"Der Bus bietet im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern ein Höchstmaß an Komfort und Sicherheit und nimmt so eine Spitzenstellung im Verkehrssystem ein", betonte Dr. Kunibert Schmidt, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem sehr gut besuchten IAA-Symposium "Innovationspotenziale des Systems Busverkehr", das von der "Allianz pro Bus" veranstaltet wurde.
Prof. Dr. Wolfgang Meyer, Präsident der International Association of Public Transport (UITP), unterstrich in seinem Vortrag "Der Omnibus als Garant für die zukunftsfähige Mobilitätsbefriedigung in Stadt und Region", dass 80 Prozent aller Verkehrsleistungen weltweit vom Bus erbracht würden und somit Mobilität nur mit diesem vielseitig einsetzbaren Verkehrsträger Bus gewährleistet werden könne. Gerade in Städten sei daher der Ausbau zusätzlicher Busspuren und die Weiterentwicklung von Schnellbussystemen mit reservierten Fahrbahnen und Haltepunkten das Zukunftsthema.
Das große Einsatzpotenzial des Busses im Tourismusgewerbe stand im Fokus der "Reiseanalyse 2004", deren Ergebnisse von Dr. Peter Aderhold, Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Aktuelle Trends im Tourismus begünstigen auch in Zukunft Busreisen: Mehr ältere Reisende und die steigende Reiseintensität dieser Klientel werden sich, so Dr. Aderhold, bis 2015 in zweistelligen Zuwachsraten ausdrücken. So wurden allein in 2003 120 Mio. Busreisen unternommen, wovon rund 6,8 Mio. eine Reisedauer von 5 und mehr Tagen verzeichneten. Vor allem die über Sechzigjährigen nutzen den Komfort, den der Bus bietet, um Städtereisen innerhalb Deutschlands und ins osteuropäische Ausland zu unternehmen.
Die Innovationskraft deutscher Busse steht im internationalen Vergleich unangefochten auf einem Spitzenplatz, betonte Richard Averbeck, Geschäftsführer Entwicklung der EvoBus GmbH. Ob Brennstoffzellenantrieb oder SCR-Technologie, Sicherheitsfeatures wie Dauerbremslimiter, Abstandsregeltempomat, Spurwarner und ESP oder der angestrebte Ausbau der Buslänge von 12 auf 15 Meter - der Bus sei ein Synonym für Innovationen, so das Fazit des EvoBus-Geschäftsführers.
Wie müssen umweltfreundliche, wirtschaftliche Linienbusse in Zukunft aussehen? Wie müssen Reisebusse mit Blick auf Komfort und Sicherheit künftig ausgestattet sein, um die Chancen für den Omnibus noch besser nutzen zu können? Diese und andere Fragen standen im Fokus der anschließenden lebhaften Podiumsdiskussion, an der Gunther Mörl, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V.; Richard Eberhardt, Präsident des RDA - Internationaler Bustouristik Verband e.V.; Rainer Klink, Vorsitzender der Gütegemeinschaft Buskomfort e.V. (gbk); Ernö Bartha, Mitglied der Geschäftsführung NEOMAN Bus GmbH und Mitglied des Aufsichtsrates der NEOPLAN Bus GmbH, sowie Dietrich Dubrowsky, Geschäftsführer der BT Berlin Transport GmbH und Vorsitzender des Ausschusses für Kraftfahrwesen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) teilnahmen. Unter den Diskutanten herrschte Einigkeit, dass Mobilität als HerausForderung der Zukunft nur mit dem Bus und einer entsprechend fokussierten Fördermittelvergabe gewährleistet werden könne.
Die "Allianz pro Bus" ist ein Zusammenschluss der beiden deutschen Omnibushersteller EvoBus GmbH mit den Marken Mercedes-Benz und Setra Omnibusse sowie der NEOMAN Bus GmbH mit den Marken Neoplan Omnibusse und MAN Omnibusse, des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen e.V. (bdo), des RDA (Internationaler Bustouristik Verband e.V.), des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie der Gütegemeinschaft Buskomfort e.V. (gbk).