), Nico Müller (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM) und Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM) belegten die Plätze zwölf, 13 und 17.
Nach dem furiosen Saisonstart geht es bereits in 14 Tagen weiter: Am 19. und 20. Mai gastiert die DTM auf dem Lausitzring. Dort startet die Rennserie erstmals seit 2004 wieder auf der anspruchsvolleren langen Streckenvariante.