Am Wochenende startet die DTM in Hockenheim in die neue Saison.
Stat-Attack - Baku: Der Baku City Circuit wurde auch beim dritten Formel 1-Rennen in den Straßen der Stadt seinem Ruf gerecht und produzierte ein spektakuläres Rennen, an dessen Ende Lewis Hamilton ganz oben auf dem Podium stand. Für Lewis war es sein erster Sieg in Aserbaidschan. Gleichzeitig bescherte er dem Team den ersten Sieg in diesem Jahr. Der Große Preis von Aserbaidschan 2018 war zudem das 275. Formel 1-Rennen, das von einem Fahrzeug mit Mercedes-Benz Power angeführt wurde. Neben Lewis sammelte auch sein Teamkollege Valtteri Bottas Führungskilometer. Leider riss ihn ein herzzerreißender Reifenschaden drei Runden vor Schluss aus dem Rennen und kostete ihn den schon fast sicher geglaubten ersten Saisonsieg.
Abschied zum Auftakt: Beim Saisonauftakt der DTM am kommenden Wochenende (04.-06. Mai) in Hockenheim startet das Mercedes-AMG Motorsport DTM Team in seine Jubiläumssaison. Vor 30 Jahren stand zum ersten Mal ein Werksauto des Teams am Start. Neben den 18 Einsatzfahrern ist an diesem Wochenende auch ein 19. Pilot mit von der Partie: der ehemalige Champion Mattias Ekström bestreitet seine beiden Abschiedsrennen. So etwas habe ich bislang noch nicht erlebt, sagt Gary Paffett. Er hat seinen Rücktritt nach dem Saisonende bekannt gegeben und so konnte er sich nicht verabschieden. Der Gaststart bietet ihm eine gute Gelegenheit dazu. Je mehr Autos im Feld sind, desto besser ist es. So lange er auf der Strecke niemanden ärgert, ist es für mich okay.
Mercedes-AMG Customer Racing weltweit auf dem Podium: Tschechien, USA, England, Frankreich, Brasilien überall, wo am vergangenen Wochenende GT-Rennfahrzeuge von Mercedes-AMG am Start waren, gab es auch Siege oder Podestplätze zu feiern. Beim ADAC GT Masters im tschechischen Most fuhren Maximilian Götz und Markus Pommer (beide GER) im Sonntagsrennen einen Start-Ziel-Sieg für das MANN-FILTER Team HTP Motorsport heraus. Im zweiten Mercedes-AMG GT3 des Teams jubelten am Samstag Indy Dontje (NED) und Maximilian Buhk (GER) über den zweiten Platz in der Junioren-Wertung.
Ebenfalls zu einem Sieg reichte es in der Pirelli World Challenge: Mike Skeen und Scott Heckert (beide USA) gewannen im Mercedes-AMG GT3 von Lone Star Racing das SprintX Rennen auf dem Virginia International Raceway. Ihr Erfolg war zugleich der erste Sieg 2018 für ein Customer Racing Team in den USA. Schnell unterwegs auf der amerikanischen Traditionsstrecke war auch Daniel Morad (CAN), der mit dem Mercedes-AMG GT3 von CRP Racing einen neuen Streckenrekord aufstellte.
In der British GT Championship setzten sich Lee Mowle (GBR) und Yelmer Buurman (NED) durch: Mit ihrem Mercedes-AM GT3 des Teams ERC Sport fuhren sie im zweistündigen Rennen auf dem Rockingham Motor Speedway vom zwölften Startplatz aus zum Sieg. In den drei Wertungsläufen des DMV GTC auf dem französischen Circuit de Dijon-Prenois gab es insgesamt drei Podiumsplatzierungen für die Customer Racing Teams: Im 60-minütigen Freitagsrennen platzierten Uwe Alzen und Dietmar Haggenmüller (beide GER) den Mercedes-AMG GT3 von Spirit Racing auf dem zweiten Rang, dicht gefolgt von Kenneth Heyer und Josef Klüber (beide GER) im Mercedes-AMG GT3 vom Team équipe vitesse. Beim 30-minütigen Sprint am Samstag holte sich Kenneth Heyer mit dem dritten Platz ein weiteres Podium.
In der brasilianischen Langstreckenmeisterschaft, dem Campeonato Brasileiro de Endurance, trat auf dem Autódromo Internacional de Curitiba ein Mercedes-AMG GT3 gegen die Konkurrenz an: Das Vater-Sohn-Duo Xandy und Xandinho Negrão vom Team Scuderia 111 durfte sich am Ende der vierstündigen Renndistanz über den dritten Platz freuen. Auch für den Mercedes-AMG GT4 gab es am Wochenende ein Podium: Im GT4 Central European Cup, der im Rahmen des ADAC GT Masters in Most ausgetragen wurde, sicherte sich Freddy Fast (AUT) im Mercedes-AMG GT4 von Lechner Racing den dritten Klassenplatz.
Drei Fragen an Ulrich Fritz
Uli, die Zeit des Wartens ist vorbei. Am Wochenende startet die DTM in die neue Saison. Wie ist die Stimmung im Team?
Ulrich Fritz: Sehr gut. Die Vorfreude ist natürlich bei allen groß. Man arbeitet den ganzen Winter an den neuen Autos, macht sich fit für das erste Rennen und will dann einfach sehen, wie gut man wirklich gearbeitet hat, oder ob die Konkurrenz einen Tick besser ist. Klar - die Tests geben einen kleinen Einblick, aber wie heißt es so schön? When the flag drops, the bullshit stops. Also erst, wenn es wirklich zählt, deckt jeder seine Karten auf. Meine Hoffnung ist, dass alle Hersteller nahe beieinander liegen und wir endlich wieder eine Saison haben, in der der Sport im Vordergrund steht.
Wenn Du ein Fazit über die Vorbereitung ziehen müsstest, wie würde dieses ausfallen?
Ulrich Fritz: Ich denke, die Vorbereitung lief trotz einiger Hürden ganz gut. Es fing ja schon mit den chaotischen Wetterverhältnissen beim Test in Italien an. Mit Schnee haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Allerdings hat uns das Wetter dann sogar geholfen, nachdem wir unser Testauto schon am zweiten Tag verloren haben. Durch das Wetter konnten die anderen aber auch nicht viel mehr mitnehmen als wir. Vor Hockenheim kam dann die Hiobsbotschaft von Dani, dass er sich das Schlüsselbein angebrochen hat. Obwohl keiner daran geglaubt hat, ist er aber dann trotzdem das volle Testprogramm gefahren und ist fit für den Saisonstart. Das grenzt für mich immer noch an ein Wunder. Sonst lief aber alles relativ normal und die Jungs in der Werkstatt haben einen tollen Job abgeliefert.
In den Medien wurde in letzter Zeit oft die Option besprochen, dass HWA im kommenden Jahr als Privatteam in der DTM antreten könnte. Wie stehst Du dazu?
Ulrich Fritz: Es ist doch so. Wären wir dazu technisch und personell in der Lage? Ja, sicher. Ist es zielführend als Privatteam gegen Werkseinsätze der Hersteller anzutreten? Eher nicht. Abgesehen davon denke ich, dass sich ein solches Projekt seriös und wettbewerbsfähig durchgeführt, kaum privat finanzieren lässt.